Vor 5.737 Zuschauern gelang dem zuletzt sieglosen SC Preußen Münster, der in der englischen Woche einige Rückschläge wegstecken mussten, beim 3:0-Sieg gegen die Spielvereinigung Unterhaching der Befreiungsschlag. Mit nun 41 Punkten schiebt sich der Adlerclub vorerst auf Platz acht vor, hat neun Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Über weite Strecken gab es im Preußenstadion an der Hammer Straße ein richtig gutes Fußballspiel zu sehen.

Preußencoach Marco Antwerpen hatte angekündigt, dass es personelle Umstellung geben würde und so verwunderte es kaum, dass vor allem im vorderen Bereich kaum ein Stein auf dem anderen blieb. Mit Cueto, Dadashov, Hoffmann und Kobylanki fehlten gleich vier Akteure, die vor Wochenfrist in Wiesbaden noch in der Startelf standen. Cueto musste verletzungsbedingt passen, Dadashov ist mit Asderbaidschan auf Länderspielreise, Kobylanski und Hoffmann saßen auf der Bank. Dafür rückten Akono und Rühle an vorderster Front hinein, Klingenburg nahm nach überstandener Grippe die Position hinter den Spitzen ein, was sich schnell auszahlen sollte. In der Defensive stellte Antwerpen nur taktisch um, entschied sich für die Dreierkette mit Schweers und Kittner und beorderte Scherder zurück, weil mit Rodrigues Pires ein etatmäßiger Sechser wieder zur Verfügung stand. Auf den Außen agierten die stets zuverlässigen Menig und Heidemann.

Mit Traumstart in die Partie

Hatte der SCP in den vergangenen Wochen regelmäßig mit frühen Gegentoren zu kämpfen, lief es heute mal genau andersherum und die Adlerträger konnten früh in Führung gehen. Sieben Minuten waren gespielt, als Pires eine Ecke scharf in den Strafraum brachte. Dort konnten die Hachinger zunächst klären, den einschussbereiten Klingenbrug im Rückraum hatten sie aber nicht auf dem Zettel. Der ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum 1:0 ein. Die Hausherren waren drin in der Partie, hielten die Süddeutschen vom eigenen Sechzehner fern und gewannen ihre Zweikämpfe. Mit teils sehenswerten Kombinationen setzten Akono, Rühle und Klingenburg die gegnerische Abwehr früh unter Druck. Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe Porath mit einem ordentlichen Kopfballabschluss erstmals Schlussmann Schulze Niehues prüfte.

Richtig brenzlig wurde es nach einer halben Stunde, als Bigalke am Strafraum viel Zeit bekam, Maß nehmen konnte und das Leder aufs Tor zimmerte. Schulze Niehues musste sich da richtig lang machen, um über den Kasten zu klären. Ohnehin fehlten den Preußen nun zunehmend die guten Aktion zum gegnerischen Tor hin, die Münchner rissen die Partie zum Ende der ersten Halbzeit hin immer mehr an sich, ohne aber die ganz große Gefahr auszustrahlen. Und so durften sich die Adlerträger mal wieder mit einer Führung in die Pause verabschieden.

Mehr Chancen in Durchgang zwei

Die Hachinger hatten sich in der Pause augenscheinlich etwas vorgenommen, kamen druckvoll aus der Pause zurück, Dombrowka und Hong feuerten binnen fünf Zeigerumdrehungen zwei stramme Schüsse auf das Preußentor ab. Auf der Gegenseite war es Heinemann, der nach einer Ecke auf 2:0 hätte erhöhen können, mit seinem rechten Fuß aus guter Position aber daneben zielte. 120 Sekunden später wieder Heidemann. Erst zog er seinem Gegenspieler davon, dann aus vollem Lauf ab – die Kugel rauschte aber am langen Pfosten vorbei. Nun waren die Preußen wieder am Drücker, zeigten eine richtig gute Leistung im zweiten Durchgang. Das sollte sich zum Schluss hin auch auszahlen.

Fast schon dramatisch scheiterte der Adlerclub aber erstmal nach 65 Minuten. Erst schoss Klingenburg den gegnerischen Schlussmann aus nächster Nähe an, dann parierte Königshofer den Nachschuss von Braun mit gutem Reflex und zuguterletzt konnte auch Müller im zweiten Nachschuss das Spielgerät nicht im Gehäuse unterbringen. Eine Mischung aus Glück und gutem Torwartspiel bewahrte die Gäste da vor einem höheren Rückstand. In der 82. Minute war es dann aber endlich soweit und der acht Minuten zuvor eingewechselte Hoffmann traf zum erlösenden 2:0. Heidemann schickte die Nr. 20 auf die Reise, Hoffmann wurde vom Gegner kaum gestört und schob ein. Endgültig den Deckel drauf machte schließlich Mannschaftskapitän Simon Scherder, der kurz vor Schluss im 16er mit links abgschloss – 3:0.

Spieldaten

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig, Braun, Pires, Heidemann – Klingenburg (Kobylanski, 85.) – Rühle (Hoffmann, 76.), Akono (Müller, 60.)

Aufstellung UHG: Königshofer – Schwabl, Winkler, Greger, Dombrowka – Kiomourtzoglou (Hagn, 80.), Hong (Kaltner, 67.) – Porath, Bigalke – Schimmer, Krauß (Widemann, 67.)

Tore: 1:0 Klingenburg (7.) 2:0 Hoffmann (82.) 3:0 Scherder

Gelbe Karten: Akono, Heidemann / Kiomourtzoglou

Zuschauer: 5.737

Schiedsrichterin: Riem Hussein

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