Der SC Preußen Münster gewinnt sein Heimspiel gegen den 1. FC Düren mit 2:0 und fährt nach zuletzt drei sieglosen Liga-Spielen einen ganz wichtigen Dreier ein. Dabei war es gegen einen tiefstehenden Gegner eine zähe Angelegenheit, bis der Sieg feststand. Erst in der Schlussphase erlöste Nicolai Remberg seine Mannschaft, die zuvor über 80 Minuten unermüdlich anlief, sich aber zu wenig Möglichkeiten erspielte. Gerrit Wegkamp machte dann den Deckel auf eine Partie, in der es nur einen verdienten Sieger geben konnte.

Für das Duell gegen den Aufsteiger hatte sich das Trainerteam wieder Veränderungen angekündigt und sowohl taktisch als auch personell umgestellt. Im 3-4-3 begannen die Adlerträger den tiefstehenden Block der Gäste zu bespielen, die sich im 5-4-1 in der eigenen Hälfte verschanzten. Als Taktgeber im Ballbesitz rückte Thomas Kok in die Startelf, der zentral in der Dreierkette spielte. An seiner Seite agierten Alexander Hahn und Niko Koulis, der sein Liga-Startelfdebüt feierte. Die Mittelfeldlinie bildeten Alexander Langlitz, Nicolai Remberg, Dennis Grote und Marc Lorenz, offensiv starteten Shaibou Oubeyapwa, Andrew Wooten und Henok Teklab.

Kein Durchkommen

Wie es die Formation der Gäste schon vermuten ließ, konnte das Duell einfach kein fußballerischer Leckerbissen werden – denn Düren war mit allen elf Mann ausschließlich darauf aus, genau das zu verhindern. So hatten die Adlerträger zwar viel Ballbesitz, mussten aber mindestens genauso viel Geduld aufbringen, um Lücken im gegnerischen Defensivverbund zu finden. Passend dazu setzte zu Spielbeginn auch noch Nieselregen ein; alles war damit angerichtet für 90 Minuten Kampf, in denen Chancen eine Rarität waren. Und wer selbst einmal auf dem Fußballplatz stand, weiß wie undankbar diese Aufgabe war, vor die die Preußen gestellt wurden. Das durfte aber keine Ausrede an diesem Nachmittag sein, dennoch waren gerade in der ersten Halbzeit die Angriffsversuche der Hausherren aber noch zu harmlos, um durch die Ketten durchzukommen. Entweder fehlte die letzte Überzeugung im Pass oder die Flanke wurde von der groß gewachsenen Hintermannschaft einfach rausgeköpft. Noch harmloser waren aber die wenigen Offensivaktionen der Gäste, die nur selten überhaupt den Weg über die Mittellinie fanden – bis kurz vor der Pause die Gäste einmal durchbrachen und Yannik Schlößer erst im Strafraum von Nicolai Remberg gestoppt werden konnte. Das hätte das Duell ansonsten gänzlich auf den Kopf gestellt und die Aufgabe für die zweiten 45 Minuten nochmals erschwert.

In der Pause brachte Coach Sascha Hildmann dann mit Gerrit Wegkamp erst einen zweiten Stürmer, zehn Minuten später folgten mit Yassine Bouchama und Thorben Deters zwei, die es auf engem Raum lösen können. Die Wechsel und die Tatsache, dass den Gästen nach gut einer Stunde die Kräfte etwas schwanden, ermöglichten eine Druckphase, in der auch die Fans einstiegen. Und bei allem, was offensiv nicht zu jeder Sekunde gelang, war es sinnbildlich für den Willen der Preußen, mit welcher Leidenschaft sie jedem verloren gegangenen Ball nachjagten. Nicht zufällig fiel die erste richtige Großchance dann inmitten dieser Phase. Gerrit Wegkamp legte einen hohen Ball auf Andrew Wooten ab, der ihn überlegt runternahm und FCD-Keeper Patrick Bade überlupfte – auf der Linie klärte aber Jannis Becker den Ball in letzter Sekunde.

Späte Erlösung

Je länger das Spiel dann dauerte, umso mehr spielten die Adlerträger auch gegen die Uhr, an der Düren versuchte in vielen kleinen Situationen zu drehen. Für ihren nicht endenden Glauben sollten die Hausherren aber belohnt werden. In Folge einer Ecke landete der Ball vor den Füßen von Remberg, der nicht überlegte und den Ball über die Linie drückte – 1:0 (83.). Der Jubel war groß und der Beton gebrochen. Als Düren in den Schlussminuten dann selbst aufmachte, bekamen die Preußen noch mehr Räume, die sie ausnutzten. In der 90. Minute tauchte Andrew Wooten nochmal vor Schlussmann Bade auf und schaffte es im zweiten Anlauf auf Gerrit Wegkamp querzulegen, der nur noch zum 2:0 einschieben musste (90.). Die endgültige Erlösung an einem nicht ansehnlichen Nachmittag, unter dem am Ende aber drei ganz wichtige Punkte standen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Langlitz (Deters, 56.), Remberg, Grote (Bouchama, 56.), Lorenz – Oubeyapwa (Wegkamp, 46.), Wooten, Teklab

Düren: Bade – Omerbasic, Weber, Lela, Steiger, Becker – Schlößer (Brasnic, 87.), Kühnel (Brock, 79.), Durgun, Geimer – Owusu (Salman, 67.)

Tore: 1:0 Remberg (83.), 2:0 Wegkamp (90.)

Gelbe Karten: Hahn / Durgun, Kühnel, Bade, Lela

Zuschauer: 6.125

Schiedsrichter: Francisco Lahora Chulian

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