Am Freitagabend stand vor 1.050 bunt gemischten Zuschauern aus Deutschland und den Niederlanden am Helker Berg in Billerbeck der nächste Härtetest für die Adlerträger auf dem Programm, der es dank der XL-Spielzeit von zweimal 60 Minuten und einem spielerisch anspruchsvollen Kontrahenten in sich hatte. Doch der Drittligist meisterte die Aufgabe gegen den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo mit Bravour. Am Ende stand ein verdienter 4:2-Sieg zu Buche, der eine sehr überzeugende Leistung krönte.

Personell etwas angeschlagen gingen die Münsteraner ins Rennen, vier Akteure, die im Dienstag-Test gegen Braunschweig noch mitmischten, fehlten heute. Dennis Grote fällt mit Kreuzbandriss länger aus, Joel Grodwski musste mit Magen-Darm-Infekt passen, Andrew Wooten pausiert mit Knieproblemen und Sebastian Mrowca mit leichter Bauchmuskelzerrung.

Die Preußen waren schnell auf Betriebstemperatur und stellten die Weichen früh auf Sieg. Nach schöner Seitenverlagerung nahm Gerrit Wegkamp den Ball direkt und zielte passgenau ins lange Eck – 1:0. Sechs Minuten waren da gespielt. Wieder sechs Minuten später war erneut Wegkamp zur Stelle, der die perfekte Hereingabe von Marc Lorenz aus kurzer Distanz über die Linie drückte – 2:0. Es war eine starke Anfangsphase und auch in der Folge agierte der SCP souverän, ließ kaum Chancen zu. Es dauerte bis zur 52. Minute, ehe Heracles richtig gefährlich wurde und durch Willems auch direkt auf 1:2 verkürzte. Danach wurde es etwas wild. Noch vor der Pause erhöhte Simon Scherder per Kopf auf 3:1 (56.), eine Minute später verkürzte Anas Ouahim auf 2:3. Kurz darauf ertönte der Pausenpfiff nach 60-minütigem ersten Durchgang.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Preußen sofort wieder zur Stelle, setzten den Gegner von Anfang an unter Druck und stachen schon nach sechs Minuten erneut zu. Als Kollektiv hebelten die Schwarz-Weiß-Grünen die Abwehr aus, am Ende hatte Deters Zeit und Platz um auf 4:2 zu stellen (66.). Szenenapplaus gab es für einen Angriff in der 72. Minute für einen traumhaft vorgetragenen Angriff, auch wenn Wegkamp als letzter Kontakt das Tor um wenige Millimeter verfehlte. Glatt Rot sah Almelos Adriano Satriano in der 90. Minute nach einem Tritt von hinten gegen Koulis. Unnötiges Frustfoul.

Auch in der Schlussphase dieser langen Partie blieben die Adlerträger spielbestimmend mit den besseren Szenen und gefährlicheren Abschlüssen. Zählbares kam aber nicht mehr aus das Scoreboard. Die Jungs haben die Vorgaben genau umgesetzt. Man hat gesehen, dass wir einen Plan hatten, der auch aufgegangen ist. Wir sind heute über das Umschaltspiel gekommen und haben schöne Tore erzielt. Das wird uns auch in der Liga erwarten. Spielstarke Gegner, die wir kompakt verteidigen müssen“, zeigte sich Coach Sascha Hildmann nach dem Abpfiff zufrieden.

Daten zum Spiel

Aufstellung 1. Halbzeit: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Schad, Bazzoli, Preißinger, Lorenz – Kyerewaa – Batmaz, Wegkamp

Aufstellung 2. Halbzeit: Müller, Frenkert, Koulis, Ter Horst, Oubeyapwa, Ghindovean, Bazzoli (Pohl, 90.), Deters – Bouchama – Benjamins, Wegkamp (Nyassi, 84.)

Tore: 1:0 Wegkamp (6.) 2:0 Wegkamp (12.) 2:1 Willems (52.) 3:1 Scherder (56.) Ouahim (3:2) 4:2 Deters (66.)

Rote Karte: Adriano Satriano

Zuschauer: 1.050

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