Für den SC Preußen 06 e.V. Münster läuft es derzeit rund. Vor 6.550 Zuschauern konnten die Adlerträger die Partie gegen die Gäste aus Köln drehen und den vierten Erfolg in Serie einfahren. Ein Solo von Marc Heitmeier brachte zunächst den Ausgleich, ehe die spielerisch gut aufgelegten Münsteraner in Halbzeit zwei nachlegten und den 3:1-Sieg herausschossen.

Zuletzt schafften die Preußenakteure es, ihre Leistung abzurufen: Die Serie von drei Siegen hintereinander ließ die Adlerträger nicht nur in der Tabelle nach oben klettern, sondern brachte den Jungs von Ralf Loose ihr Selbstvertrauen und eine gewisse Sicherheit in ihren Aktionen zurück. Für den Trainer gab es daher keinen Anlass, seine zuletzt so erfolgreiche Elf zu wechseln und er schickte sie erneut von Beginn an ins Rennen um die Punkte.

Heitmeiers schnelle Antwort

Die Adlerträger starteten sehr dominant in die Begegnung gegen die Fortunen, wussten sich in den Zweikämpfen zu behaupten und ließen den Ball sicher in den eigenen Reihen laufen. Trotz spielerischer Stärke fehlte in Strafraumnähe bis dato noch die Idee und der entscheidende Zug zum Tor, sodass sich das Hauptgeschehen im Mittelfeld abspielte. Mit Dauer der Partie zentrierte sich das Ballgeschiebe immer mehr. Bis zur 23. Minute dauerte es, ehe die Kölner erstmals in den Sechzehner des SCP eindringen konnten: Den marschierenden Julian Biada brachte Björn Kopplin unglücklich zu Fall – zumindest sah das der Referee so und zeigte auf den Punkt. Den fälligen Elfer verwandelte ausgerechnet Ex-Preuße Marco Königs zum 0:1 (23.).

Direkt nach Wiederanpfiff schnappte sich Marc Heitmeier die Kugel, marschierte nach vorne und verwundert darüber, dass er nicht angelaufen wurde, weiter bis zur Sechszehnerkante. Den freistehenden Marcel Reichwein wollte er bedienen, merkte noch rechtzeitig, dass dieser im Abseits stand und ging seinem eigenen Ball nach: Abschluss und Tor! Ein außergewöhnliches Solo unserer Nummer 8 (24.). In der Folge war die Partie sehr zerfahren, ohne besondere Chancen auf beiden Seiten. Bei strömendem Regen verabschiedeten sich beide Teams in die Halbzeit.

Adlerträger drehen die Partie in Halbzeit zwei

Der Regen hatte sich gelegt und die Mannschaften betraten unverändert den mittlerweile aufgeweichten Rasen. Zu Beginn der zweiten Hälfte entwickelten die Preußen zwar ein Übergewicht, fanden aber kein Durchkommen gegen die gut gestaffelte Defensive der Rot-Weißen. In der 62. Minute sorgte eine Schiedsrichter-Entscheidung für Bestürzung im weiten Rund: Mehmet Kara wurde steil geschickt, zog in den Strafraum und wurde von gleich zwei Fortunen um- statt abgegrätscht. Der aus unserer Sicht fällige Elfmeterpfiff blieb aber aus (63.). Nur wenige Momente später konnten sich die Adlerträger bei ihrem Schlussmann Niklas Lomb bedanken, der gegen Marco Königs parierte und bei dem Kölner Biada, der das Tor freistehend knapp verfehlte (65.).

Am heutigen Tag brauchte es einen ruhenden Ball gegen tiefstehende Kölner: Ein Freistoß der Adlerträger wurde zwar zunächst geklärt, den Abpraller schnappte sich Amaury Bischoff, der das Spielgerät wieder in die Mitte flankte. Björn Kopplin verlängerte die Flanke mit dem Kopf unhaltbar ins lange Eck zur 2:1-Führung (76.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später kamen die Adlerträger wieder gefährlich nach vorne: Felix Müller brachte den Ball von links scharf herein, Cihan Özkara verpasste am ersten Pfosten, am Zweiten lauerte aber Rocky Krohne, der die Murmel gnadenlos ins Tor hämmerte (78.). In der Folge hatten die Preußen noch einige Chancen, nutzen aber keine mehr.

Trainerstimmen:

Ralf Loose: „Wir sind heute sehr glücklich, das Spiel gewonnen zu haben. Unser Start war sehr gut und unser Aufbauspiel hat hervorragend funktioniert. Durch eine Fehlentscheidung gehen wir dann in Rückstand, der glücklicherweise schnell durch das Solo von Marc Heitmeier ausgeglichen wurde. Mit gefühlten 70-Prozent Ballbesitz haben wir am Ende das Quäntchen Glück gehabt, um die entscheidenden Treffer zu erzielen. Wir sind hoch zufrieden und gut in die Englische Woche gestartet.“

Uwe Koschinat: „Ich habe die Tabelle mal umgedreht, sieht ganz geil aus. Heute braucht es ein wenig Galgenhumor in so einer Situation. Nach schlechten Leistungen zuletzt, die sicher unterschiedliche Verläufe hatten, haben wir uns heute gesteigert. Alle Fortunen werden sich mit der Leistung heute eher mit der Fortuna identifizieren als bei den letzten Auftritten. Mit unseren Möglichkeiten hätten wir das 2:1 machen können und in der Folge noch defensiver stehen, kassieren dann aber aus einer neutralen Situation heraus den Gegentreffer. Heute war unsere personell schwierige Situation zu erkennen. Wir nehmen die gute Leistung mit und können positiv aufs nächste Spiel eingestellt sein.“

Preußen Münster: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Lapprevote, Schwarz – Hoffmann (Özkara, 66.) Bischoff (Philipps, 80.), Kara – Reichwein (Krohne, 66.)

Fortuna Köln: Boss – Kwame, Flottmann, Hörnig, Fink – Bender, Schröder (Can, 34.), Pazurek, Kessel – Biada, Königs

Tore: 0:1 Königs 1:1 Heitmeier (24.) 2:1 Kopplin (75.) 3:1 Krohne (79.)

Gelbe Karte: Bischoff, Lapprevote / Schröder, Kessel

Wechsel: Serdar Can für Oliver Schröder (34.) / Cihan Özkara für Philipp Hoffmann (66.) /Rogier Krohne für Marcel Reichwein (66.) / Chris Philipps für Amaury Bischoff (80.)

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Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen)

Zuschauer: 6.550

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