Es war ein perfekter Fußballnachmittag an der Hammer Straße, an dem der SC Preußen 06 e.V. Münster den bis dato höchsten Saisonsieg einfuhr und den akut abstiegsbedrohten FC Energie Cottbus mit 3:0 nach Hause schickte. Bei herrlichem Frühlingswetter, das 7.776 Zuschauer ins Preußenstadion lockte, zeigten die Adlerträger einen engagierten und sehenswerten Auftritt, und dominierten den Gegner über das gesamte Spiel hinweg.
Preußencoach Horst Steffen wählte für diesen Samstag eine sehr offensive Ausrichtung, brachte mit Adriano Grimaldi und Rogier Krohne zwei Spitzen vor einer mit Chris Philipps, Elie Laprevotte, Amaury Bischoff und Philipp Hoffmann ebenfalls nach vorne orientierten Mittelfeldraute, um im offensiven Mittelfeld ein Übergewicht zu schaffen. Im zweiten Spielabschnitt verschob sich die taktische Ausrichtung hin zu einem 4-3-3, das ebenfalls für große Torgefahr und – das sei vorweggenommen – sehenswerte einschüsse sorgte. Die Abwehr bildeten Björn Kopplin, Marco Pischorn, Lion Schweers und Benjamin Schwarz, der unter Steffen erstmals als Linksverteidiger agierte. Leidtragende der Umstellungen waren die zuletzt gesetzten Stephane Tritz und Mehmet Kara, die zunächst auf der Bank blieben.
Schrecksekunde nach sieben Minuten
Die erste brandgefährliche Szene gehörte aber den in einem 4-3-3 formierten Gästen aus der Lausitz, die über Sukuta Pasu, Torsten Mattuschka und Patrick Breitkreuz einen sehenswerten Angriff auf den Rasen brachten und das Leder sogar im Preußentor lplatzieren konnten – sieben Minuten waren da erst gespielt. Zum Glück – für die Adlerträger – hob der Linienrichter die Fahne und Schiri Martin Petersen entschied auf Abseits. Die Preußen kamen nach 17 Zeigerumdrehungen erstmals sehenswert vor das Tor des Gegners: Kopplin brachte den Ball lang in den Sechzehner, wo Grimaldi abnahm und auf Schwarz zurücklegte. Der hielt drauf, verfehlte aber das Gehäuse.
Kopplin mit seinem zweiten Preußentor
Doch nur fünf Spielminuten später schallte dann doch die Torhymne durch die Stadionlautsprecher, weil Kopplin seinen zweiten Treffer im Adlerdress erzielte. Vorausgegangen war ein sehenswerter Angriff über die linke Seite. Im Strafraum kam schließlich Philipp Hoffmann an den Ball, der auf den nachrückenden Kopplin auflegte. Und der hatte, nachdem er seinen Gegenspieler stehen ließ, Platz und Zeit, um genau Maß zu nehmen und das Spielgerät im langen Eck einschlagen zu lassen. Spätestens mit dem Führungstreffer erspielten sich die Hausherren dann ein deutliches Übergewicht und Chancenplus. Nach einer halben Stunde hätte Krohne das Zwischenergebnis in die Höhe schrauben können, brachte FCE-Keeper Lück mit seinem Abschluss in arge Bedrängnis. Bereits geschlagen war Lück sechs Minuten später, als Hoffmann das Leder aufs Tor brachte. Bedanken kann sich der Energie-Schlussmann bei Joni Kauko, der das Leder von der Linie kratzte. Noch ein klasse Abschluss von Laprevotte und es ging in die Pause – mit einer mehr als verdienten 1:0 Halbzeitführung.
Der zweite Durchgang gehört nur den Preußen
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Preußen das spielbestimmende Team, das durch sehenswerte Offensivaktionen zum Torerfolg kommen wollte. Der FC Energie versuchte es hingegen überwiegend mit Distanzschüssen, die aber wenig Gefahr versprühten. Gefährlich wurde es allerdings auf der Gegenseite, als die Preußen durch einen Standard zum längst überfälligen 2:0 kamen. Nach einer Bichoff-Ecke stieg Grimaldi am höchsten und nickte zur Führung ein. Kurz darauf war der Arbeitstag für den Torschützen allerdings beendet, er musste angeschlagen vom Feld – er hatte einen Schlag in die Seite bekommen. Da war aber noch sein Sturmpartner Rogier Krohne, der in der 67. Minute den Ball im Netz zappeln ließ. Ein langer Ball von Schweers auf Laprevotte eröffnete diesen klasse Spielzug, den Krohne mit seinem fünften Saisontor veredelte. Es war die letzte Aktion des Niederländers, der kurz darauf Mehmet Kara das Feld überließ. Die Gäste aus Brandenburg hatten den gut aufgelegten Münsteranern am Ende nichts mehr entgegenzusetzen, sodass es beim leistungsgerechten 3:0 blieb.
Vasile Miriuta (Trainer Energie Cottbus): „Ich kann heute nicht viel sagen, wir haben unter der Woche schon genug gesprochen.“
Horst Steffen: „Alle Preußenfans haben nach einem Sieg gelechzt. Wir haben ein gutes spiel mit einer menge Torchancen gesehen. So kann es gerne weitergehen, das ist unser Ziel. Wir lassen die Saison nicht einfach ausklingen sondern wollen weiter Gas geben.“
SCP: Lomb – Kopplin, Pischorn, Schweers, Schwarz – Philipps, Laprevotte, Bischoff (Wiebe, 78.) – Hoffmann – Grimaldi (Reichwein, 63.), Krohne (Kara, 74.)
FCE: Lück – Kaufmann, Schorch, Knechtel, Szarka – Zeitz (Zieckert, 79.), Mattuschka, Kauko – Britkreuz, Sukuta Paus, Holz (Lungu, 67.)
Tore: 1:0 Kopplin (23.) 2:0 Grimaldi (60.) 3:0 Krohne (67.)
Gelbe Karten: – / Kauko, Breitkreuz
Zuschauer: 7.776
Schiedsrichter: Martin Petersen