Temperaturen knapp unter 30 Grad, wolkenloser Himmel. Besser hätten die Voraussetzungen für das Heimspiel des SC Preußen Münster gegen den KFC Uerdingen kaum sein können. Gegenüber der 2:3-Niederlage in Würzburg aus der Vorwoche stellte Trainer Sven Hübscher seine Mannschaft auf drei Positionen um. Für Heinz Mörschel, Ugur Tezel und den verletzten Ole Kittner rückten Maurice Litka, Niklas Heidemann und Seref Özcan in die Startelf. Bei den Gästen stand mit Adriano Grimaldi ein Ex-Preuße in der Anfangsformation, ein zweiter nahm zunächst auf der Bank Platz: Tobias Rühle.

Zwei Aluminium-Treffer in der ersten Hälfte

Unter der Leitung von Bundesliga-Referee Robert Kampka, der sich vor Spielbeginn mit beiden Trainern darauf verständigte, auf zusätzliche Trinkpausen während beider Halbzeiten zu verzichten, ergab sich direkt in der Anfangsphase des Spiels ein Schreckmoment für die Adlerträger. Nach einer Ecke von Roberto Rodriguez köpfte Jan Kirchhoff den Ball an den Innenpfosten und von dort sprang das Spielgerät zurück ins Spielfeld (8.). Mit Glück überstanden die Preußen diese brenzlige Situation.

Die Preußen brauchten rund 20 Minuten, ehe es das erste Mal im Strafraum der Gäste so richtig brannte. Nach einem klugen Rückpass von Litka von der Torauslinie in die Mitte scheiterte Luca Schnellbacher aus 17 Metern an der Latte (22.). Rund zehn Minuten später versuchte es Litka aus gut und gerne 25 Metern einfach mal selbst. KFC-Keeper Königshofer parierte per Flugeinlage mit beiden Fäusten (35.). Und auch kurz vor der Pause war Königshofer nach einem dieses Mal flachen Fernschuss von Litka im Nachfassen zur Stelle (44.).

Führung reicht nicht zum Heimsieg

Die zweite Halbzeit war dann zunächst vor allem eines: sehr hektisch. Es knisterte im Preußenstadion und Schiedsrichter Kampka hatte alle Mühe, den Überblick nicht zu verlieren. Echte Torchancen waren jedoch Mangelware.

Und dann schlug die Stunde vom eingewechselten Philipp Hoffmann. Völlig allein gelassen startete er zum Solo über die rechte Seite, zog in den Strafraum und hatte dann noch das notwendige Auge. Seinen Pass quer durch den Strafraum der Gäste verwertete Rodrigues Pires mit einem strammen Schuss ins lange Eck zur Führung der Hausherren (72.). Jubel, Trubel, Heiterkeit im weiten Rund.

Doch die glückselige Stimmung sollte nicht lange anhalten. Denn der von KFC-Trainer Heiko Vogel ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Patrick Pflücke fasste sich aus 18 Metern einfach mal ein Herz, zog ab und vollendete rechts unten zum Ausgleich (84.). Weitere Chancen gab es in der Schlussphase nicht. Denn ein dem SCP in der Nachspielzeit zugesprochener Freistoß von Pires war aus zentraler Position sichere Beute von Königshofer. Und so blieb es unter dem Strich beim 1:1.

Trainer-Stimmen zum Spiel

Sven Hübscher: „Schade, dass wir am Ende nicht optimal verteidigt haben und noch der Ausgleich gefallen ist. Wir haben das heute über weite Strecken der Partie defensiv richtig gut gemacht, wenig aus dem Spiel zugelassen. Die Jungs haben bewiesen, dass sie als Mannschaft funktionieren. Deswegen bin ich bis auf das Ergebnis mit der Leistung absolut zufrieden.“

Heiko Vogel: „Ich bin wütend und enttäuscht, dass wir nur einen Punkt geholt haben. Drei wären heute definitiv drin gewesen. Ich habe keinen Bock mehr in Rückstand zu geraten, ich will gewinnen. Deswegen kann ich heute einfach nicht zufrieden sein.

Spielstatistik:

Münster: Schulze Niehues – Heidemann, Scherder, Özcan (87. Cueto), Schauerte – Wagner, Litka (80. Mörschel) – Schnellbacher (60. Hoffmann), Rodrigues Pires, Özcan – Dadashov

Uerdingen: Königshofer – Dorda (77. Dorda), Lukimya, Steurer, Bittroff – Kirchhoff, Mbom (77. Rühle) – Evina, Rodriguez, Barry – Grimaldi (66. Gündüz)

Tore: 1:0 Rodrigues Pires (72.), 1:1 Pflücke (84.)

Gelbe Karten: Schnellbacher, Wagner, Litka – Rodriguez, Grimaldi, Mbom, Lukimya

Zuschauer: 6.057

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)

Alle Beiträge