Der SC Preußen Münster verabschiedet sich mit einem 1:1-Unentschieden aus dem Jahr 2020. Im Heimspiel gegen die U23 des FC Schalke 04 waren die Adlerträger in der ersten halben Stunde die deutlich bessere Mannschaft und gingen auch verdient in Führung, danach kippte die Partie aber etwas zugunsten der königsblauen Gäste. Besonders bitter war auch, dass Torschütze Alexander Langlitz sich in der Szene verletzte und ausgewechselt werden musste. Für die Adlerträger geht es im neuen Jahr am 4. Januar weiter, das erste Pflichtspiel steht am 16. Januar an – wieder im Preußenstadion.

Ohne eine Veränderung starteten die Adlerträger am Samstag in die Partie, weder in der Startelf, noch auf der Auswechselbank gab’s Wechsel von Trainer Sascha Hildmann. Das war der verdiente Lohn für den Heimsieg unter der Woche gegen Alemannia Aachen.

Langlitz trifft früh – und muss verletzt raus

Die offensive Ausrichtung, die den Preußen am Mittwochabend sichtlich gut tat, legten die Münsteraner auch gegen die Königsblauen wieder an den Tag. Im 4-3-3-System schoben die Hausherren ihre Reihen von Beginn an hoch und setzten die Schalker schon in der eigenen Hälfte unter Druck. Und das zeigte Wirkung. Die junge Gästemannschaft wirkte verunsichert und leistete sich schon im Spielaufbau reihenweise Fehler. Der erste Aufreger resultierte dann auch aus einer Pressingsituation. Einen Freistoß nahe dem Sechzehner-Eck brachte Joshua Holtby scharf rein. Levent Mercan blockte mit dem Arm, das sah zumindest verdächtig nach Handspiel aus. Auch, wenn der Pfiff ausblieb, in der Folge blieben die Preußen spielbestimmend und sollten in Führung gehen – diesen Treffer aber auch teuer bezahlen.

Alexander Langlitz wurde stark in Szene gesetzt und lief alleine auf S04-Keeper Sören Ahlers zu. Den ersten Versuch konnte der Schlussmann noch parieren, im Nachsetzen grätschte Langlitz den Ball aber willensstark über die Linie – 1:0 (12.). In dieser Szene verletzte sich der Torschütze jedoch und blieb auch am Boden liegen, anstatt zu feiern. Er probierte es zwar noch einmal, musste aber nach einer Viertelstunde raus, für ihn kam Benedikt Zahn. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient, die Schalker hatten bis auf einen Abschluss von Levent Mercan keine wirklichen Offensivaktionen. Eine halbe Stunde war das das vorherrschende Bild, dann fanden die Gäste selbst besser ins Spiel. Besonders der auffällige Leo Wechsenfelder-Scien bereitete der Hintermannschaft der Preußen zunehmend Schwierigkeiten, fand aber in einem stark aufgelegten Max Schulze Niehues seinen Meister. Nur Sekunden vor dem Pausenpfiff stand Osman Atilgan dann auf der eigenen Torlinie goldrichtig und blockte einen strammen Schuss von Phil Halbauer, der sonst eingeschlagen wäre.

Allerdings kochten auch die Emotionen in den Minuten vor dem Seitenwechsel hoch, auf und neben dem Platz waren die Gemüter zunehmend erhitzt. Auslöser war ein Foul von Okan Erdogan, für das Schiedsrichter Kevin Domnick ihm gelb zeigte. Die Schalker, die gar nicht einverstanden waren, forderten mehr, die Preußen wehrten sich. Der Halbzeitpfiff kam da ganz recht. Die Drangphase der stärker werdenden Königsblauen wurde dadurch unterbrochen und alle konnten ihren Puls wieder runterkochen. Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich das Spiel wieder ausgeglichener, insgesamt wurde es aber auch zäher. Das spielte den Preußen, die nach wie vor in Führung lagen, aber noch eher in die Karten.

Candan trifft mit seinem ersten Ballkontakt

So passierte eine halbe Stunde lang wenig in und um die Sechzehner beider Teams, dann gelang S04 allerdings der Gegenschlag. Im zweiten Anlauf rauschte eine Flanke von der linken Seite scharf in den Strafraum, wo der frisch eingewechselte Fatih Cancan zu viel Platz bekam und das Leder mit etwas Glück über die Linie beförderte – 1:1 (76.). Keeper Max Schulze Niehues, der im Spielverlauf schon den einen oder anderen Gegentreffer verhindert hatte, war noch am Ball, konnte aber nicht mehr verhinden, dass das Leder über die Linie trudelte. Die Schalker wollten mit dem Ausgleich in der Hand natürlich noch mehr, aber auch die Adlerträger gaben sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Weil beiden Seiten aber die nötige Durchschlagskraft in den letzten Minuten abging, war das 1:1-Unentschieden unter dem Strich verdient.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Heidemann – Remberg, Erdogan (Mekonnen, 52.), Holtby – Langlitz (Zahn, 15.), Atilgan (Moller, 80.), Möbius (Frenkert, 62.)

Schalke: Ahlers – Matriciani (Frölich, 69.), Becker, Hanraths, Ezeh (Halbauer, 42.) – Idrizi, Flick, Mercan (Hoppe, 74.), Weschenfelder-Scien – Ceka, Schuler (Candan, 74.)

Tore: 1:0 Langlitz (12.), 1:1 Candan (76.)

Gelbe Karten: Scherder, Erdogan, Zahn / Halbauer, Flick

Schiedsrichter: Kevin Domnick

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