Das Auswärtsspiel des SC Preußen Münster bei den Sportfreunden Lotte endete mit einem 1:1-Unentschieden. Unter dem Strich ein gerechtes Ergebnis an einem Tag, an dem die Adlerträger nie so richtig ins Spiel fanden. Die Hausherren, die über die gesamte Zeit hart, aber nie unfair verteidigten, hatten mit ihrer Art daran einen maßgeblichen Anteil und lieferten ab, was im Abstiegskampf gefragt ist. Ärgerlich war es aus Preußensicht trotzdem, dass sie die 1:0-Führung in Überzahl nicht über die Zeit gebracht haben und so zwei Punkte am Lotter Kreuz liegen ließen.

Die Ausgangsbedingungen waren dabei so gut wie selten, Trainer Sascha Hildmann konnte beim Auswärtsspiel zum dritten Mal in Folge dieselbe Elf auf den Rasen schicken. Zusätzlich kehrte mit Niklas Heidemann ein eigentlicher Stammspieler in den Kader zurück, durfte nach seiner kurzen Pause aber zunächst auf der Bank Platz nehmen, weil sein Ersatzmann Lukas Frenkert es in den letzten beiden Spielen richtig gut gemacht hat.

Zähes Duell in Durchgang eins

Mit Anpfiff war es das von Beginn erwartet schwere Auswärtspiel für die Preußen, denen von den Hausherren von Sekunde eins an kein Meter im Frimo-Stadion geschenkt wurde. Die unterschiedlichen Tabellenplätze waren da auf dem Feld erstmal nicht zu erkennen, was für die Blau-Weißen sprach. Die Zweikämpfe wurden intensiv bis giftig geführt, spielerisch taten sich beide Mannschaften auf einem holprigen Geläuf lange schwer. Aber genau mit dieser etwas ruppigen Art, die sich aber im fairen Rahmen bewegte, stellte Lotte die Adlerträger vor Probleme. Nach vorne ging in der ersten halben Stunde so wenig, die beste Chance gehörte den Gastgebern. Leon Demaj nutzte den Freiraum, dem ihn die Preußendefensive gab, und versuchte es einfach aus der zweiten Reihe. Keeper Schulze Niehues wurde zur Glanztat gezwungen, war aber zur Stelle. Als wäre das eine Art Weckruf gewesen, fanden die Preußen nach etwas mehr als 30 Minuten zumindest etwas besser ins Spiel. Eine erste gefährliche Hereingabe rutschte zunächst an allen vorbei, Jules Schwadorf war am Ende dann zu überrascht. Nur wenig später kam Gerrit Wegkamp erst zu einem Kopfball, Sekunden danach probierte er es mit einem Volley – noch ohne Ertrag.

Viel mehr passierte vor dem Halbzeitpfiff auch nicht mehr. Der Stadionsprecher verabschiedete die Teams dann mit „einem ansehenlichen Spiel“ in die Pause, das dürfte aber höchstens aus Lotter-Sicht so stimmen. Viel mehr war das ganze Spiel eine zähe Angelegenheit, die unterm Strich wenig ansehnlich war. Weil sich das auch nach der Pause nicht änderte, reagierte Sascha Hildmann früh. Er nahm Joshua Hotlby vom Feld, brachte Joel Grodowski und stellte auf ein 4-4-2-System um. Nur wenig später stellten sie nochmal auf ein 4-2-3-1-System, um mehr Zugriff zu bekommen. Und so ereignisarm die Partie bis hierher war, das sollte sich in den Folgeminuten ändern. Alles begann damit, dass Joel Grodowski sich stark in den Sechzehner durchtankte und auf Gerrit Wegkamp querlegte, dessen Schuss von Lotte-Defensivmann Lacagnina kurz vor der Linie mit der Hand geblockt wurde. Schiedsrichter Christopher Schütter zeigte auf den Punkt und Lacagnina die Rote Karte. Jules Schwadorf schnappte sich dene Ball und trat an, schoss ab schwach und Keeper Jhonny Peitzmeier konnte den Versuch parieren.

Standardsituationen bringen die Tore

Die Gemüter auf beiden Seiten ohnehin schon erhitzt, entfachte das Duell auf dem Rasen noch mehr Feuer. Die Preußen blieben aber am Drücker und bekamen einen weiteren Standard, diesmal jedoch aus dem Halbfeld. Wieder trat Schwadorf an und brachte den Ball perfekt getreten in den Strafraum, wo Alexander Langlitz das Leder über seinen Kopf ins lange Eck rutschen ließ – 1:0 (69.). Die Adlerträger am jubeln, Lotte gefrustet und am brodeln. Entschieden war aber noch lange nichts, weil die Preußen es auch in Überzahl nicht schafften, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Und so kam es, wie es fast kommen musste. Auch auf Seiten der Hausherren war es ein gut getretener Freistoß, den Lisnic entscheidend abfälschte und zum 1:1-Ausgleich versenkte (82.). Die Uhren wieder auf Null gestellt, begann für beide Seiten jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit. Münster wollte unbedingt noch den Siegtreffer, Lotte das Ergebnis über die Zeit bringen. So wurde es gerade in der Schlussphase nochmal richtig hektisch und hitzig, am Ende waren aber vor allem die Blau-Weißen lautstark am jubeln über den Punktgewinn. Ärgerlich für die Münsteraner, die das aber nicht aus der Bahn werfen wird.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte (van Eijma, 89.), Scherder, Hoffmeier, Frenkert – Remberg, Daube (Erdogan, 68.), Holtby (Grodowski, 56.) – Langlitz, Wegkamp, Schwadorf

Lotte: Peitzmeier – Lisnic, Tugbenyo, Yegenoglu, Lacagnina – Bajric (Ioannidis, 90.), Terzi (Menke, 68.)- Aydinel (van den Berg, 87.), Brauer, D. Demaj (Plauz, 46.) – L. Demaj

Tore: 1:0 Langlitz (69.), 1:1 Lisnic (81.)

Gelbe Karten: Yegenoglu, Bajric, Lisnic / Frenkert

Rote Karte: Lacagnina (65.)

Schiedsrichter: Christopher Schütter

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