Der Adler fliegt und fliegt und fliegt… Auch nach dem Auswärtsspiel im Giesinger Hexenkessel bleiben die Preußen nicht nur weiter ungeschlagen im Kalenderjahr 2024, sondern fuhren nach starker Leistung den sechsten Sieg in Serie ein. Bei den Münchner Löwen gelang ein verdienter 2:1-Auswärtserfolg im ausverkauften Grünwalder Stadion, das an diesem 30. Spieltag auch unglaublich viele Preußenfans anlockte.

Eine schlechte Nachricht bahnte sich bereits am Freitagabend an, als Innenverteidiger Simon Scherder im Teamhotel erste Symptome eines Magen-Darm-Infekts meldete. Ein Einsatz am Folgetag war undenkbar, dafür rückte erneut Ali Hahn in die Kette. Es war nicht die einzige Umstellung im Defensivverbund. Da Jano ter Horst seine Gelbsperre absitzen musste, übernahm Dominik Schad die rechte Abwehrseite, links verteidigte Rückkehrer Benny Böckle.

Im ersten Durchgang waren die Adlerträger spielbestimmend, ließen die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit entfachten die Sechzger Druck. Die Preußen versuchte immer wieder ins letzte Drittel vorzudringen, ohne echte Torgefahr zu erzeugen. Aufregung gab es in der 22. Minute, als Bazzoli gegen Lakenmacher einstieg. Der Mittelfeldmann rutsche von hinten in seinen Gegenspieler, zog zurück, traf ihn aber unschön direkt vor der gegnerischen Bank. Die Löwen forderten den Platzverweis, der Schiedsrichter beließ es bei einer gelben Karte.

Nach einer halben Stunde dann die größte Torchance, doch aus der Drehung setzte Grodowski das Leder nur an die Latte. Nach 41 Minuten hatte erneut Grodowski die Führung auf dem Fuß, kurz darauf prüfte auch Lorenz die Latte. Und dann explodierte die Gästekurve direkt hinter dem Tor, als Grodowski in der Nachspielzeit sehenswert aus schwieriger Position ins kurze Eck vollstreckte. Die Pausenführung war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient.

Die Gastgeber wurden nach dem Seitenwechsel natürlich aktiver, wollten den Rückstand nicht hinnehmen. Der eingewechselte Joel Zwarts traf schleißlich in der 56. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Es wurde dann eine wilde Fahrt im Grünwalder, die Münchner mit ganz anderer Körpersprasche und mehr Intensität. Hinzu kam ein bestens aufgelegter Schlussmann Hiller, der nach einer Stunde erst den Ball nach einer Ecke aus dem Strafraum faustete und dann nach Schuss von Mrowca direkt wieder mit einer Glanzparade zur Stelle war. Und dann kam Bouchama, der bereits das erste Tor vorbereitete. Lorenz zielte Richtung Kasten, der Ball wurde abgefälscht und Hiller konnte gerade noch mit dem Fuß klären. Aber dann stand Bouchama genau richtig und schob den Ball in die Maschen. Klar, wurde es in der Schlussphase dann noch mal hektisch, doch die Preußen agierten im Stile einer Topmannschaft und brachten die knappe Führung völlig verdient über die Zeit.

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schad, Koulis, Hahn, Hahn, Böckle – Bouchama (81. Kyerewaa), Bazzoli (46. Preißinger), Mrowca, Lorenz (90.+2 Grote) – Batmaz (83. Wegkamp), Grodowski (83. Steczyk)

Tore: 0:1 Grodowski (45.+1), 1:1 Zwarts (57.), 1:2 Bouchama (69.)

Schiedsrichter: Marco Fuchs (Bergisch Gladbach).

Zuschauer: 15.000.

Gelbe Karten: Glück (82.) / Bazzoli (25.), Schad (75.), Hahn (85.)

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