Die Vorfreude auf das Spitzenspiel mit dem Halleschen FC war groß, nach der Partie saß der Frust der Preußen dann tief. Bei der 1:2-Niederlage hatten die Adlerträger im ersten Durchgang nicht ihre Leistung abgerufen und gingen verdientermaßen in Rückstand, dem sie dann über die gesamte Partie hinterherliefen. Da verkam der sehenswerte Treffer von Tobias Warschewski leider zur einer Randnotiz.

Viel Anlass für Veränderungen hatte Cheftrainer Marco Antwerpen nach dem überzeugenden Heimsieg am Montag nicht, allerdings zwangen zwei Ausfälle den Fußballlehrer dazu. Ole Kittner fehlte gelbgesperrt, darüber hinaus fiel Tobi Rühle krank aus. Dem 3-5-2-System blieb der Coach aber treu, Simon Scherder rückte in die Zentrale der Dreierkette, Philipp Hoffmann übernahm die Position von Rühle in der Spitze.

Schwacher erster Durchgang

Spitzenspiel stand auf dem Duell des SCP mit dem Halleschen FC drauf, viel steckte davon in der Anfangsphase aber noch nicht drin. Viele Unkonzentriertheiten, kleine technische Fehler und auch ein schwer zu bespielender Platz bestimmten das zähe Bild in den ersten Minuten, das den 5.934 Zuschauern nicht gerade ein ansehnliches Spiel lieferte. Gerade die Preußen wirkten ungewohnt nachlässig und nicht auf der Höhe, die Hallenser wiederum fanden immer mehr Gefallen an der Partie und nutzten das schwache Defensivverhalten gerade über die rechte Außenbahn eiskalt aus. Braydon Manu hatte, nach einem missglückten Tackling von Simon Scherder, viel Raum vor sich, den er mit seinem Tempo nutzte. Am Sechzehner legte der Flügelstürmer quer, Marvin Ajani musste den Ball nur noch über die Linie schieben – 0:1 (23.).

Und die linke Abwehrseite hatten die Gäste zunehmend ins Auge gefasst. Immer wieder versuchte der HFC es dort, immer wieder klappte es. So auch beim 0:2. Manu ließ Heinrich an der Außenbahn stehen und marschierte Richtung Strafraum, wo er wieder diesmal das Auge für Mathias Fetsch hatte. Der Mittelstürmer hatte einen leichten Job, musste nur noch seinen Fuß hinhalten – 0:2 (32.). Aber nicht nur die Defensive konnte in der ersten Halbzeit an die letzten Leistungen im Preußenstadion anknüpfen, auch die Offensive lahmte. Bis auf ein, zwei Halbchancene nach Standardsituationen hatten die Gäste bis zur Pause alles im Griff.

Anschlusstreffer reicht nicht

In der Pause reagierte Marco Antwerpen, brachte Tobias Warschewski für Heinrich und gab seinen Schützlingen mit Sicherheit noch das eine oder andere Wort mit auf den Weg. Die Ansagen fruchteten jedenfalls, nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Adlerträger wieder deutlich griffiger und zeigten auch in der Offensive verbesserte Ansätze. Am gefährlichsten blieben aber die Standards, bei denen sowohl Schweers, Scherder als auch Borgmann immer wieder ihre Köpfe im Spiel hatten. Eine Szene, die allen im Stadion dann nochmal richtig Auftrieb gab, spielte sich aber in der eigenen Hälfte ab. Martin Kobylanski verteidigte eine Kontersituation des HFC in Unterzahl, eroberte sich den Ball und legte gleich wieder den Vorwärtsgang ein. Das Stadion ging mit, die Mannschaft wollte nochmal – und kam. Einen Kopfball von Warschewski konnte Halle zunächst noch blocken, sein sehenswerte Seitfallzieher fand dann aber seinen Weg ins Tor – 1:2 (78.).

In den Schlussminuten warfen die Preußen nochmal alles nach vorne, der eingewechselte Domme Lanius sollte in der Sturnspitze für zusätzliche Kopfballstärke sorgen. Der Einsatz stimmte, am Ende sollten die Hausherren aber dem Rückstand aus der ersten Hälfte hinterrennen und ihn nicht mehr aufholen. So stand nach 90 Minuten eine ärgerliche 1:2-Niederlage gegen einen starken Gegner zu Buche.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schweers, Scherder, Borgmann – Menig, Klingenburg, Müller (Lanius, 70.), Pires, Heinrich (Warschewski, 46.) – Kobylanski, Hoffmann (Heidemann, 81.)

Halle: Eisele – Arkenberg, Heyer, Landgraf – Manu, Jopek, Mai, Bahn, Ajani (Kastenhofer, 81.) – Sohm (Tuma, 70.), Fetsch (Pagliuca, 90.)

Tore: 0:1 Ajani (23.), 0:2 Fetsch (32.), 1:2 Warschewski (78.)

Gelbe Karte: Klingenburg, Müller, Menig, Scherder / Jopek, Landgraf, Arkenberg

Zuschauer: 5.934

Schiedsrichter: Robert Schröder

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