Der Lauf hält an, der SC Preußen Münster gewinnt auch sein sechstes Spiel in Folge und schlägt einen starken SC Wiedenbrück unter Flutlicht mit 1:0. Dabei belohten sich die Adlerträger für ihre gute Leistung und erzwangen den Treffer des Tages, den der Wiedenbrücker Bjarne Pudel mit einem Eigentor in der Anfangsviertelstunde erzielte. Gerade hinten raus waren dann auch kämpferische Qualitäten gefragt, die die Preußen an der verregneten Hammer Straße aber vorbildlich an den Tag legten und sich auch so die nächsten drei Punkte verdienten.
Angesichts der Siegesserie gab es für Trainer Sascha Hildmann vor Anpfiff eigentlich keinen Anlass, etwas an seiner Startelf zu verändern. Nur den verletzten Jannik Borgmann musste der Fußballlehrer zwangsweise ersetzen, für ihn kehrte Marvin Thiel als Linksverteidiger in die Mannschaft zurück. Auf der anderen Seite standen bei Wiedenbrück mit Benedikt Zahn und Ousman Touray die beiden Ex-Preußen in der Startelf.
NÄCHSTER FRÜHSTART
Gemütlich war das Wetter am Freitagabend wirklich nicht. Temperaturen so eben über dem Gefrierpunkt, dazu fieser Nieselregen, der das Preußenstadion fast die gesamte Zeit einhüllte und vom Wind zusätzlich unangenehm angepeitscht wurde. Herzerwärmend war aber, wie schon in den letzten beiden Spielen, der Beginn. Zum dritten Mal klingelte es schon in der Anfangsviertelstunde, zum dritten Mal jubelten die Preußen. Und wieder war es am Freitagabend der erste gefährliche Angriff der Hausherren, der zum Erfolg führte. Diesmal allerdings mit freundlicher Hilfe der Gäste. Einen zweiten Ball behauptete Nicolai Remberg im gegnerischen Strafraum stark und legte das Leder per Heber raus auf Henok Teklab, der ihn volley nahm. SCW-Verteidiger Bjarne Pudel wollte blocken, fälschte ihn aber unhaltbar ins eigene Tor ab – 1:0 (12.). Und spätestens mit dem Tor waren die Adlerträger auch die Mannschaft, die das Spiel in der Hand hatte. Zuvor spielte Wiedenbrück noch mutig mit und schaffte es mit seiner offensiven Ausrichtung zumindest in Phasen, das Aufbauspiel der Adlerträger vor Probleme zu stellen. Mit gewachsenem Selbstvertrauen durch die Führung lief die Passmaschinerie der Hausherren aber immer besser und die Gäste wurden gezwungen, viel hinterher zu laufen.
Große Chancen sprangen dabei nicht im Minutentakt heraus, nach etwas mehr als einer halben Stunde hätten die Münsteraner aber erhöhen müssen. Bei einem Angriff bewies Mittelstürmer Gerrit Wegkamp seine Übersicht und bediente den mitgelaufenen Marvin Thiel mit einer schönen Seitenverlagerung, der alleine auf Keeper Marcel Hölscher zulief. Sein Abschluss blockte der heranrauschende Pudel kurz vor der Linie, der Ball wäre aber auch so wohl vorbei gegangen. Die Szene war damit aber nicht vorbei, nur Sekunden später landete das Leder über Umwege vor den Füßen von Julian Schauerte, dessen sehenswerter Schlenzer mit dem schwächeren Linken jedoch an den Querbalken klatschte. Es war das letzte Highlight vor der Pause.
DIE ENTSCHEIDUNG VERPASST, DIE NULL GEHALTEN
Nach der Pause dauerte es dann wieder nicht lange und ein Raunen ging durchs Rund, als Manuel Farrona Pulidos Schuss aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbeirauschte (48.). Danach beruhigte sich das Spiel etwas, weil Wiedenbrück sich mehr Anteile an der Partie erarbeitete und sich so viel um den Mittelkreis abspielte. Erst nach etwas mehr als einer Stunde tauchten die Adlerträger wieder gefährlich vorne auf, den Schuss von Henok Teklab parierte Marcel Hölscher im Kasten des SCW jedoch stark. Die knappe Führung hielt aber auch den Glauben der Wiedenbrücker am Leben, die, je länger der zweite Durchgang dauerte, mehr Druck ausübten. Da waren, im weiterhin verregneten Stadion, auch die kämpferischen Qualitäten und der unbedingte Wille, die Null hinten zu halten, gefragt.
Im Umkehrschluss ergaben sich natürlich dafür zunehmend Konterchancen für die Adlerträger, die sie aber nicht sauber genug zu Ende brachten. So geschehen als die Preußen es über zwei Stationen schnell nach vorne spielten, Alexander Langlitz mit seinem Querpass im Strafraum aber keinen Abnehmer fand. Vielleicht hätte er es selbst probieren müssen, von außen sagt sich das aber immer leicht. In die andere Richtung lief Wiedenbrück weiter an, gegen die aufmerksame Preußen-Defensive sollte ihnen aber nichts mehr gelingen und mit dem späteren Schlusspfiff von Schiedsrichter Selim Erk stand der sechste Sieg in Serie fest.
DIE DATEN ZUM SPIEL
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Thiel – Remberg, Klann, Deters (Hemmerich, 69.) – Teklab (Holtby, 87.), Wegkamp, Farrona Pulido (Langlitz, 57.)
Wiedenbrück: Hölscher – Hüsing (Tia, 57.), Böhmer, Pudel, Özer – Kaptan (Lohmar, 80.), Liehr, Demming (Zech, 70.)- Harouz, Zahn, Touray (Szeleschus, 57.)
Tore: 1:0 Pudel (12., ET)
Gelbe Karten: Ziegele / Kaptan
Zuschauer: 4.793
Schiedsrichter: Selim Erk