Nächster Dreier im Spitzenspiel! Dank einer starken Leistung gewinnt der SC Preußen Münster auch sein Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 2:1 und unterstreicht, nach dem 4:0 gegen Aachen, die gute Form. Dabei bot das Spiel bei den Fohlen gerade in Halbzeit eins einen hohen Unterhaltungsfaktor für die 1.248 Zuschauer, die Chancen auf beiden Seiten zu sahen bekamen. Die besseren gehörten aber den Adlerträgern, die sich die nächsten drei Punkte nicht nur deshalb verdient hatten. Besonders war an diesem Tag zudem einmal mehr, dass mit Max Schulze Niehues, Simon Scherder, Dennis Grote, Marc Lorenz Nicolai Remberg, Lukas Frenkert, Marvin Benjamins und Alexander Langlitz insgesamt acht Spieler auf dem Platz standen, die auch in der Jugend schon den Adler auf der Brust getragen haben.

Im gut 150 Kilometer entfernten Grenzlandstadion nahm Preußencoach Sascha Hildmann eine Änderung in der Startelf vor, weil Angreifer Deniz Bindemann, der ein möglicher neunter Kandidat für die YOUNGSTARS-Statistik gewesen wäre, mit Oberschenkelproblemen in Münster geblieben war. Seine Position nahm wie zu erwarten war Andrew Wooten ein, der wieder in der Doppelspitze mit Gerrit Wegkamp agierte. Ansonsten vertraute der Fußballlehrer auf die Mannschaft, die ihre Sache gegen Alemannia Aachen schon sehr gut gemacht hatte.

Chancen en masse

Im weiten Rund in Gladbach-Rheydt begann das muntere Spitzenspiel, in dem die erste gute Chance den Preußen gehörte. Ein unsauberer Klärungsversuch der Borussen landete im Strafraum vor den Füßen vor Yassine Bouchama, der – vielleicht etwas überrascht davon – aber ein gutes Stück verzog. Es war insgesamt ein guter Beginn der Adlerträger, die mit ihrer ersten Ecke kurz danach zu ihrer nächsten guten Möglichkeit kamen. Am ersten Pfosten verlängerte Dennis Grote den Ball gefährlich auf den Kasten von BMG-Schlussmann Maximilian Brüll, der stark parierte. Später probierten Grote und Remberg es jeweils auch aus der Distanz, brachten den Ball aber nicht aufs Tor. Die spielfreudigen Hausherren waren aber ebenso von Beginn an im Spiel und wären beinahe nach einer Viertelstunde durch einen Geniestreich in Führung gegangen. Per Lockl kam nach einem guten Spielzug an der Mittellinie an den Ball und sah, dass Max Schulze Niehues ein Stück vor seinem Tor stand. Sein Versuch, ihn aus gut 40 Metern zu überlupfen, landete aber auf dem Tornetz. Als Yvandro Borges Sanches sich später am Strafraum durchsetzte und abzog, wurde es erneut gefährlich in einem Spiel, das nicht mit Chancen geizte.

Was sich in den ersten Minuten mit den zahlreichen Chancen auf beiden Seiten angekündigt hatte, spiegelte sich dann auch auf der Anzeigetafel wider. Den Anfang machten die Borussen, die einen Angriff stark zu Ende spielten und durch Ryan Naderi in Führung gingen (28.). Darauf hatten die Preußen aber schnell die richtige Antwort Parat und erzielten durch Nicolai Remberg den verdienten 1:1-Ausgleich, als er eine Lorenz-Flanke per Kopf ins Tor wuchtete (30.). Das Spiel hielt aber auch danach die Schlagzahl hoch – und wieder wurde ein Preußen-Standard brandgefährlich. Teklab flankte den Ball herein, den Grote erneut aufs Tor brachte. Sein Versuch konnte, ebenso wie der Nachschuss von Wooten Sekunden später, aber in höchster Not auf der Linie geklärt werden. So ging es mit dem Remis in der Pause, direkt nach dem Seitenwechsel legten die Münsteraner aber nach. Erst dribbelte sich Teklab stark in den Sechzehner, scheiterte aber an Keeper Brüll. Den fälligen Eckball köpfte Gerrit Wegkamp an die Lattenunterkante. Der Coach war schon am Verzweifeln, im zweiten Anlauf brachte Teklab den Ball aber erneut stark rein und fand wieder Wegkamp, der diesmal traf – 2:1 (50.).

Im Stile eines Spitzenteams

Mit der Führung im Rücken bekamen die Adlerträger das Duell dann auch immer mehr in den Griff und sorgten davor, dass die ganz hohe Schlagzahl etwas abnahm. Chancen wurden auf beiden Seiten dadurch weniger, denn Gladbach fiel spielerisch gegen die gut stehende SCP-Defensive nicht viel ein. In Folge dessen spielte sich lange viel im Mittelfeld ab, bis der eingewechselte Marvin Benjamins, der gegen die Fohlen sein Ligadebüt für die Profis feierte, für ein Highlight sorgte. Seinen Distanzschuss lenkte Brüll aber über den Querbalken. Die vielleicht größte Chance zum 3:1 gehörte später erneut dem auffälligen Dennis Grote, dessen Kopfball aber ebenfalls Brüll in letzter Sekunde halten konnte. Eine frühere Entscheidung hätte allen mitgereisten Preußen sicherlich viele Nerven gespart, in Summe brachte die Hildmann-Elf den knappen Vorsprung aber im Stile eines Spitzenteams über die Zeit und fuhr im zweiten Spitzenspiel in Folge einen wichtigen Dreier ein.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Teklab (Frenkert, 80.), Remberg, Bouchama (Benjamins, 69.), Grote, Lorenz – Wegkamp (Langlitz, 66.), Wooten (Oubeyapwa, 82.)

Gladbach: Brüll – Lieder, Lofolomo, Gaal – Kurt, Noß (Beckhoff, 75.), Andreas (Schroers, 66.), Lockl, Italiano – Naderi (Kader, 66.), Borges Sanches (Büyükarslan, 83.)

Tore: 0:1 Naderi (28.), 1:1 Remberg (30.), 2:1 Wegkamp (50.)

Gelbe Karten: Italiano, Lockl, Schroers, Lofolomo / Lorenz, Grote

Zuschauer: 1.248

Schiedsrichter: Lars Bramkamp

 

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