90 Minuten, in denen die letzten drei Punkte der Spielzeit 2016/17 zu vergeben sind. Wenn der SC Preußen 06 e.V. Münster am Samstagnachmittag (13:45 Uhr) beim FC Erzgebirge Aue aufläuft, hat das Resultat für beide Seiten nahezu keine großen Auswirkungen auf das Saisonergebnis mehr: Die Preußen können ihr Punktekonto auf 52 Zähler ausbauen, Aue ist der Aufstieg ohnehin nicht mehr zu nehmen. Wer allerdings davon ausgeht, dass sich die Adlerträger aus Jux und Tollerei ins Erzgebirge aufmachen, hat die Rechnung ohne SCP-Coach Horst Steffen gemacht: „Es geht eben nicht um Nichts mehr.“

„Es wird keine Experimente geben. Wir werden in Bestbesetzung antreten, um das Beste aus der Partie rauszuholen“, hätte Steffen rein gar nichts dagegen, die Saison mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. In seinem Aufgebot verzichten müssen, wird der 47-jährige Fußballlehrer mit Simon Scherder (Kreuzbandriss), Philipp Hoffmann (Riss der Patellasehne), Benjamin Schwarz (Kniearthroskopie), Rocky Krohne (Adduktorenbeschwerden), Marcel Reichwein (Achillessehnenprobleme) und Lennart Stoll, der sich im Abschlusstraining eine Augenverletzung zuzog, auf mindestens sechs Akteure. Auch Jesse Weißenfels, der sich unter der Woche erfolgreich im Mannschaftstraining zurückgemeldet hat, ist keine Option. Der Einsatz von Adriano Grimaldi, der am Donnerstag mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hatte, ist fraglich.

„Wir werden dem Gegner zum Aufstieg gratulieren, Aue darf die erbrachte Leistung auch gerne feiern, aber zuvor stehen 90 Minuten an. Und diese wollen wir für uns entscheiden“, erklärte Steffen vor dem 38. Spieltag. Dass der Preußencoach die Saison noch lange nicht zu den Akten gelegt hat, notierten die anwesenden Pressevertreter auf der Pressekonferenz, zu spüren bekommen es aber vor allem Steffens Schützlinge: „Ich habe den Spielern über Pfingsten freigegeben. Am Dienstag und Mittwoch werden wir uns allerdings nochmal treffen, lockere Einheiten absolvieren und die Trainingspläne für die spielfreie Zeit aushändigen.“ Bis zum Trainingsauftakt, der am 19.06. stattfinden wird, haben die Adlerträger also noch ein paar wenige Termine gewissenhaft wahrzunehmen. Eingeläutet wird die Schlussrunde am Samstag im rund 550 Kilometer entfernten Sparkassen-Erzgebirgsstadion.

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