Ein Wechselbad der schwarz-weiß-grünen Gefühle erlebte die U23 des SC Preußen 06 e.V. Münster am vergangenen Wochenende bei einem turbulenten 2:2-Unentschieden gegen den SV Spexard. Zweimal gingen die Hausherren im Südosten Güterslohs in Führung, zweimal konnten die Adlerträger ausgleichen. Ein wahrhafter „Lucky Punch“ gelang dabei Yasin Altun, der in der Nachspielzeit einen Eckball direkt in den gegnerischen Maschen unterbringen konnte.
Aber alles der Reihe nach: „Wir haben gerade in der ersten Halbzeit eine sehr gute Partie abgeliefert, haben gut und hoch verteidigt, hatten sehr früh unsere Ballgewinne und einen sauberen Aufbau. Allerdings hat uns dann im letzten Drittel die Spielfortsetzung gefehlt“, analysierte U23-Trainer Sören Weinfurtner den ordentlichen Beginn seiner Schützlinge. Aus dem berühmt-berüchtigten Nichts ging dann jedoch der Gastgeber in der 38. Spielminute durch Stefan Forthaus mit 1:0 in Führung. „Wir sind unglücklich durch eine Standardsituation in Rückstand geraten. Bis zu diesem Zeitpunkt hat der Gegner überhaupt nicht am Spiel teilgenommen“, stellte Weinfurtner kurz klar.
Die passende Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit drückte Jan-Hubert Elpermann – nach einer schönen Hereingabe von Leon Tia – das Leder zum 1:1 über die Torlinie (46.). Die Karten waren neu gemischt, die Preußen nach wie vor gut im Spiel und hätten durch Lennart Stoll, Nico Müller sowie Lokman Erdogan die Führung erzielen müssen – es kam anders.
Schlitzohr Altun mit besonderem Streich – Coach Weinfurtner mit Jubellauf
„Wir haben in der Schlussphase den Zugriff verloren, sodass die Abstände zwischen unseren Mannschaftsteilen zu groß wurden. Spexard konnte den einen oder anderen Angriff fahren und in einer Situation, in der wir schlecht verteidigt haben, das 2:1 durch Philip Kunde (86.) erzielen. Das Spiel war eigentlich tot“, hatte Sören Weinfurtner die Partie kurz vor Schluss beinahe schon abgeschenkt. Aber der U23-Coach machte die Rechnung ohne Yasin Altun.
In der fortgeschrittenen Nachspielzeit ging der Adlerträger zum Eckball, um das Spielgerät ein vielleicht letztes Mal in die Gefahrenzone hereinzubringen. Schlitzohr Altun ging volles Risiko und schnippelte den ruhenden Ball direkt ins gegnerische Gehäuse. „In diesem Moment fand ich es auch geil! Ich bin auch auf’s Spielfeld gelaufen, habe mich mit den Jungs gefreut und war Teil einer riesigen Jubeltraube. Nach so einem Finish ist man am Ende natürlich glücklich, aufgrund des Spielverlaufs können wir mit dem Zähler aber eigentlich nicht zufrieden sein“, resümierte Sören Weinfurtner, der mit seinem Team weiterhin auf Tabellenplatz fünf rangiert, ganz nüchtern das turbulente Spielgeschehen des 17. Spieltags in der Westfalenliga.