Bislang wusste der SC Preußen 06 e.V. Münster in dieser Spielzeit im Osten Deutschlands zu überzeugen und erkämpfte sich sieben von neun möglichen Punkten. Mit Energie Cottbus wartet nun die weiteste Auswärtsfahrt auf die Mannschaft von Trainer Ralf Loose, die sich am Freitagmorgen in Richtung Brandenburg aufmacht, um am Samstag (14 Uhr) im Stadion der Freundschaft das nächste Kräftemessen mit einem ambitionierten Ligakonkurrenten zu bestreiten.
Auf die Personalakte seiner Mannschaft blickt der Coach zurzeit etwas nachdenklicher: Die rotgesperrten Benjamin Schwarz und Elie Laprevotte, die neben Kapitän Amaury Bischoff die zentrale Achse des Teams bilden, stehen dem Übungsleiter nicht zur Verfügung. Felix Müller, der zuletzt an einer Schulterverletzung laborierte, rückt zumindest wieder in den Kader der Adlerträger. Es fehlen dem Trainer wichtige Säulen, die der Mannschaft sonst Stabilität verleihen. „Es ist eine echte Bewährungsprobe für unser ganzes Team, für jeden einzelnen Spieler. Ich habe immer betont, wie nah unser Kader beisammen ist. Die Akteure die nachrücken, müssen sich jetzt beweisen und zeigen, dass sie 3. Liga spielen können“, vertraut der Fußballlehrer auf sein Team, in der Hoffnung, diese bestätigen ihre Trainingsleistungen. Dass bei Jesse Weißenfels erneut Sehnenprobleme aufgetreten sind und er wieder ärztlich behandelt werden muss, erhöht die Personalprobleme zusätzlich. Die Verletzten Simon Scherder und Lennart Stoll fallen ebenfalls aus.
Cottbus mit neuem Selbstvertrauen
„Wir sind die letzten acht Spiele ungeschlagen, wir müssen uns nicht verstecken. Trotzdem brauchen wir eine außergewöhnliche Leistung, wenn wir Zählbares aus Cottbus mitnehmen wollen“, ist Ralf Loose zuversichtlich, die fast 600 Kilometer weite Heimreise erfolgreich antreten zu können. Wer in die Startelf nachrückt und in welcher Formation er seine Schützlinge auflaufen lässt, wollte der Fußballlehrer noch nicht verraten: „Wir müssen auch ein stückweit unberechenbar für unsere Gegner bleiben.“ Besonders unglücklich oder besorgt zeigte sich der Coach dennoch nicht und sieht die Herausforderung für ihn persönlich und seine Mannschaft. „Wir befinden uns in einem laufenden Prozess und müssen sehen, wie wir die Situation überstehen. Es wird hochspannend, wie sich die Jungs, die reinkommen, präsentieren werden. Das ist ihre Chance, an der sie sich messen lassen müssen.“
Nach einem verpatzten Saisonstart gelang dem FC Energie am vergangenen Spieltag die große Überraschung: Im Ost-Derby bei Dynamo Dresden setzten sich die Rot-Weißen zwar knapp, aber nicht unverdient mit 1:0 durch. Die Dresdener waren bis dato noch ungeschlagen in der Liga. „Ich war zunächst verwundert über das Ergebnis. Die Cottbusser sind mutig und forsch aufgetreten und haben den Sieg mit Sicherheit nicht geklaut“, ist der Preußencoach überrascht von dem Auswärtssieg, weiß aber um die Qualität, die in der Mannschaft steckt: „Sie haben die Ambition und den Anspruch im Aufstiegsrennen mitzumischen, sind durch ihren unglücklichen Saisonstart aber ins Hintertreffen geraten.“ Der Sieg wird den Gastgebern neues Selbstvertrauern mit auf den Weg gegeben haben, die am Samstag nachlegen wollen.