Der Frühling hielt am Wochenende in Münster Einzug und bot am Samstagnachmittag auch an der Hammer Straße beste Bedingungen für die Partie des SC Preußen Münster gegen Carl-Zeiss Jena. Die Adlerträger gaben das Spiel, nach guten Anfangsminuten, aber aus der Hand und verdienten sich das 2:2-Unentschieden schlussendlich durch eine Aufholjagd. Mannschaftskapitän Adriano Grimaldi war da federführend, belohnte seine starke Leistung mit einem Doppelpack. Damit bleibt der SCP in der englischen Woche ungeschlagen.

Cheftrainer Marco Antwerpen hatte auf der Pressekonferenz bereits Veränderungen angekündigt, die er am 29. Spieltag auch umsetzte: Der Fußballlehrer entschied sich für ein 4-2-3-1-System und brachte zudem drei frische Kräfte in die Anfangself. Ole Kittner rückte nach überstandener Sperre wieder an die Seite von Abwehrchef Simon Scherder, Fabian Menig und Jeron Al-Hazaimeh komplettierten die Viererkette. Die Doppelsechs bildeten Sandrino Braun und Martin Kobylanski, auf der Zehn sollte Lucas Cueto die Fäden ziehen. Die Flügel besetzten Tobi Rühle und Philipp Hoffmann, ganz vorne stürmte wieder Mannschaftskapitän Adriano Grimaldi.

Gegentreffer mit Wirkung

Die offensivere Ausrichtig der Adlerträger war auch auf dem Feld schnell zu erkennen, sie suchten von Beginn an den schnellen Weg in die Spitze. Spielerisch sah das zunächst auch gar nicht schlecht aus, allerdings war auch zu erkennen, dass das Ganze zu lasten der defensiven Stabilität ging. Jena nutzte die Räume, die sich ihnen boten, aus, verpasste aber die richtigen Anspiele. Das machten die Preußen in den Anfangsminuten noch besser und so gehörten ihnen die ersten gefährlichen Szenen im Spiel. Menig und Grimaldi tauchten zweimal in aussichtsreichen Positionen auf, scheiterten aber am Torwart oder am Gegenspieler. Die guten Ansätze nützten aber nichts, denn auf der anderen Seite haben sie die Gäste zu einem Treffer eingeladen: Die Hausherren bekamen eine Situation hinten nicht sauber herausgespielt und schließlich landete ein missglückter Klärungsversuch von Max Schulze Niehues vor den Füßen von Manfred Starke, der aus guten 20 Metern den Schnapper beim Zurücklaufen auf dem falschen Fuß erwischte und der Ball trudelte schließlich in den Kasten – 0:1 (14.).

Und mit dem Gegentreffer fiel das Spiel der Preußen zwischenzeitlich wie ein Kartenhaus zusammen. Jena durfte auf einmal beliebig schalten und walten, die Antwerpen-Schützlinge rückten in die Statistenrolle. Und dass der Aufsteiger was am Ball kann, das bekamen die 5.907 Zuschauer dann zusehen. Im SCP-Strafraum ließen die Thüringer die Münsteraner ganz alt aussehen und in letzter Instanz schob Maximilian Wolfram das Leder über die Linie (25.). Acht Minuten dauerte es dann noch, bis sich die Adlerträger durch eine Standard-Situation endlich in der Partie zurückmeldeten: Die Kobylanksi-Hereingabe konnte nicht geklärt werden, dann zog Grimaldi trocken aus der Drehung ab und hämmerte den Ball zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz (33.).

Grimaldi mit dem Ausgleich

In der Halbzeit wird die Ansprache von Marco Antwerpen deutlich gewesen sein, zudem brachte der Chefcoach Michele Rizzi für Martin Kobylanski. Und der sollte schnell an einer Großchance zum Ausgleich beteiligt sein. Sein Freistoß sorgte für Unruhe, schließlich steckte Simon Scherder per Hacke auf Tobi Rühle durch, der freistehend an Keeper Koczor scheiterte. Der zweite Durchgang war da noch keine drei Minuten alt. Das hätte der Ausgleich sein können, wenn nicht müssen. Die Chance war dann der Beginn eines Angriffslaufs der Preußen, die mit Wut im Bauch aus der Kabine gekommen waren. Grimaldi und Rühle hatten die nächsten Gelegenheiten, aber auch die blieben ungenutzt. Der Druck ebbte zwar auch wieder ab, Jena blieb im zweiten Durchgang aber ganz blass. So passierte 20 Minuten lang wenig im Preußenstadion, ehe ein gefährlicher Kittner-Kopfball wieder für neuen Schwung sorgte. Einschlagen sollte der Ball dann nach einem Grimaldi-Kopfball, der den vielumjubelten 2:2-Ausgleich markierte (76.). Das Tor leitete dann eine umkämpfte Schlussphase ein, in der die Adlerträger noch auf den Sieg drängten, es blieb aber beim 2:2. Nicht das Wunschergebnis, angesichts des Spielverlaufs aber noch ein Punktgewinn.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig (Stoll, 66.), Kittner, Scherder, Al-Hazaimeh – Braun, Kobylanski (Rizzi, 46.) – Hoffmann (Warschewski, 73.), Cueto, Rühle – Grimaldi

Jena: Koczor – Kühne, Slamar, Gerlach, Brügmann – Wolfram, Eckardt, Erlbeck (Eismann, 59.), Sucsuz (Mauer, 77.) – Günter-Schmidt (Dietz, 65.), Starke

Tore: 0:1 Starke (14.), 0:2 Wolfram (25.), 1:2 Grimaldi (33.), 2:2 Grimaldi (76.)

Gelbe Karten: Hoffmann, Kittner, Kittner / Erlbeck, Brügmann, Eismann, Wolfram

Zuschauer: 5.907

Schiedsrichter: Tobias Welz

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