Fußball ist ein Ergebnissport, das lernt die U23 des SC Preußen gerade wieder Woche für Woche auf die harte Tour. Auch am Sonntag waren die Jungadler wieder über weite Strecken die deutlich bessere Mannschaft auf dem Platz, am Ende teilten sie sich beim 2:2-Unentschieden trotzdem nur die Punkte mit Ligaschlusslicht Westfalia Herne. „Das war 65, 70 Minuten ein sehr gutes Spiel von uns gegen einen Gegner, der sehr tief verteidigt hat. Wir hatten unsere sieben, acht Großchancen und haben verdient mit 2:0 geführt. Dann hatten wir 20, 25 nicht so gute Minuten, in denen Herne gleichwertig war und das in zwei Tore ummünzt“, ärgerte sich Trainer Kieran Schulze-Marmeling: „Aufwand und Ertrag stehen aktuell in keinem Verhältnis. Das war in Meinerzhagen auch schon so. Der Gegner muss offensiv deutlicher weniger Aufwand betreiben, um zwei Tore gegen uns zu erzielen – auch, wenn beide Tore gestern in die Kategorie Tor der Woche fallen. Es bleibt der große Kritikpunkt, dass wir die Spiele nicht killen, obwohl die Möglichkeiten dafür da waren. Und dennoch: Wir müssen ein Spiel, in dem wir mit zwei Toren führen, über die Zeit bringen.“

Dabei begann das Spiel wie erwartet. Herne stand tief, verteidigte phasenweise mit sechs Spielern auf der letzten Linie. Die Adlerträger versuchten sich die Gäste zurechtzulegen und bereiteten einen Angriff nacheinander vor. In Durchgang zwei war es dann Marvin Benjamins, der mit einem Flachschuss aus gut 16 Meters zur Führung traf (54.). Nur zwei Minuten später stand Nick Selutin im Strafraum goldrichtig und verwertete eine Hereingabe zum 2:0 (56.). Auch danach blieben die Jungadler am Drücker, kassierten aber mehr oder weniger aus dem Nichts den Anschlusstreffer. Ein langer Ball, ein Lupfer und Herne war wieder da. Ex-Preuße Burinyuy Nyuydine traf sehenswert zum Ersten (64.). Neun Minuten vor Schluss war er es dann erneut, der für Aufsehen sorgte. Einen Abpraller nach einer Ecke nahm er direkt und verwandelte mit einem strammen Schuss in den Giebel zum 2:2 (81.).

„Von den zehn Spielen, die wir gemacht haben, waren wir in sechs Spielen die klar dominante Mannschaft. Dafür haben wir zu wenig Punkte, das ist so. Die Jungs müssen eben in den letzten Dritteln, sowohl im gegnerischen als auch im eigenen, noch viel dazulernen“, weiß Schulze-Marmeling um den Lernprozess, der bei einer U23 eben noch andauert. Gleichzeitig hob er aber auch hervor: „Dass wir das mittlere Drittel aber so dominieren ist für so eine junge Mannschaft in der Oberliga sicherlich ungewöhnlich und stimmt mich positiv. Das wird sich sicherlich auch irgendwann wieder in Ergebnissen widerspiegeln. Durch diese Phase müssen wir jetzt aber durch.“

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