Ohne Punkte im Gepäck musste die U23 des SC Preußen Münster am frühen Sonntagabend die Heimreise aus Ennepetal antreten, nachdem sie kurz vor Schluss noch das bittere Gegentor zum 1:2-Endstand kassiert hat. Begonnen hatte am 18. Spieltag dabei alles nach Plan. Und das, obwohl die Voraussetzungen alles andere als gut waren: Mit Keeper Steffen Westphal, Jano Ter Horst, Marius Mause und Francesco Di Pierro fehlten den Jungadlern wichtige Eckpfeiler im Team, dazu standen mit Nick Selutin und Kevin Schacht zwei Spieler in der Startelf, die nach überstandener Corona-Infektion gerade erst zwei Einheiten absolviert hatten. „In den ersten 25 Minuten hatten wir trotzdem alles im Griff“, blickt Trainer Kieran Schulze-Marmeling zurück, der sich über den verdienten 1:0-Führungstreffer von Selutin freute (26.). „Mit dem 1:0 haben wir dann auf einmal ein paar Verhaltensweisen geändert und fortan kein gutes Spiel mehr gemacht. Gerade das Spiel mit Ball hat mich geärgert, weil wir viele Dinge nicht mehr so gut gemacht haben und sich das Spiel so vermehrt in unsere Hälfte verlagert hat“, kamen durch Nachlässigkeiten der U23 die Hausherren, die es fast ausschließlich über lange Bälle probierten, vermehrt zu Standards. Viele davon verteidigten die Jungadler gut, kurz vor der Pause nutzte Ennepetal jedoch eine zum 1:1-Ausgleich. Maik Bollmann traf aus dem Gestocher heraus (43.).

Lange sah es in Ennepetal nach einem Unentschieden aus, viele Offensivaktionen gab es auf beiden Seiten nicht. Auch nicht, als die Adlerträger zwischenzeitlich knapp 10 Minuten in Unterzahl spielen mussten, weil Pascal Koopmann eine überharte Rote Karte für ein taktisches Foul gezeigt bekam. Weil die Hausherren wenig später ebenfalls Rot sahen, herrschte schnell wieder Gleichzahl. Am Spiel änderte sich dadurch kaum etwas, Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Am Ende waren es dennoch die Adlerträger, die mit leeren Händen da standen – und wieder war ein Standard ausschlaggebend. Nicolas Külpmann profitierte in Folge einer unübersichtlichen Szene und schob den Ball zum 2:1 über die Linie (89.). „Wir haben die Dinge, die wir beeinflussen können, nicht gut gemacht, so ehrlich müssen wir sein. Das fängt schon in der Trainingswoche an, als die Spannung gefehlt hat. Wir dachten, wir könnten nach dem Clarholz-Sieg und dem letzten spielfreien Wochenende unter der Woche wieder hochfahren. Jetzt haben wir bitter gelernt, dass wir das nicht so einfach können. Das Spiel haben wir in der Trainingswoche verloren, nicht am Sonntag“, sagte Kieran Schulze-Marmeling rückblickend, der sich bei der Kritik auch nicht ausnahm: „Wir haben das als Mannschaft auf diese Weise erfahren müssen. Es ist wohl ein Teil des Prozesses, aber es ärgert und nervt einen. Wir haben eine große Chance liegengelassen. Das haken wir jetzt aber ab und haben nächste Woche die nächste Chance auf drei Punkte.“

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