Es geht doch! Nach 14 Spielen hat es der SC Preußen Münster am Freitagabend gegen den 1. FC Magdeburg geschafft, seiner schwarzen Serie ein Ende zu setzen. Mit 2:0 gewannen die Adlerträger die Partie und schafften es beim enorm wichtigen Heimsieg endlich, hinten über 90 Minuten die Null zu halten. Die Treffer des Tages erzielten Rufat Dadashov, der in Durchgang eins die Führung erzielte, und Heinz Mörschel, der zu einem wichtigen Zeitpunkt nachlegte. Damit ist der Negativlauf der Preußen endlich gestoppt! Auch, wenn die drei Punkte am Ende nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung waren.

„Die Botschaften“ aus dem Meppen-Spiel, wie es Arne Barez im Vorfeld des Spiels formuliert hatte, spiegelten sich am 19. Spieltag auch in der Aufstellung wieder. Insgesamt fünf Änderungen nahm Interimscoach Arne Barez vor und wählte für das Duell mit den Blau-Weißen diesmal einen defensiven Ansatz. Ein 5-3-2-System sollte endlich für die defensive Stabilität sorgen, die in den letzten Wochen so schmerzlich vermisst wurde.

Rote Karte als Ausgangspunkt

Der Ansatz am Freitagabend war, verdeutlicht durch die Aufstellung und die taktische Ausrichtung, klar. Hinten sollte um jeden Preis die Null gehalten werden, vorne sollten, wenn sich die Gelegenheiten ergaben, Nadelstiche gesetzt werden. Doch oberste Priorität hatte eben eine kompromisslose Defensivarbeit. Das funktionierte in den Anfangsminuten auch planmäßig, Magdeburg kam offensiv nicht zur Entfaltung. Und ein Abspielfehler der Gäste spielte den Preußen in die Karten. Dadashov spitzelte dazwischen, Klaus Gjasula erwischte als letzter Mann den Mittelstürmer und sah die Rote Karte (16.). Eine harte Entscheidung, sollte den Hausherren aber egal sein.

Mit der Karte änderte sich auch das Spiel. Magdeburg ließ sich in der Folge tiefer fallen, die Preußen bekamen zwangsläufig mehr Ballbesitz und Räume. Und eben diese bespielten sie clever. Immer wieder bauten die Münsteraner in Ruhe von hinten auf, ließen das Leder geduldig zirkulieren und zogen das Tempo an, wenn es sich anbot. Der Führungstreffer war da ein Paradebeispiel. Simon Scherder eröffnete aus der letzten Reihe stark, Seref Özcan und Nico Brandenburger klatschten zweimal kurz und auf einmal war Rufat Dadashov frei durch. Der Angreifer, der schon in Meppen getroffen hatte, schob ins lange Eck ein – 1:0 (36.). Durch den Treffer nochmals zusätzlich entfacht, aber am Freitagabend loderte etwas in dieser Mannschaft.

Magdeburg drückt, Mörschel trifft

Diesen Druck konnten die Adlerträger nach dem Seitenwechsel aber zunächst nicht weiter aufrechterhalten. Im Gegenteil, die Magdeburger übernahmen das Kommando auf dem Feld, hatten gegen auf einmal wieder ängstlichere Hausherren aber auch leichtes Spiel. Der Sicherheitsabstand zum Gegenspieler wurde zu groß, dazu schlichen sich Fehler im eigenen Spielaufbau ein, die die Gäste zum Glück ungenutzt ließen. Gut 20 Minuten dauerte diese Phasen an, dann schafften es die Münsteraner langsam wieder, für Entlastung zu sorgen. Und zum goldrichtigen Zeitpunkt ließ Heinz Mörschel sein Fußgelenk sprechen. Aus gut 20 Metern versenkte unserer Nummer 21 in den linken Winkel, die wichtige und vorentscheidende 2:0-Führung! (68.)

Mit dem Treffer kehrte auch neues Selbstvertrauen in die Preußen zurück. Den Blau-Weißen gelang in der Folge auf dem schwierigen Geläuf nicht mehr viel gefährliches, die Hintermannschaft hielt dicht. Ärgerlich für die Hausherren war in der Schlussphasen nur, dass Fridolin Wagner noch die Ampelkarte sah und kommenden Samstag gegen 1860 München fehlen wird. Doch das rückte vorerst in den Hintergrund als Referee Robert Kampka die Partie nach etwas mehr als 90 Minuten beendete. Die Preußen lagen sich in den Armen, die Erleichterung waren jedem ins Gesicht geschrieben. Der brutale Negativlauf hat vorerst ein Ende, auch wenn der Sieg nur ein kleiner Schritt war.

Die Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Kittner, Scherder, Rossipal (Erdogan, 46.), Hoffmann – Özcan (Schnellbacher, 60.), Wagner, Brandenburger – Mörschel, Dadashov

Aufstellung FCM: Behrens – Ernst (Costly, 75.), Koglin, Müller, Bell Bell – Jacobsen (Roczen, 81.), Gjasula, Preißinger – Beck, Bertram, Osei Kwadwo

Tore: 1:0 Dadashov (36.), 2:0 Mörschel (68.)

Gelbe Karten: Scherder / Jacobsen, Bell Bell

Gelb-Rote Karte: Wagner (87.)

Rote Karte: Gjasula (16.)

Zuschauer: 5.908

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

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