Beim ersten Heimauftritt, zum Saisonauftakt gegen die SG Sonnenhof Großaspach, reichte es nur für einen 21-minütigen Kurzeinsatz. Seit dem zweiten Spieltag gewinnt der Mann, der von den SCP-Zeugwarten Norbert „Nobby“ Bußmann und Jürgen „Kese“ Keseberg gerne mal „Lafontaine“ genannt wird, regelmäßig die Wahl, wenn es bei Preußencoach Ralf Loose um die Startplätze in der ersten Elf geht. Die Rede ist von Charles Elie Laprevotte, der nach seinem Wechsel an die Hammer Straße nicht mehr aus der deutsch-französischen Mittelfeldzentrale wegzudenken ist.
„Was ich für ein Typ bin? Puh, das ist schwer zu sagen. Ich glaube, da muss man andere Leute fragen“, ist der 23-Jährige selbst kein Mann der vielen Worte. In Mannschaftskreisen gilt der in Nancy geborene Franzose als außerordentlich fleißiger Profi, der viel Wert auf gesunde Ernährung legt und stets auf seinen Körper achtet.
Freiräume schaffen und ausnutzen
Außerhalb des Fußballplatzes ist Laprevotte ein ruhiger Zeitgenosse, auf dem Rasen strahlt dieser wiederum eine faszinierende Ruhe am Ball aus, auch wenn er in brenzlige Situationen kommt. „Ich habe eine ähnliche Rolle wie Benjamin Schwarz. In erster Linie sorgen wir dafür, dass Amaury genügend Freiräume für den Spielaufbau hat, aber ich kann auch selbst zur Spielgestaltung beitragen und versuche Amaury deshalb dabei zu unterstützen.“
Nachdem er die Nachwuchsabteilungen von SAS Épinal durchlaufen und das Trikot für die Reservemannschaft von Racing Straßburg übergestriffen hatte, zog es den jungen Franzosen ins Breisgau zum SC Freiburg. Dabei bereitete ihm nicht nur die sprachliche Umstellung zunächst Probleme: „Auch fußballerisch musste ich mich anpassen. In Deutschland wird aggressiver und robuster gespielt. Am Anfang konnte ich keine 90 Minuten durchspielen, weil ein ganz anderes Zweikampfverhalten gefordert war“, akklimatisierte sich Elie, wie er genannt werden möchte, durch intensives Training und Spielpraxis jedoch zügig im deutschen Fußball.
Schokolade – die süße Schwäche
Der Rechtsfuß, der seine Technik und sein Passspiel zu seinen größten fußballerischen Stärken zählt, hat aber auch eine süße Schwäche – Schokolade. „Schwächen gibt es immer. Abends, nach einem erfolgreichen Spiel, darf es zur Belohnung also auch mal ein Stück Schokolade sein, aber das war es dann auch schon.“
Seinen Platz im Münsteraner Mittelfeld hat „Lafontaine“ gesucht und gefunden und fühlt sich bestens aufgehoben. Nur noch in Sachen Liebe ist der Single auf der Suche, möchte seine sportlichen Ziele dabei aber nicht aus den Augen verlieren: „Keine Ahnung, was eine mögliche Freundin mitbringen sollte. Momentan konzentriere mich voll und ganz auf den SCP – für den Rest habe ich auch noch später Zeit.“ Der Vertrag des Franzosen, der vom SC Freiburg ausgeliehen ist, läuft noch bis zum Saisonende. Vielleicht bleibt Charles Elie Laprevotte den Preußen auch darüber hinaus treu, sodass sich aus der Liebe auf den ersten Blick auf Dauer eine langfristige Beziehung entwickeln kann.