Am 6. Spieltag in der 3. Liga herrschte an der Ostsee beim 1:1-Unentschieden zwischen dem SC Preußen Münster und Hansa Rostock Hochbetrieb: Beide Mannschaften lieferten sich über 90 Minuten einen intensiven Kampf um die drei Punkte und beide Teams hatten auch die Chance auf den Sieg. Nachdem in Durchgang eins vor allem die Hanseaten am Drücker waren, konnten die Adlerträger die Partie in der zweiten Halbzeit ausgeglichener gestalten und hatten selbst gute Möglichkeiten auf einen Erfolg. Spielprägend sollten aber die starken Torhüter sein, die auf beiden Seiten einen großen Anteil an der Punteteilung hatten.

Bei dem Gastspiel in Rostock hat der Chefcoach auf den Ausfall von Danilo Wiebe reagiert und auf eine Doppelsechs umgestellt. Sandrino Braun rückte an die Seite von Michele Rizzi ins zentrale Mittelfeld. Darüber hinaus wollte der Fußballlehrer wieder neuen Schwung über die Seiten bringen und tauschte gleich auf beiden Positionen: Rechts durfte Philipp Hoffmann von Beginn an ran, links erhielt Jeron Al-Hazaimeh das Vertrauen.

Körber hält, Mai trifft

Bei bestem Fußballwetter bekamen die 12.900 Zuschauer eine Vollgas-Veranstaltung im Ostseestadion zu sehen, bei der sowohl die Hanseaten als auch die Westfalen viel Tempo an den Tag legten. Bereits nach fünf Zeigerumdrehungen hatten die Adlerträger durch Martin Kobylanski eine Riessenchance in Führung zu gehen, die Nummer zehn scheiterte aber aus aussichtsreicher Position an Keeper Janis Blaswich. Es ging aber auf beiden Seiten hoch und runter und mit der Zeit sollten vor allen die Rostocker mit guten Offensivaktionen für kurze Schockmomente bei den mitgereitsten Preußenfans sorgen. Soufian Benyamina tauchte in gleich mehreren Situationen allein vor dem Schlussmann auf, auch Marcel Ziemer und Selcuk Alibaz hatten gute Chancen zur Führung für die Gastgeber – alle fanden aber keinen Weg an dem überragend parierenden Keeper Nils Körber vorbei.

Auf der anderen Seite hatten die Münsteraner vorne selten gefährliche Situationen, waren im entscheidenden Moment aber zur Stelle: Martin Kobylanski brachte einen Eckball scharf in den Strafraum, wo Sebastian Mai nach einer Verlängerung von Philipp Hoffmann goldrichtig stand und zur 1:0-Führung einnicken konnte (31.). Die Gastgeber zeigten sich von dem Gegentreffer aber unbeeindruckt und machten weiter richtig Druck auf die SCP-Defensive, bekamen den Ball aber einfach nicht im Kasten unter. Da mussten sich seine Vorderleute in mehreren Szenen bei Torwart Körber bedanken, dass die Adlerträger den Vorsprung mit in die Pause nehmen konnten. Nach dem Seitenwechsel fanden die Hanseaten aber doch einen Weg an der Nummer eins der Preußen vorbei: Erneut kam FCH-Angreifer Soufian Benyamina nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum an den Ball, diesmal fand der Abschluss des Ex-Preußen auch den Weg ins Tor – der 1:1-Ausgleich (58.).

Gute Chancen auf beiden Seiten

Die Preußen ließen sich – ebenso wie die Gastgeber in Durchgang eins – durch den Gegentreffer aber nicht aus dem Konzept bringen: Im zweiten Durchgang legten die Domstädter eine offensivere Ausrichtung an den Tag, hatten ihrerseits immer wieder gute Gelegenheiten. Die Beste hatte Michele Rizzi, der alleine vor Janis Blaswich auftauchte, aber nicht an ihm vorbeikam. Es herrschte aber auch in den zweiten 45 Minuten vor beiden Toren Hochbetrieb. Hansa hatte weitere Möglichkeiten, um das Spiel zu drehen, aber auch die Preußen hätten durch Grimaldi kurz vor Schluss noch die Partie für sich entscheiden können. Am Ende stand aber ein 1:1-Unentschieden auf der Anzeigetafel, mit dem sich beide Mannschaften anfreunden mussten.

Die Trainerstimmen:

Benno Möhlmann: “Ein 1:1-Unentschieden ist angesichts der vielen Chancen zu wenig Tore, aber ein verdientes Ergebnis. Unter dem Strich gab es Phasen, in denen beide Mannschaften den Führungstreffer hätten erzielen können. Ich bin aber zufrieden mit meiner Mannschaft und ich denke, beide sollten mit dem Remis leben können.”

Pavel Dotchev: “Es war ein sehr offenes, sehr emotionales Spiel mit vielen Torchancen. Beide Mannschaften wollten unbedingt den Sieg, das konnte man sehen. Wir hatten aber mehr vom Spiel und auch gute Chancen. Der Gegentreffer war dann eine kalte Dusche für uns. Am Ende bin ich mit der Leistung zufrieden, unsere Einstellung war top.”

Die Daten zum Spiel:

SCP: Körber – Tritz, Mai, Schweers, Menig – Braun, Rizzi – Hoffmann (Rühle, 66.), Kobylanski (Warschewski, 66.), Al-Hazaimeh (Heinrich, 79.) – Grimaldi

Rostock: Blaswich – Nadeau, Hüing, Riedel, Holthaus – Alibaz (Väyrynen, 76.), Henning, Wannenwetsch, Hilßner (Fehr, 83.) – Benyamina, Ziemer (Owusu, 90.)

Tore: 1:0 Mai (31.), 1:1 Benyamina (58.)

Gelbe Karten: Benyamina / Braun, Al-Hazaimeh

Zuschauer: 12.900

Schiedsrichter: Alexander Sather

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