Heimsieg im Spitzenspiel, zusätzlich das DFB-Pokal-Ticket gelöst – Der SC Preußen Münster hat einen erfolgreichen Samstagnachmittag hinter sich und die Partie gegen Fortuna Köln völlig verdient mit 3:1 gewonnen. Dabei waren die Gäste durch ein unglückliches Eigentor noch früh in Führung gegangen, das warf die selbstbewussten Münsteraner aber nicht aus der Bahn. Die Adlerträger kämpften sich zurück ins Spiel, erzielten durch Julian Schauerte und Jannik Borgmann noch drei eigene Treffer und fuhren so die notwendigen drei Punkte ein, um sich vorzeitig für den Pokal zu qualifizieren.

Auf die Preußen wartete mit der Fortuna ein stärkerer Gegner als noch am Mittwochabend, das war klar. Ausgerichtet auf die Gäste passte der Fußballlehrer das System etwas an, wechselte auf ein 3-4-3. Joshua Holtby musste seinen Platz im Zentrum räumen, dafür rückte Niklas Heidemann auf der linken Seite in die Startelf. Julian Schauerte ging rüber auf rechts, Alexander Langlitz rutschte eine Position nach vorne.

Preußen drehen die Partie

Der Start ins Spiel verlief gleich maximal unglücklich für die Preußen. Keine 90 Sekunden waren von der Uhr, da musste Keeper Marko Dedovic ein erstes Mal hinter sich greifen. Dabei war der Schlussmann, der Schulze Niehus zum zweiten Mal in Folge vertrat, komplett chancenlos, als ein verunglückter Klärungsversuch von Marcel Hoffmeier am zweiten Pfosten einschlug. Der 21-jährige Innenverteidiger musste aber hingehen, ansonsten hätte Mike Owusu zum Einschuss bereitgestanden. So feierten die Gäste früh, die Adlerträger ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und starteten eben etwas verspätet in die Partie. Am Selbstvertrauen der Münsteraner schien der Gegentreffer zudem nichts geändert zu haben. Eigentlich müsste der Tabellenvierte im Aufwind sein, doch mit Wiederanpfiff waren es die Hausherren, die das Kommando an sich rissen. Von hinten heraus bauten sie das Spiel mit Bedacht auf und setzten im Gegenzug die Fortunen früh unter Druck. Das zeigte Wirkung, zur Entfaltung kamen Kölner nicht mehr wirklich.

Mit wachsendem Übergewicht verdienten sich die Münsteraner dann auch den Ausgleichstreffer, der nach 19 Minuten fiel. Einen Angriff, der über rechts begann, spielten die Adlerträger im Strafraum mit mehreren Kurzpässen sehenswert aus. Am Ende rutschte Julian Schauerte gemeinsam mit dem Ball zum verdienten 1:1 ins Tor (19.). Die Uhren waren damit wieder auf Null gestellt. Ebenso wie die Kölner schafften es jetzt aber auch die Preußen nicht so richtig, den Schwung des Treffers mitzunehmen. Beide Teams egalisierten sich zunehmend, gute 20 Minuten spielte sich fast alles im Mittelfeld ab – bis die Münsteraner es schaffte, kurz vor der Pause einen Nadelstich perfekt zu setzen. Joel Grodowski leitete den Konter ein, Gerrit Wegkamp verzögerte dann auf der rechten Seite. In der Zwischenzeit setzte Jannik Borgmann tief aus der eigenen Hälfte zum Sprint über das gesamte Feld an und wurde mit einer punktgenauen Flanke von Wegkamp belohnt. Borgmann behielt im Strafraum die Nerven und netzte zur 2:1-Führung ein (41.). Eine starke Aktion des Innenverteidigers, der offenbar für einen kurzen Augeblick sein Stürmergen aus Jugendtagen wiederfand.

Starker Auftritt in Durchgang zwei

Gäste-Trainer Alexander Ende schmeckte das scheinbar gar nicht, er brachte zur Pause drei frische Kräfte und tauschte unter anderem seine bereits verwarnte Innenverteidigung aus. Nach dem Seitenwechsel waren es aber die Adlerträger, die diesmal den besseren Start erwischten – und sich ein immer größeres Übergewicht erarbeiteten. Spielerisch machte es die Hildmann-Elf noch besser als in Durchgang eins, löste viele Situationen stark und drängte auf ein drittes Tor. Wenn ein Ball dann doch mal verloren ging, war die überragende Mittelfeldachse um Dennis Daube und Nicolai Remberg immer zur Stelle und löschte jeden Brand, bevor er überhaupt Schaden anrichten konnte. Der Fortuna zogen die Preußen so nach und nach den Zahn. Das Spiel der Gäste beschränkte sich in den zweiten 45 Minuten auf halbgare Kontermöglichkeiten, Marko Dedovic wurde aber nicht mehr zwingend gefordert. Und vorne? Da war es gefühlt eine Frage der Zeit, bis die Entscheidung fallen würde.

Köln kam phasenweise kaum mehr aus der eigenen Hälfte raus, das war schon wirklich überzeugend von den Preußen. Und ein Drittes ließen sie auch noch folgen. Ein Eckball segelte in den Strafraum, Jannik Borgmann hielt mit seinen 1,96 Meter Körpergröße seinen Schädel im richtigen Moment hin und das Leder senkte sich über Keeper Kevin Rauhut hinweg zum 3:1 ins lange Eck (78.). Es war das I-Tüpfelchen für das starke Spiel der Münsteraner, die sich völlig verdient im Spitzenspiel mit 3:1 durchsetzen und damit auch die Qualifizierung für den DFB-Pokal sicher haben.

Die Daten zum Spiel

SCP: Dedovic – Hoffmeier, Scherder, Borgmann – Schauerte, Daube (Klann, 83.), Remberg, Heidemann (Frenkert, 63.) – Langlitz (Bindemann, 72.) Wegkamp, Grodowski (Holtby, 62.)

Köln: Rauhut – Nadjombe, Baba (Lanius, 46.), Löhden (Rumpf, 46.), Poggenberg – Itter, Hölscher (Försterling, 46.) – Özden, Ubabuike – Owusu (Najar, 62.), Salman

Tore: 0:1 Hoffmeier (ET, 2.), 1:1 Schauerte (19.), 2:1 Borgmann (41.), 3:1 Borgmann (78.)

Gelbe Karten: Heidemann, Wegkamp / Löhden, Baba, Itter, Rumpf

Schiedsrichter: Thibaut Scheer

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