Beim Stand von 1:1 wurde das Regionalligaspiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem SC Preußen Münster am Sonntag abgebrochen, nachdem unmittelbar hinter den Münsteraner Auswechselspielern ein aus dem Heimblock geworfener Böller detonierte. Bis zu dieser verhängnisvollen 75. Spielminute lieferten sich die beiden Teams ein würdiges und intensives Topspiel an der Hafenstraße, in dem unsere Adlerträger zu überzeugen wussten.

Die Aufstellung hielt dabei eine Neuerung bereit, Winterneuzugang Thomas Kok feierte seine Startelfpremiere und begann auf der Sechserposition. Für ihn musste Dominik Klann weichen. Jules Schwadorf, Henok Teklab und Darius Ghindovean stießen nach ihrer Isolation pünktlich zum Spitzenspiel wieder zur Mannschaft und konnten zumindest im Kader stehen.

Die ersten Minuten gehörten dabei den Hausherren, die mit den eigenen Fans im Rücken mit viel Wucht probierten. Die Preußen standen aber weitestgehend sicher und schafften es aus der stabilen Defensive heraus, selbst mehr am Spiel teilzunehmen. So waren es die Adlerträger, die nach den ersten 10, 15 Minuten zu mehr Ballbesitz kamen und versuchten, ihr Spiel aufzuziehen. Eine erste Chance sprang dabei auch heraus: Robin Ziegele kam etwas überraschend frei zum Kopfball, war aber zu weit vom Kasten weg, um RWE-Keeper Daniel Davari wirklich zu prüfen (15.).

Bei allem hin und her, das sich in Phasen abwechselte, war es unter dem Strich ein Duell auf Augenhöhe, in dem keine der beiden Mannschaften schon früh im Spiel ins letzte Risiko gehen wollte. Der eine Lucky Punch vor der Pause gelang aber den Hausherren. Im Strafraum kam Außenstürmer Isaiah Young zu seiner ersten Aktion und soll von Marcel Hoffmeier gefoult worden sein, Schiedsrichter Christian Scheper zeigte auf den Punkt. Eine strittige Entscheidung. RWE-Neuzugang Thomas Eisfeld trat an und verwandelte Sekunden vor der Pause zur glücklichen Führung – 0:1 (45.).

Der Sportclub zeigte sich nach dem Seitenwechsel unbeeindruckt und versuchte weiter über seine spielerische Qualität nach vorne zu kommen. Essen lauerte im Gegenzug verstärkt auf seine Kontermöglichkeiten, die die Preußen aber gut verteidigten. Für noch mehr frischen Wind brachte der Preußencoach nach etwas mehr als einer Stunde Henok Teklab, der nur wenige Minuten später entscheidend mitwirken sollte. Über links ließ er seinen Gegenspieler aussteigen und bediente im Strafraum Gerrit Wegkamp, der das Leder zum 1:1-Ausgleich über die Linie drückte (73.).

Der Jubel vor der Gästekurve war riesig, der Aufwind wurde aber nur kurz darauf – traurigerweise außerhalb des Platzes – jäh unterbrochen. Ein Böller explodierte in unmittelbarer Nähe der Münsteraner Auswechselspieler, die sich vor dem Essen-Fanblock warmlaufen mussten. Schiedsrichter Christian Scheper schickte daraufhin beide Mannschaften in die Katakomben. Nach langer und intensiver Beratung wurde die Partie schließlich abgebrochen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Frenkert – Remberg, Kok, Wegkamp – Farrona Pulido (Teklab, 60.), Langlitz (Ghindovean, 22.), Deters

RWE: Davari – Alonso, Heber, Herzenbruch, Bastians – Dürrholtz, Tarnat – Plechaty (Kefkir, 65.), Eisfeld (Harenbrock, 65.), Young – Engelmann

Tore: 0:1 Eisfeld (45., Strafstoß) 1:1 Wegkamp (73.)

Gelbe Karten: Bastians, Eisfeld / Langlitz, Wegkamp

Zuschauer: 10.000

Schiedsrichter: Christian Scheper

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