Nach dem Auftaktsieg vom vergangenen Wochenende besiegte der SC Preußen 06 e.V. Münster im zweiten Heimspiel innerhalb von sechs Tagen den VfL Osnabrück mit 2:0 (0:0). Zwei Tore von Amaury Bischoff im Laufe der zweiten Halbzeit besiegelten den neunten Heimsieg in dieser Spielzeit und bugsierten die Adlerträger für mindestens eine Nacht auf die Spitzenposition der 3. Liga.

Viel wurde im Vorfeld der Partie geschrieben und diskutiert. Der gemeinsame Appell gegen Gewalt, im Zusammenhang damit, ob das Logo des jeweiligen anderen auf dem Trikot abgebildet sein darf oder noch wilder: darf ein Akteur, der im Heimspiel des vergangenen Jahres einen Gegenspieler verletzt und dafür seine gerechte Strafe bekommen hat, auf einem Spielankündigungsplakat abgedruckt werden. Als Schiedsrichter Markus Schmidt die Partie wegen des hohen Zuschaueraufkommens mit 15-minütiger Verspätung freigab, ging es endlich um das Wesentliche: Fußball, drei Punkte.

Schmidt für Scherder

Diese Zähler sollten für die Adlerträger im Vergleich zur Vorwoche fast die identische Startelf einfahren. Einzig der entsperrte Dominik Schmidt kehrte für Simon Scherder an seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung zurück. Den besseren Start in die Begegnung verzeichneten die Gäste aus Niedersachsen für sich. Trotz des höheren Ballbesitzanteils konnte sich das Team von Trainer Maik Walpurgis aber keine Tormöglichkeit erarbeiten. Die Preußen wurden durch einen Schuss von Jens Truckenbrod aus 18 Metern Torentfernung das erste Mal gefährlich (26.).

Brenzlig wurde es für Maximilian Schulze Niehues im Tor der Preußen nach 34 Minuten, als der VfL einen schnellen Angriff über die linke Seite startete und Alexander Dercho mit einer Flanke Stephan Thee fand, der seinen Kopfball  aus kurzer Distanz aber nicht im Kasten unterbringen konnte (35.). Zwei Mal forderten die Zuschauer und Spieler auf der anderen Seite innerhalb kürzester Zeit Elfmeter. Zunächst war Dercho nach einem Kopfball von Marcel Reichwein mit der Hand am Ball, der Unparteiische ließ aber in dieser Szene genau so weiterlaufen, wie nach der anschließenden Ecke, als Reichwein im Zweikampf mit Stanislav Iljutchenko zu Boden ging. Die Pfeife blieb auch hier stumm, anders als in insgesamt sieben Aktionen im ersten Spielabschnitt, in denen der Schiedsrichter zum Teil völlig übertriebene Verwarnungen aussprach. Mit einem den Leistungen entsprechenden 0:0 ging es für beide Teams in die Kabinen, aus denen beide Mannschaften unverändert zurückkamen.

Bischoff mit Doppelpack

Nach einem gefährlichen Freistoß von Amaury Bischoff, war es auf der Gegenseite Iljutcenko, der mit der bis zu diesem Zeitpunkt größten Torchance an Schulze Niehues scheiterte (51.). Das Duell der beiden Kontrahenten nahm in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit richtig Fahrt auf. Nach feinem Zuspiel von Benjamin Siegert wurde zunächst Reichweins Schuss geblockt, danach verpasste Mehmet Kara freistehend den richtigen Zeitpunkt für den Torabschluss (53.).

Nach 64. Minuten folgte dann der große Auftritt von Amaury Bischoff – ausgerechnet! Einen Freistoß aus halbrechter Position versenkte der Franzose mit ganz viel Gefühl im linken Torwinkel! Ein Traumtor! Und auch in der Defensive war der Sechser aktiv, als er einen Schuss von Christian Gross auf der Torlinie klärte (70.). Als Marcus Piossek kurze Zeit später von Gross im Strafraum der Gäste unsanft zu Fall gebracht wurde, sollte das Bischoff-Festspiel seinen Höhepunkt erreichen. Den fälligen Strafraum verwandelte der 27-Jährige problemlos (75.).

Spitzenspiel in Erfurt

Das Spiel war nach dem zweiten Treffer der Preußen entschieden, die Osnabrücker versuchten sich gegen die drohende Niederlage nicht zu stemmen, den Adlerträgern gelang es nicht, einen der Konter in ein weiteres Erfolgserlebnis umzumünzen. Als Amaury Bischoff unter tosendem Applaus der 14.300 Zuschauer das Feld verließ, konnte der Schiedsrichter die Partie kurze Zeit später beenden.

Am kommenden Wochenende gastieren die Preußen zum nächsten Spitzenspiel in Thüringen und sind dann beim Fünftplatzierten RW Erfurt im Steigerwaldstadion zu Gast.

Daten zum Spiel:

Münster: Schulze Niehues – Schöneberg, Schmidt, Heitmeier, Schulz –  Truckenbrod, Bischoff (86. Scherder)- Siegert, Piossek (89. Hoffmann), Kara  – Reichwein (72. Krohne)

Osnabrück: Heuer Fernandes – Falkenberg, Pisot, Groß, Dercho – Thee, Chahed (80. Tüting), Feldhahn (80. Alvarez), Kandziora – Menga, Iljutcenko

Tore: 1:0 Bischoff (64.), 2:0 Bischoff (75.)

Gelbe Karten: Heitmeier, Reichwein, Schmidt / Iljutcenko, Thee, Falkenberg, Groß, Feldhahn

Zuschauer: 14.300

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

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