Das Gefühl, an seine alte Wirkungsstätte zurückzukehren, ehemalige Weggefährten wiederzutreffen und auf der – in der Vergangenheit so fremden – Gästebank Platz zunehmen. Diese emotionale Zeitreise erlebte Ralf Loose am vergangenen Wochenende bereits zum zweiten Mal, als der 52-jährige Fußballlehrer mit dem SC Preußen 06 e.V. Münster bei der SG Dynamo Dresden gastierte und bei seinem 100. Pflichtspiel als SCP-Coach einen wertvollen Punkt von der Elbe mitnahm. Auch am kommenden Samstag, dem 19. Spieltag in der 3. Liga, gibt es eine besondere Rückkehr, wenn der FC Erzgebirge Aue mit Ex-Preußentrainer Pavel Dotchev an der Hammer Straße gastiert.
Anfang 2012 übernahm Dotchev den Traditionsklub, rettete den Liga-Neuling vor dem Abstieg aus der 3. Liga und scheiterte in der darauffolgenden Spielzeit 2012/13 mit den Adlerträgern nur knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga, ehe der Deutsch-Bulgare im September 2013 nach einem mäßigen Saisonauftakt seinen schwarz-weiß-grünen Hut nehmen musste.
Während Pavel Dotchev als Gästetrainer im Preußenstadion an der Seitenlinie coachen wird, kehrt auch Kapitän Amaury Bischoff, der im Sommer 2012 unter Dotchev bei den Preußen anheuerte, auf das Feld zurück. Standardspezialist Bischoff hat seine Gelb-Sperre abgesessen und soll wie gewohnt die Fäden im Münsteraner Spiel ziehen. Der Starteinsatz von Björn Kopplin ist hingegen fraglich. Erst kurzfristig wird sich entscheiden, ob der Rechtsverteidiger infrage kommt oder nicht. Im Fall der Fälle ständen Stéphane Tritz oder Kevin Schöneberg Gewehr bei Fuß. Die Langzeitverletzten Simon Scherder und Jesse Weißenfels werden vor dem Jahreswechsel keine Rolle in den Kaderplanungen spielen.
„Wegweisendes Aufeinandertreffen“
In den letzten drei Drittliga-Begegnungen konnte der SC Preußen keinen Treffer erzielen. Diese Torflaute soll möglichst schnell ein Ende haben – am besten schon gegen Aue. „Wir wissen, dass wir uns in diesem Bereich steigern müssen, das liegt auf der Hand“, fordert Preußencoach Ralf Loose Durchsetzungsvermögen und ein cleveres Umschaltspiel von seinen Schützlingen. „Aue hat eine gute Offensiv-Abteilung und eine Defensive, die in der Liga zu den Stärksten gehört. Die Dotchev-Elf ist gut in Form“, erwartet Loose ein „spannendes, packendes und wegweisendes Aufeinandertreffen“, in dem der erste Treffer die ausschlaggebende Richtung vorgeben könnte.
Mit dem Heimspiel gegen die „Veilchen“ endet für den SC Preußen die Hinrunde der laufenden Saison. Im Fußballjahr 2015 haben die Adlerträger dann noch zwei weitere Kräftemessen – in Großaspach und zuhause gegen den VfB Stuttgart II – vor der Brust. „Drei Spiele, in denen Feuer drin sein wird. Aber wir müssen mit Volldampf und Elan dagegenhalten, ohne unsere Defensivordnung zu verlieren“, sollen Ende des Jahres möglichst viele Punkte unter dem schwarz-weiß-grünen Weihnachtsbaum vorzufinden sein.
Und so könnten die Adlerträger spielen: Lomb – Kopplin (Tritz), Pischorn, Heitmeier, Müller – Laprevotte, Bischoff, Schwarz – Hoffmann, Kara – Reichwein
Wir sind am Samstag ab 13:45 Uhr mit unserem Liveticker wie immer auf Ballhöhe. Unsere Freunde vom Fanradio Mottekstrehle gehen auch auf Sendung. Außerdem wird die Partie live im WDR-Fernsehen sowie via Live-Stream auf www.sportschau.de übertragen.