Spieltag Nummer neun hält für den SC Preußen Münster eine schwierige Aufgabe bereit: Am Samstag (14 Uhr) treffen die Adlerträger auf den Halleschen FC. Als Tabellenführer haben die Hallenser naturgemäß eine breite Brust und zudem die letzten drei Ligaspiele alle gewonnen. Der Erdgas-Sportpark wird dementsprechend kein leichtes Pflaster für die Münsteraner, die vor allem mit der richtigen Einstellung ins knapp 400 Kilometer entfernte Halle reisen müssen: „Wenn man sich das Spiel gegen Köln im Video anschaut, fehlte es uns an Körpersprache. Wir schenken die Gegentore regelrecht her und haben es nicht geschafft, dem Gegner wehzutun. Das ist kein taktisches Problem, sondern wir müssen es schaffen, die richtige Einstellung von Sekunde eins an den Tag zu legen“, spricht Cheftrainer Sven Hübscher das Hauptproblem aus dem letzten Heimspiel ungeschönt an.
„Nicht das, was wir uns vorgestellt haben“
Angesichts der vier sieglosen Spiele in der Liga und dem Aufwind, in dem Halle sich derzeit befindet, ist die Favoritenrolle verteilt. „Halle hat einen guten Lauf und viel Selbstvertrauen. Zudem haben sie eine sehr robuste Mannschaft mit viel Qualität in der Offensive. Das Gute im Fußball ist aber, dass man in 90 Minuten jeden Gegner schlagen kann“, will der Fußballlehrer seiner Mannschaft genau diesen Gedanken verinnerlichen, um der eigenen Negativserie ein Ende zu setzen: „Wir sind natürlich mit unserer Situation nicht zufrieden. Aber es bleibt dabei: Wir wollen unser nächstes Spiel gewinnen! Die Jungs dürfen jetzt nicht verkrampfen und müssen sich eine gewisse Lockerheit bewahren.“ Dieser Sichtweise schloss sich auch Kapitän Julian Schauerte an: „Wir können alle die Tabelle lesen, die letzten Spiele waren nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir sind mit der Situation nicht zufrieden. Aber wir können die Ergebnisse selbst beeinflussen und uns darüber rausziehen.“
Unter Cheftrainer Torsten Ziegner haben die Hallenser bereits in der letzten Saison stark abgeliefert und sind auch diese Spielzeit wieder dabei, sich als Spitzenteam in der 3. Liga zu etablieren. 18 Punkte nach acht Spieltagen bedeuten derzeit eine sehr starke Ausbeute, die dank des besseren Torverhältnisses (17:6) Platz eins als Belohnung bereithält. Mit Bentley Baxter Bahn, Björn Jopek und Sebastian Mai hat der HFC dabei gleich drei Feldspieler, die in dieser Saison noch keine Spielminute verpasst haben. Hinzukommt Neuzugang Terence Boyd, der nach seiner späten Verpflichtung gleich Fuß gefasst und bereits fünf Tore erzielt hat. „Jeder Gegner ist in dieser Liga schwer zu bespielen. Wir müssen trotzdem Selbstbewusst an die Sache herangehen und unseren Plan durchziehen“, blickt Julian Schauerte auf das Duell voraus und betont dabei nochmal: „Es wird wichtig sein, von Minute eins präsent zu sein.“
Kittner und Wagner wohl rechtzeitig fit
Die personelle Situation bei den Preußen ist vor dem schweren Auswärtsspiel jedoch keinesfalls optimal. Durch seine gelb-rote Karte fehlt Simon Scherder gesperrt und hinterlässt damit eine Lücke in der ohnehin zuletzt verletzungsgeplagten Innenverteidigung. Das Glück ist, dass Ole Kittner nach seiner Verletzung unter der Woche wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnte und wohl rechtzeitig fit wird. Die Zeit, den Routinier wieder langsam heranzuführen, bleibt angesichts der Personalsituation aber nicht. Ähnlich sieht es bei Fridolin Wagner aus, der ebenfalls am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Jannik Borgmann ist zwar wieder zurück auf dem Platz, braucht aber noch Zeit. Noch weiter weg ist derzeit Lucas Cueto, der weiter an Adduktorenbeschwerden leidet und jetzt ein Rehaprogramm absolviert.