Mit einem am Ende souveränen 2:0-Heimsieg schickte der SC Preußen Münster am Freitagabend die beste Auswärtsmannschaft der Liga, Hansa Rostock, ohne Punkte zurück an die Ostsee. Damit hat nicht nur die Heimserie von Cheftrainer Marco Antwerpen Bestand, die Adlerträger konnten sich im Abstiegskampf weiter Luft verschaffen. In einem rassigen und intensiven Duell war vor allem die Defensive des SCP das Prunkstück, die über den gesamten Spielverlauf kaum Chancen zuließ. Vorne stachen Martin Kobylanski mit einem Traumtor und Simon Scherder in Erscheinung und besorgten die drei Punkte.
Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Danilo Wiebe und Moritz Heinrich war Cheftrainer Marco Antwerpen gezwungen, sich für die Flutlichpartie am Freitagabend Lösungen zu überlegen. Ein Ansatz des Fußballlehrers war es wieder auf eine Dreierkette umzustellen, in der Ole Kittner als Mittelmann für noch mehr Stabilität sorgen sollte. Darüber hinaus kehrte Adriano Grimaldi in die Sturmspitze zurück, er wurde von Philipp Hoffmann und Tobias Rühle flankiert. In der Zentrale erhielt Martin Kobylanski den Vorzug vor Michele Rizzi, die Nummer zehn rückte an die Seite von Sandrino Braun.
Kobylanski’s Geniestreich
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt machten die Adlerträger den Hanseaten von Beginn an richtig Beine und wollten gar keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass die Münsteraner hier Herr im Haus sind. Mit ihrem aggressiven Pressing bereiteten sie den Hanseaten offensichtlich Probleme, die in der Anfangsphase gar nicht zur Entfaltung kamen. Auf der anderen Seite hatten die Preußen mit Martin Kobylanski einen Mann in ihren Reihen, der sich einen Geniestreich für die Partie aufgehoben hatte: Aus guten 20, 25 Metern nahm sich die Nummer 10 ein Herz, zog einfach ab und versenkte den Ball unhaltbar im Winkel – ein Traumtor zur 1:0-Führung (10.). Beim anschließenden Jubel hielt Kobylanski das Trikot von Wiebe hoch, ein schönes Zeichen an den 23-Jährigen, der nur von der Tribüne aus zuschauen konnte.
Auch wenn der Treffer zu dem Zeitpunkt noch aus dem Nichts entstanden war, die Schützlinge von Marco Antwerpen verdienten sich das Tor mit jeder Spielminute mehr. Sie setzten die Rostocker konsequent unter Druck, standen ihnen schon am gegnerischen Sechzehner auf den Füßen oder hatten die Kogge im Griff. Da half den Gästen auch der viele Ballbesitz nicht, die Defenive des SCP war sattelfest. An diesem Bild änderte auch die Halbzeitpause nichts, denn auch im zweiten Durchgang fand der FCH kein Durchkommmen. Im Gegenteil, wie schon in Halbzeit eins waren es die Preußen, die aus einer fast schon verspielten Standardsituation ein Tor machten. Ein Eckball, der schon aus dem Strafraum geklärt war, brachte Lion Schweers wieder zurück und leitete so das 2:0 ein. Ole Kittner verlängerte per Kopf, am Ende war es erneut Simon Scherder, der den Ball über die Linie beförderte (54.).
Abwehr hält dicht
Der Treffer spielte den Preueßn natürlich in die Karten, die ihren kompakten Defensivverbund etwas weiter nach hinten zogen und auf Konter lauerten. Das ging auch bestens auf, denn die Kogge hatte immer wieder Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und machte den Adlerträgern so den Weg frei. Die beste Kontermöglichkeit hatte da Kapitän Grimaldi, der frei auf Keeper Jannis Blaswich zu marschierte. Er hätte noch auf Rühle querlegen können, entschied sich aber, selbst abzuschließen. Leider ohne Erfolg, sein Abschluss flog über den Kasten. Der Zwei-Tore-Vorsprung reichte am Freitagabend aber schon aus, weil die Münsteraner die Partie souverän über die Zeit brachten und den Lauf der besten Auswärtsmannschaft der Liga stoppten.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner, Scherder – Menig, Braun, Kobylanski (Rizzi, 76.), Al-Hazaimeh – Hoffmann (Cueto, 71.), Grimaldi, Rühle (Warschewski, 87.)
Rostock: Blaswich – Rankovic, Hüsing, Riedel, Holthaus – Hilßner, Bischoff (Rieble, 83.), Henning (Bouziane, 74.), Scherff (Alibaz, 58.) – Benyamina, Breier
Tore: 1:0 Kobylanski (10.), 2:0 Scherder (54.)
Gelbe Karten: Braun / Scherff
Zuschauer: 8.310
Schiedsrichter: Timo Gerach