Der SC Preußen Münster verliert sein Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching mit 2:3. Dabei war es ein Spiel, das die Adlerträger niemals hätten verlieren dürfen, denn sie hatten Chancen, um fünf oder sechs Tore zu erzielen. Alleine dreimal rettete Hachings Innenverteidiger Schifferl als letzter Mann. Zwei unaufmerksame Minuten der Preußen reichten den Hausherren aber, um das Spiel auf den Kopf zu stellen und die Punkte im Sportpark zu behalten.
Mit einem personellen Engpass waren die Adlerträger nach München gereist und Trainer Sascha Hildmann war gezwungen, seine Mannschaft umzustellen. Sebastian Mrowca rutschte in diesem Zuge aus der Dreierkette auf die Sechs, an seiner Seite spielten Yassine Bouchama und Daniel Kyerewaa. Hinten kehrte dafür Alexander Hahn in die Startelf zurück und verteidigte gemeinsam mit Simon Scherder und Niko Koulis in letzter Linie. Vorne durfte wieder die zuletzt erfolgreiche Doppelspitze um Joel Grodowski und Malik Batmaz stürmen.
Starker Beginn, schnelle Antwort
Viel Anlaufzeit brauchte das Spiel am späten Samstagnachmittag nicht, sondern bot früh viel Unterhaltung für die 2.750 Zuschauer im Sportpark. Für die Adlerträger war es dabei eigentlich ein Start nach Maß, als Yassine Bouchama den Ball früh zur 1:0-Führung in den Giebel zirkelte (8.). Vorausgegangen war dem Tor ein starker Angriff, der die Szene über mehrere Stationen perfekt vorbereitet hatten. Und nur 90 Sekunden später hätte Joel Grodowski beinahe das 2:0 nachgelegt, scheiterte aber aus spitzem Winkel am Pfosten (10.). Das war bitter, denn mit dem Gegenangriff und der ersten Offensivaktion der Hausherren fiel direkt der Ausgleich. Über rechts waren Haching zur Flanke gekommen, die im Strafraum abgefälscht vor den Füßen von Simon Skarlatidis landete. Der fackelte nicht lang und traf für Johannes Schenk unhaltbar zum 1:1 (11.). Aus Preußensicht war das echt ärgerlich, weil sie bis dahin und auch in der Phase danach mehr vom Spiel hatten und kaum Chancen zuließen. Es sollte später leider zum Motto des Spiels werden. Je länger die erste Hälfte dauerte, umso ausgeglichener wurde die Partie aber zunächst und es spielte sich viel auf Höhe der Mittellinie ab. Die einzige Großchance, auf 2:1 zu stellen, gehörte aber wieder den Adlerträger. Eingeleitet hatte sie Bouchama zunächst mit einem starken Defensivtackling, um dann Malik Batmaz in die Tiefe zu schicken. Der scheiterte aber am herausgeeilten René Vollath (34.).
Chancen en masse
Nach der Pause dauerte es keine zwei Minuten, bis es das nächste Duell der beiden Akteure gab. Diesmal umkurvte Batmatz, der ein verunglücktes Abspiel der Hachinger abgefangen hatte, Schlussmann Vollath, sein Abschluss wurde aber in letzter Sekunde von Raphael Schifferl vor der Linke weggegrätscht (47.). Und der sollte genau das noch wiederholen. Fast eine Kopie der Szene gab’s nur zehn Minuten später. Einen schnell vorgetragenen Angriff legte Grodowski im richtigen Moment auf Batmaz ab, dessen Abschluss – Vollath war schon geschlagen – wurde aber wieder in höchster Not vom letzten Mann Schifferl abgegrätscht (56.). Nur Sekunden später stand Schifferl erneut im Mittelpunkt, als er einen Abschluss von Bouchama mit den, weitestgehend angelegten Armen, blockte. Schiedsrichterin Riem Hussein entschied auf Strafstoß, den Joel Grodowski eiskalt verwandelte – 2:1 (60.). Schifferl stand aber noch ein weiteres Mal im Mittelpunkt. Wieder kamen die Adlerträger gefährlich in den Strafraum, wieder kam Batmaz zum Abschluss, wieder klärte Schifferl auf der Linie. Das war Chancenwucher, der den Preußen teuer zu stehen kam.
Mit einem Standard und ihrer ersten gefährlichen Aktion seit langer Zeit glichen die Hausherren durch Stiefler erst aus (67.), um nur eine Minute später von einem Aufbaufehler der Preußen zu profitieren und das Spiel völlig auf den Kopf zu stellen – 2:3 (68.). Noch bitterer: Das sah abseitsverdächtig aus. Und so gut die Adlerträger in den Minuten zuvor im Spiel waren, dieser Doppelschlag hatte seine Wirkung. Die eigenen Offensivaktionen wurden jetzt nicht mehr konsequent genug ausgespielt. Auf der anderen Seite war es kurz vor Schluss dann Benny Böckle, der auf der Linie klärte und die Vorentscheidung, zumindest für den Moment, noch verhinderte. Weil der Lucky Punch am Ende aber auch ausblieb, stand die bittere und völlig unnötige 2:3-Niederlage fest.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schenk – Scherder, Koulis, Hahn – Deters (Oubeyapwa, 80.), Kyerewaa (Wegkamp, 80.), Mrowca, Bouchama (Benjamnis, 81.), Böckle – Batmaz, Grodowski
Haching: Vollath – Schwabl, Schifferl, Stiefler, Ortel – Mashigo (Keller, 61.) Waidner, Maier (Westermeier, 61.), Skarlatidis (Schmid, 90.+5) – Hobsch (Krattenmacher, 76.), Fetsch
Tore: 1:0 Bouchama (8.), 1:1 Skarlatidis (11.), 2:1 Grodowski (60.), 2:2 Stiefler, 3:2 Keller (68.)
Gelbe Karten: Stiefler, Ortel / Hahn, Mrowca, Lorenz
Zuschauer: 2.750
Schiedsrichter: Riem Hussein