Endlich wieder ein Auswärtssieg! Nach sechs Monaten hat der SC Preußen Münster am Samstagnachmittag beim TSV 1860 München einen 1:0-Auswärtssieg eingefahren und damit auch drei wichtige Punkte eingesackt. Den Treffer des Tages in einem ausverkauften Haus an der Gründwalder Straße erzielte Rufat Dadashov. Grundlage für den Erfolg war ein leidenschaftlicher und konzentrierter Auftritt der Adlerträger, die sich über die volle Distanz reinwarfen und sich so den Sieg verdient haben.

Für die schwere Auswärtsaufgabe in Bayern konnte Cheftrainer Marco Antwerpen wieder auf Rechtsverteidiger Fabian Menig zurückgreifen, der letzte Woche gelbgesperrt aussetzen musste. Ansonsten vertraute der Fußballlehrer wieder auf die Mannschaft, die zuhause gegen den SV Meppen eine gute Leistung gezeigt hatte. Ole Kittner, Simon Scherder und Niklas Heidemann komplettierten die Viererkette, davor bildeten Sandrino Braun, Martin Kobylanski, Kevin Rodrigues Pires und René Klingenburg das Mittelfeldzentrum. In vorderste Reihe stürmten wieder Rufat Dadashov und Cyrill Akono.

Dadashov mit der Führung

Nach 55 Jahren waren die Adlerträger am Samstag wieder zurück auf Giesings Höhen und lieferten gegen die heimischen Münchner Löwen ein gutes Auswärtsspiel ab. Wie Cheftrainer Marco Antwerpen es vor dem Spiel wieder gefordert hatte, waren die Münsteraner im Süden Deutschlands von Beginn an hellwach und boten den 60ern in einem unterhaltsamen Duell die Stirn. Die erste Halbchance gehörte zwar den Hausherren, doch den Abschluss von Nico Karger konnte Schlussmann Schulze Niehues ohne größere Probleme entschärfen. Auf der anderen Seite wurden die Preußen vor allem über Standardsituationen gefährlich. Erst köpfte Ole Kittner einen Ball am langen Pfosten vorbei, wenig später zappelte der Ball dann im Netz. René Klingenburg konnte das Leder im Strafraum runternehmen und legte, wenn auf unfreiwillig, auf Rufat Dadashov ab, der nicht lang fackelte und trocken ins Eck abschloss – 1:0 (28.). Mit dieser Führung ging es für die Adlerträger auch in die Pause, denn die Hintermannschaft des SCP hielt im Verbund gegen die offensiv bemühten Löwen dicht.

Auch nach dem Seitenwechsel bot die Partie den 15.000 Zuschauern Unterhaltung mit Chancen auf beiden Seiten. Für die Preußen kam Rodrigues Pires im 60er-Strafraum zum Abschluss, sein Versuch wurde aber noch geblockt. Hinten hielt Keeper Schulze Niehues die Führung mit einer starken Parade gegen den eingewechselten Owusu fest. Das war aber lange die einzige Möglichkeit der Hausherren, die die Preußen gut in Schach hielten. Das hohe Anlaufen und der frühe Druck zeigte über weite Strecken des Spiels seine gewünschte Wirkung und die Adlerträger hielten den TSV so weit vom eigenen Kasten weg. Und wenn die Münchner Löwen mal tief in der Hälfte des SCP auftauchten, war immer mindestens ein Bein und Keeper Schulze Niehues dazwischen.

Wiebe ist zurück

Kurz vor Schluss wurde es dann nochmal besonders an der Grünwalder Straße: Danilo Wiebe machte sich bereit für seine Einwechslung und kehrte nach über einem Jahr Verletzungspause zurück auf den Platz. Und der 25-Jährige fügte sich gleich nahtlos in eine richtig stark kämpfende und leidenschaftlich arbeitende Mannschaft ein, die sich dadurch den Auswärtserfolg gegen die Münchner verdiente. Großer Jubel herrschte über die gesamte Zeit auch im Gästeblock, der mit 1.200 Preußenfans prall gefüllt war und für Stimmung sorgte. In der Tabelle ziehen die Münsteraner mit dem Auswärtssieg an den Löwen vorbei und springen damit vorerst auf Platz sechs.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig, Kittner, Scherder, Heidemann – Braun – Martin Kobylanski, René Klingenburg, Rodrigues Pires (Wiebe, 88-) – Dadashov, Akono (Hoffmann, 73.)

1860: Hiller – Paul, Weber, Lorenz, Steinhart – Kindsvater (Köppel, 46.), Wein, Dressel (Owusu, 46.), Karger (Abruscia, 76.) – Lex, Mölders

Tore: 1:0 Dadashov (28.)

Gelbe Karten: Mölders / Klingenburg, Kittner, Dadashov, Menig

Zuschauer: 15.000

Schiedsrichter: Guido Winkmann

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