Fast beiläufig fiel gestern Abend, nach dem Heimsieg gegen den Chemnitzer FC, ein Satz, der die Journalisten in der Mixed-Zone aufhorchen ließ: „Es war ein geiles Spiel und die letzten Partien in Münster möchte ich jetzt noch genießen.“ Gesagt hat diesen Satz Stefan Kühne – und kündigte damit seinen Abschied zum Saisonende an.
„Mein Entschluss steht fest“, sieht einer der dienstältesten Preußen keine Perspektive mehr in der Domstadt. In wenigen Wochen geht er also von Bord und wird vor allem als Führungsspieler eine große Lücke hinterlassen. Im Sommer 2010 kam der gebürtige Wiesbadener nach Münster und führte die Adlerträger als Mannschaftskapitän zum lang ersehnten Aufstieg in die 3. Liga. Er wurde schnell zum Publikumsliebling, weil er sich immer in den Dienst der Mannschaft stellte und stets voranging.
Auch Preußencoach Ralf Loose stellte gestern Abend vor allem den „Typen“ Kühne in den Vordergrund: „Auch in schwierigen Situationen, selbst wenn er als Kapitän nur auf der Bank saß, war Stefan absolut professionell – ein Teamplayer.“ Bis Januar 2014 trug der 33-Jährige die Binde, ehe er Sie an Jens Truckenbrod weiterreichte, weil ein Spielführer immer auf dem Feld stehen müsse. Wo andere verzagt hätten, zeigte Kühne Größe.
Wie es mit ihm und dem Fußball weitergeht, weiß der Mittelfeldspieler zwar noch nicht, hat aber für die Zeit nach der aktiven Karriere bereits vorgesorgt und die Trainer-B-Lizenz gemacht.