Bei sommerlichen Bedingungen – immerhin zirka 25 Grad Celsius – trafen die Preußen am Samstagnachmittag im Bochumer Lohrheidestadion auf die SG Wattenscheid. Bei der Wahl der Spielkleidung trafen die Adlerträger auf jeden Fall schon im Vorfeld die bessere Wahl. Denn der Neu-Regionalligist aus dem Ruhrgebiet lief komplett in schwarz auf. Darum waren 09er bei diesem Wetter wahrlich nicht zu beneiden.

Ob es am Wetter lag, oder an der intensiven Trainingswoche, sei dahingestellt, auf jeden Fall brauchte die Partie lange, um interessante Szenen hervorzubringen. Die Schlussphase sollte es dafür in sich haben – so viel sei vorab verraten. Klar waren die Preußen von Beginn an spielbestimmend, feldüberlegen, deutlich präsenter, wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Was fehlte, war eine zündende Spielidee, die letzte Anspielstation.  

Erst in der 28. Minute wurde es für die Gastgeber richtig gefährlich, als es Marcus Piossek einfach mal mit einem Gewaltschuss aus kurzer Distanz versuchte, sich SG-Torwart Lukas Fronczyk aber mutig in den Ball warf. Sicher schmerzhaft aber notwendig, sonst wäre das die verdiente Führung gewesen. Bis zur Pause passierte wenig, Wattenscheid kam zweimal (und damit erstmals) in Tornähe, ohne Preußenkeeper Daniel Masuch ernsthaft auf die Probe zu stellen. Halbzeit.

Aus der Pause kamen die Preußen mit einem Paukenschlag. Quasi mit dem Anpfiff ging der SCP in Führung. Stefan Kühne schickte Michael Holt auf die Reise, der bis zur Grundlinie durchlief, zum mitgelaufenen Rogier Krohne durchsteckte, der nur noch einschieben musste.

Danach passierte sage und schreibe 41 Minuten lang gar nichts mehr, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Wir waren schon dabei unsere Sachen zusammenzupacken und mit den Gedanken auf der Heimfahrt. Plötzlich ein Pfiff – der Schiedsrichter hatte ein Handspiel gesehen und entschied auf Elfmeter. Wer der Übeltäter war – wir wissen es nicht. Sarisoy verwandelte den Strafstoß sicher. Doch damit nicht genug. Drei Minuten später (90.) gehen die Gastgeber plötzlich durch Zaskoku in Führung. Eine verrückte Partie. 

Noch nicht verrückt genug? Dann haben wir noch einen. Ecke für Münster, getreten durch Dennis Grote, die mit Zlatko Muhovic einen dankbaren Abnehmer fand – 2:2. Jetzt war endlich Schluss. Zeit zum Durchschnaufen – auch für einen Trainer, der ziemlich unzufrieden mit dem Gesehenen war:  „Es war kein gutes Spiel von uns. Wir haben sehr behäbig gespielt. Wir hatten zwar am Mittwoch ein sehr schweres Spiel und einige Spieler mussten nochmal ran. Aber das kann nicht alles entschuldigen. Ich bin etwas enttäuscht, dass wir so wenig Kontrolle über das Spiel bekommen haben. Da müssen wir in den nächsten Tagen noch dran arbeiten.“

Viel Zeit bleibt nicht. Immerhin wartet bereits am Dienstagabend (18:30 Uhr) in Senden das nächste Spiel auf Pavel Dotchevs Jungs. Dann allerdings mit dem Bezirksligisten vom VfL ein etwas anderes Kaliber.

SCP: Masuch – Siegert, Kühne, Schmidt, Hergesell – Piossek (Koopmann, 58.), Grashoff (Halet, 68.), Truckenbrod (Grote, 58.), Holt (Daglar, 68.) – Kara, Krohne (Muhovic, 58.)

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