Der SC Preußen Münster gewinnt sein Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf II hochverdient und schlägt die Zwote am Flinger Broich mit 6:1. Dabei zeigten die Adlerträger vor allem in Durchgang eins ihre vielleicht beste Saisonleistung und ließen den Hausherren keine Chance. Als die Düsseldorfer in Durchgang zwei etwas besser wurden, schlugen die Münsteraner erneut zu und entschieden das Duell souverän für sich.

Wie schon zuletzt begannen die Adlerträger dabei auch in der Landeshauptstadt wieder mit der Dreierkette, in deren Zentrum Thomas Kok im Spielaufbau die Fäden ziehen sollte. Davor stellte sich die Mannschaft im 3-5-2 mit der Doppelspitze Andrew Wooten und Gerrit Wegkamp auf. Die rechte Außenbahn gehörte Henok Teklab, die linke Marc Lorenz. Das Zentrum bildeten Dennis Grote und Nicolai Remberg auf der Doppelsechs, vor den beiden agierte Yasinne Bouchama.

Überragende Vorstellung

Mit lautstarker Unterstützung im Rücken, die sich unter dem Tribünendach des Paul-Janes-Stadions versammelt hatte, begannen die Preußen schon druckvoll in das Spiel. Die Hausherren fanden dadurch gar nicht ins Spiel und waren gezwungen, immer wieder tief in der eigenen Hälfte zu verteidigen. So auch vor dem frühen Führungstreffer, als Andrew Wooten zentral vor dem Tor gefoult wurde. Den Freistoß legte sich Kapitän Marc Lorenz zurecht und zirkelte das Leder lehrbuchmäßig in den Giebel – 1:0 (8.). Der Treffer leitete dann die vielleicht beste Phase seit langer Zeit ein. Begünstigt dadurch, dass Düsseldorf sichtlich verunsichert und ein Stück weit überfordert waren, brachten die Preußen einen überragenden Fußball auf den Rasen – und münzten das auch in Tore um. Nach einem Lorenz-Eckball bewies Andrew Wooten dann seinen Stürmerinstinkt. Der Ball landete zunächst vor den Füßen von Niko Koulis, der im Strafraum einfach draufhielt. Sein Schuss wurde im Getümmel mehrfach abgefälscht, am zweiten Pfosten stand eben Wooten goldrichtig und vollstreckte stark per Volley – 2:0 (19.).

Aber nicht nur bei Standards bewiesen die Preußen ihre Qualität, auch mit dem Ball am Fuß zeigten sie richtig starke Spielzüge, bei denen Düsseldorf nur hinterherlief. Ein Paradebeispiel dafür war das 3:0, bei sie sich über mehrere Stationen durch die Hintermannschaft spielten und an dessen Ende Wooten problemlos erhöhte (24.). Einziges Manko in einer ansonsten eigentlich makellosen ersten Hälfte war, dass die Hildmann-Elf nicht noch das 4:0 oder 5:0 nachlegte, denn auch darüber hätten sich die Hausherren nicht beschweren dürfen. Mit entsprechender Wut im Bauch kam die Fortuna aus der Pause und hatte gleich ihre beste Phase im Spiel. Weil Max Schulze Niehues aber zwei Abschlüsse stark parierte (49. & 54.), kam keine unnötige Spannung mehr auf. Dennoch, die Partie lief jetzt nicht mehr so einseitig ab.

Doppelter Doppelpack

Als die Adlerträger nach mehr als einer Stunde inmitten dieser Minuten einen Entlastungsangriff fuhren, räumten sie aber auch die letzten Hoffnungsschimmer der U23 aus. Von rechts flankte Henok Teklab den Ball auf Yassine Bouchama, der das Leder im Hinfallen technisch stark unter den Querbalken setzte – 4:0 (66.). Ganz aus der Partie verabschiedeten sich die Düsseldorfer aber auch mit dem vierten Gegentreffer noch nicht, denn Mert Göckan gelang nach einer Ecke noch der Ehrentreffer zum 4:1 (72.). Mehr wurde daraus aber nicht, weil die Preußen selbst nachlegten. Der Sekunden zuvor eingewechselte Deniz Bindemann legte im Strafraum auf Wegkamp quer, der sich für seinen starken Auftritt noch mit dem Tor zum 5:1 belohnte (80.) und mehr oder weniger mit dem Schlusspfiff auch noch das 6:1 folgen ließ, als ein Düsseldorfer ihn volles Pfund abschoss. Von seinem Kopf aus fand der Ball seinen Weg zum 6:1-Endstand ins Tor (90.).

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Teklab (Langlitz, 69.), Remberg, Bouchama (Deters, 69.), Grote (Ghindovean, 83.), Lorenz – Wegkamp, Wooten (Bindemann, 79.)

Düsseldorf: Gorka – Marcinek (Bird, 59.), Ndouop, Vukancic, Göckan – Geerkens, El-Faouzi – Monteiro (Kalonji, 59.9, Seven, Brechmann – Niemiec

Tore: 1:0 Lorenz (8.), 2:0 Wooten (19.), 3:0 Wooten (24.), 4:0 Bouchama (66.), 4:1 Göckan (72.), 5:1 Wegkamp (80.), 6:1 Wegkamp (90.)

Gelbe Karten: –

Zuschauer: 967

Schiedsrichter: Annika Kost

 

 

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