Fast genau ein Jahr ist es her, da empfing der SC Preußen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund an der Hammer Straße und erlebte einen Nachmittag, der wettertechnisch von Sonnenschein bis hin zu starkem Schneefall einiges bereithielt. Jetzt, Anfang April 2022, ist gleich das Preußenstadion und vor allem der Rasen in Weiß gehüllt. Eine seriöse Entscheidung, ob das morgige Heimspiel stattfinden kann, kann angesichts dessen erst morgen früh getroffen werden, wenn der Platz vernünftig begutachtet wurde. Die Mannschaft hat sich am Freitag jedenfalls ganz normal – sofern das auf dem eingeschneiten Trainingsplatz möglich war – auf das Heimspiel gegen den Bonner SC vorbereitet.
Auswärts in 2022 ohne Punktverlust
Mit den Bonnern reist dabei wohl die (Auswärts-)Mannschaft der Stunde nach Münster. Alle vier Auswärtsspiele in diesem Jahr gewannen die Rheinlöwen, die dabei unter anderem gegen die Spitzenteams Fortuna Köln (2:1) und dem Wuppertaler SV (3:0) für eine Überraschung sorgten. Dazu gab es einen 3:0-Erfolg beim VfB Homberg und einen 2:1-Auswärtssieg in Düsseldorf. Insgesamt hat der BSC stolze 23 seiner 34 Punkte auf fremden Plätzen eingefahren. „Uns erwartet ein wirklicher starker Gegner. Wenn Bonn von Beginn an so gepunktet hätte, wie sie es in der Rückrunde tun, dann hätten sie mit dem Abstieg nichts zu tun gehabt“, ahnt auch Trainer Sascha Hildmann. So haben sich die Bonner dank ihrer starken Serie über den Strich schieben können, sind aber noch nicht von ihren Sorgen befreit. „Sie werden uns alles abverlangen“, so der Coach weiter. Ein wichtiger Faktor für den Aufschwung ist BSC-Trainer Markus von Ahlen, der zu Jahresbeginn den Posten an der Seitenlinie übernahm. Dazu verpflichteten die Rheinlöwen im Winter mit Albert Bunjaku einen erfahrenen Sturmroutinier.
Torgefährlichster Mann ist aber Serhat Güler, der zwölf Tore erzielt und vier weitere vorbereitet hat. „Bonn ist eine der effizientesten Mannschaften was die Chancenverwertung angeht. Für uns wird unsere Defensivarbeit daher elementar sein. Wir müssen mit allen gegen den Ball arbeiten. Nach vorne bekommen wir immer unsere Chancen“, betont der Fußballlehrer. In der Innenverteidigung muss Sascha Hildmann derweil einen Wechsel vornehmen, denn Robin Ziegele wird – ebenso wie Nils Teixeira auf Seiten des BSC – gesperrt fehlen. Seinen Platz wird voraussichtlich Simon Scherder einnehmen, der nach einer Risswunde am Bein zuletzt gegen Homberg passen musste. „Sonst sieht es personell eigentlich gut aus. Dennis Daube, Lukas Frenkert und Manfred Kwadwo fehlen noch. Manni hat aber wieder erste Teile des Teamtrainings absolviert. Zudem wollen wir bei Gerrit Wegkamp noch vorsichtig sein, er war 13 Tage raus. Auch Thorben Deters ist noch nicht wieder bei 100 Prozent. Beide werden aber im Kader sein.“
Alternativen sind da
Die Alternativen sind für das morgige Spiel also vorhanden und der Preußencoach hat die Möglichkeit, aus einem vollen Kader zu schöpfen. „Für einen Trainer ist das super. Wir wollen jetzt für das Spiel gegen Bonn die richtige Formation finden und schauen, wer am besten zum Gegner passt.“ Und eins betonte der Coach vor der Partie nochmal: „Von außen merkst du, dass die Spannung steigt. Das ist schön zu sehen. Es wird aber viel von Pflichtsiegen gesprochen. Eine Pflicht bedeutet aber auch gleich eine Selbstverständlichkeit. Jeder Sieg ist aber etwas Besonderes, das habe ich den Jungs auch gesagt. Wir müssen in jedem Spiel hart arbeiten. Für alles andere habe ich viel zu viel Respekt vor jedem Gegner. Deshalb werde ich nie von Pflichtsiegen sprechen, das ist nicht meine Art.“ Harte Arbeit wird es auch gegen die Rheinlöwen wieder gebrauchen, um die Serie des BSC zu stoppen. Gleichzeitig ist es der Auftakt in einen vollgepackten April, der zeigen kann, wohin der Weg führt. „Ich habe immer gesagt, es wird im April, Mai entschieden. Jetzt geht’s los. Es ist Crunchtime.“