Zum dritten Vorbereitungsspiel der Saison gab es für die Mannschaft des SC Preußen 06 e.V. Münster den ersten wirklichen Prüfstein. Mit dem 1. FC Köln gab sich ein ambitionierter Zweitligist im Preußenstadion die Ehre. Präsentiert wurde dieses durchaus attraktive Testspiel von der REWE Group, die in beiden Vereinen als Sponsor agiert.

Trainer Pavel Dotchev ließ seine Mannschaft im gewohnten 4-4-2 spielen. Daniel Masuch hütete wie schon beim Test in Ascheberg das Tor, vor ihm bildeten Fabian Hergesell, Kapitän Stefan Kühne, Dominik Schmidt bei seinem ersten Testspieleinsatz und Julian Riedel die Viererkette in der Abwehr. Im zentralen Mittelfeld lenkte mit Amaury Bischoff und Jens Truckenbord die gewohnte Achse das Spiel. Auf dem linken Flügel durften die Preußenfans ein neues Gesicht bewundern. Mit Daisuke Kikuchi  kam der japanische Probespieler, der das Trainingslager in Herzlake mitbestritten hat, zum Einsatz. Sein Pendant auf der rechten Seite hieß Pascal Koopmann. An vorderster Front versuchten Matthew Taylor und Neuzugang Zlatko Muhovic für Tore zu sorgen.

Preußen zu Beginn mit viel Respekt

Bei Temperaturen um die 15 Grad und leichtem Nieselregen fanden trotzdem 4771 Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten so für einen angemessenen Rahmen. Schon in den ersten Minuten deutete sich an, dass beide Mannschaften dieses Spiel ernst nahmen und sich keinesfalls versteckten. Die Zuschauer bekamen eine umkämpfte Partie zu sehen.

In der 16. Minute konnten die Preußen ihre erste Chance verzeichnen. Zlatko Muhovic setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und steckte geschickt auf Matthew Taylor durch, der jedoch einen Tick zu spät kam und den Ball nicht erreichen konnte. Doch nur eine Minute später mussten die Adlerträger den ersten Gegentreffer hinnehmen. Nach einem Foul von Amaury Bischoff brachte Mato Jajalo den anschließenden Freistoß wuchtig aufs Tor. Daniel Masuch konnte den Ball nur abprallen lassen und Kacper Przybylko staubte zur Kölner Führung ab.

Nach einer halben Stunde legte der FC nach. Torschütze Przybylko wurde geschickt und lief aus halbrechter Position frei auf Masuch zu, umkurvte diesen und legte zurück auf Marcel Risse, der nur noch einzuschieben brauchte. Und nur drei Minuten später hätte es noch düsterer für die Adlerträger aussehen können als Mato Jajalo mit einem Heber von der Strafraumgrenze an der Latte scheiterte.

Viele Wechsel

Mit dem Zwei-Tore-Rückstand ging es auch in die Kabinen. Das Trainingslager in Herzlake und die morgendliche Trainingseinheit steckte den Preußen noch sichtbar in den Knochen und sie fanden nicht zu der attraktiven Spielweise, für die sie in der vergangene Saison viel Lob einheimsten. Zur Pause wechselte Trainer Dotchev einmal. Benjamin Siegert ersetzte Pascal Koopmann und sollte auf der rechten Seite für mehr Dynamik sorgen. Ihm folgten in der 62. Minute Mehmet Kara und Dennis Grote, für die Daisuke Kikuchi und Matthew Taylor Platz machten. Vier Minuten später folgte der nächste Doppelwechsel, Dominik Schmidt und Zlatko Muhovic verließen
das Spielfeld für Patrick Kirsch und Rogier Krohne.

Die Preußen präsentierten sich im zweiten Spielabschnitt jetzt mutiger, unterbanden das Kombinationsspiel der Kölner besser, standen insgesamt sicherer. In der 74. Minute durften die treuen Preußenfans dann den Anschlusstreffer bejubeln. Benjamin Siegert konnte nach einem langen Ball nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden, Amaury Bischoff verwandelte den fälligen Elfmeter souverän. Direkt im Anschluss verließen sowohl der Torschütze, als auch Julian Riedel das Feld und Malte Grashoff und Clement Halet durften in der Schlussviertelstunde ihr Können unter Beweis stellen.

Mit starkem Willen zum Ausgleich

Durch den Anschlusstreffer hatten die Preußen Morgenluft gewittert. In der 84. Minute flankte Fabian Hergesell butterweich von links auf Rogier Krohne, dieser behielt die Übersicht und legte im Strafraum auf Dennis Grote auf, der platziert zum Ausgleich einschob. Sogar die Führung wäre für die Adlerträger noch drin gewesen, wenn Rogier Krohne zwei Minuten vor dem Ende eine Flanke von Dennis Grote nicht knapp über den Querbalken des Kölner Gehäuses gesetzt hätte.

So blieb es beim 2:2-Unentschieden, nachdem die Preußen in der Schlussphase mehr fürs Spiel investiert hatten, kann man durchaus von einem gerechten Ergebnis sprechen. Trainer Pavel Dotchev zeigte sich nach Spielende zufrieden: „Wir haben es in der ersten Halbzeit verpasst, die Räume zuzustellen und kamen meistens einen Schritt zu spät. Die Halbzeit hat es uns ermöglicht, diese Fehler abzustellen. Als die Jungs gemerkt haben, dass sie wenig zu verlieren haben, haben sie wieder frecher aufgespielt und sich den Ausgleich verdient. Ich möchte nicht sagen, dass wir heute auf Augenhöhe mit einem Zweitligisten waren, doch wir konnten mithalten. Insgesamt kann ich viele positive Schlüsse aus dem Spiel ziehen.“

Für die Preußen geht es in der Vorbereitung schon am Sonntag gegen den nächsten Zweitligisten. In der Telgter Takko-Arena treffen die Adlerträger auf den VfL Bochum. Die nächste Begegnung im Preußenstadion findet am 13. Juli statt, wenn Twente Enschede zur Saisoneröffnung anreist.

 

Aufstellung:  Masuch – Riedel (75. Halet), Schmidt (66. Kirsch), Kühne, Hergesell – Koopmann (46. Siegert), Truckenbrod, Bischoff (75. Grashoff) Kikuchi (62. Grote) – Taylor (62. Kara), Muhovic (66. Krohne)

 

Text: Malte Müller

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