Das Preußenstadion bleibt für den SC Preußen Münster in dieser Spielzeit ein Erfolgsgarant. Im vierten Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück fuhr der Adlerclub seinen vierten Heimsieg ein und gewann das Duell gegen einen mutigen Gast mit 2:1. Spielentscheidend war ein schneller Doppelpack mit Toren von Julian Schauerte und Joshua Holtby in Durchgang eins. Wiedenbrück wehrte sich nach Kräften und boten den Hausherren die Stirn, als sie die letzten 20 Minuten jedoch nach einer Tätlichkeit in Unterzahl waren, bekamen die Hausherren das Duell aber in den Griff. Auch wenn sie es verpassten, mit einem dritten Tor endgültig für die Entscheidung zu sorgen, blieben die Punkte gegen einen starken Gegner verdient in der Domstadt.

Für die englische Woche hatte Trainer Sascha Hildmann bereits Veränderungen angekündigt und auch auf zwei Positionen umgestellt. Joel Grodowski bekam eine Pause, für ihn rückte Nicolai Remberg in die Anfangsformation. Zudem konnte Osman Atilgan angeschlagen nur zuschauen, ihn ersetzte Osman Touray auf dem rechten Flügel.

Wiedenbrück als mutiger Gegner

Schon vor der Partie war klar, dass Wiedenbrück nicht als zurückhaltender Aufsteiger ins Preußenstadion kommen und die Punkte herschenken würde. Und so waren die Hausherren auch nicht überrascht, als die Gäste mit ihrer offensichtlichen Qualität gleich munter mitspielten und auch zu ersten Vorstößen kamen. Einmal war Schlussmann Max Schulze Niehues gefordert, nach einer Viertelstunde wurde der Abend aber zunächst wieder ruhiger für den Keeper. Unterhaltsam war die Partie für die 1.997 Zuschauer in dieser Phase allemal, die Minuten später sahen, wie David Hüsing auf der Gegenseite einen scheinbar geklärten Flankenball auf seinen Torwart ablegen wollte, ihm das Leder aber deutlich versprang. Keeper Hölscher rutschte überrascht weg und der Weg für Julian Schauerte, der im Fünfmeterraum goldrichtig stand, war frei – die 1:0-Führung nach 22 Minuten.

Der Treffer sorgte für zusätzlichen Auftrieb im Spiel der Münsteraner, die jetzt ihre beste Phase hatten. Immer wieder spielten sie sich schnell durch das Zentrum und stießen bis ins letzte Drittel vor. Dort legte sich der umtriebige Joshua Holtby aus knapp 20 Metern den Ball zurecht und versenkte unhaltbar neben dem rechtes Pfosten – 2:0 (26.). Ein Doppelschlag der Hausherren. Wiedenbrück wirkte nach diesen beiden Wirkungstreffern angeschlagen und spielte es nicht mehr so zwingend wie noch in den Anfangsminuten. Und doch fanden sie noch vor der Pause zum Anschlusstreffer, dem allerdings ein klares Handspiel vorausging. Ein Klärungsversuch von Scherder sprang Demming kurz vor dem Strafraum zunächst an den Körper und anschließend an den ausgstrecken Arm, sonst wäre der Ball weg gewesen. So konnte er den Moment nutzen und steckte gegen die für einen Augenblick unsortierte Preußendefensive zur Grundlinie durch, von wo Szeleschus querlegte und Viktor Maier zentral vor dem Tor nur noch zum 2:1 einschieben musste (42.).

In Überzahl souverän zu Ende gespielt

Nach dem Seitenwechsel begann Wiedenbrück gleich wieder druckvoll und machte deutlich, dass sie gar nicht lange abwarten, sondern direkt auf den Ausgleichstreffer spielen wollten. Sie legten wieder die Gangart an, wie schon zu Spielbeginn und schoben ihre Reihen bei eigenem Ballbesitz sehr hoch. Die Preußen waren dadurch wieder in der Defensive gefordert und kamen selbst kaum zu Chancen. Darauf reagierte Trainer Sascha Hildmann nach einer knappen Stunde und brachte mit Benedikt Zahn und Joel Grodowski zwei frische Offensivkräfte für Remberg und Touray, die sich aufgearbeitet hatten. Aber auch auf Seiten der Gäste kostete der Auftritt Kräfte und offensichtlich auch Nerven. Torschütze Viktor Maier ließ sich abseits des Spielgeschehens zu einer Tätlichkeit gegen Marcel Hoffmeier hinreißen und kassierte dafür von Schiedsrichter Leonias Exuzidis die folgerichtige Rote Karte (70.).

In Unterzahl wurde die Aufgabe für die Preußen dann etwas leichter und sie ließen das Leder clever durch die eigenen Reihen laufen. Wiedenbrück probierte phasenweise noch anzulaufen, schaffte es aber nicht mehr zuzupacken. So brannte in den Schlussminuten auch hinten um das wieder stark agierende Innenverteidiger-Duo Scherder/Hoffmeier nichts mehr an. Trotzdem hätten sich die Adlerträger noch Nerven sparen können, wenn sie in den letzten Minuten eine ihrer zahlreichen Möglichkeiten zu einem dritten und entscheidenden Tor genutzt hätten. Mit dem Schlusspfiff war es dann egal und der vierte Heimsieg im vierten Heimspiel stand verdientermaßen fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hoffmeier, Heidemann – Daube (Klann, 85.), Erdogan – Touray (Grodowski, 58.), Holtby (Möbius, 74.), Schauerte – Remberg (Zahn, 58.)

Wiedenbrück: Hölscher – Hüsing, Twydry, Berisha, Latkowski (Geller, 79.) – Lohmar (Klantzos, 82.) – Kaptan, Demming, Szeleschus (Tia, 58.) – Beckhoff (Osawe, 73.), Maier

Tore: 1:0 Schauerte (22.), 2:0 Holtby (26.), 2:1 Maier (42.)

Gelbe Karten: Hildmannn (Trainer), Heidemann / Beckhoff, Latkowski, Demming

Rote Karte: Maier (70.)

Zuschauer: 1.997

Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis

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