Den sportlichen Jahresabschluss im letzten Spiel 2014 hatte sich die U23 am vergangenen Samstag sicher anders vorgestellt, denn der schwarz-weiß-grüne Nikolausstiefel hielt beim 1:1-Unentschieden gegen den SC Herford lediglich einen Zähler für das Team um Trainer Sören Weinfurtner am 16. Spieltag der Westfalenliga bereit.
„Personell ist Herford sehr gut aufgestellt und hat mittlerweile auch die nötige Konstanz. Wir müssen noch einmal alle Kräfte bündeln und auf die Zähne beißen, um die flexible Offensive und robuste Abwehrreihe der Gäste zu knacken“, erwartete Weinfurtner keinen Selbstläufer zum Jahresende – ganz im Gegenteil. „In der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant und konnten zwei bis drei Großchancen auf unserer Seite verbuchen, allerdings haben wir es verpasst, den Spielstand dementsprechend hochzuschrauben“, konnte sich U23-Coach Weinfurtner nur in der 30. Minute freuen, als Yasin Altun den besser postierten Nico Müller im Sechzehner bediente, der zur 1:0-Führung einnetzte.
Partie kippt nach Platzverweis
Nach dem Seitenwechsel bekamen die Adlerträger mit zunehmender Spielzeit aber immer weniger Zugriff auf das Geschehen und gaben gleichzeitig ihr Konzept aus der Hand. Die Gäste aus Ostwestfalen kamen besser in die Partie und erspielten sich ebenfalls Tormöglichkeiten, trafen dabei die Latte und scheiterten vom Punkt aus an SCP-Schlussmann Stephan Tantow, der hervorragend reagierte. In der 69. Spielminute folgte schließlich der erste Rückschlag aus Preußensicht: Bennet Eickhoff ging an der Mittellinie ins Luftduell mit seinem Gegenspieler und sah für sein Einsteigen den Roten Karton. „Es war eine klare Gelbe Karte, mehr nicht. Es ist schwer zu akzeptieren, da zusätzliche Fehlentscheidungen an diesem Tag von dritter Seite getroffen wurden“, war Weinfurtner mit der Schiedsrichterleistung alles andere als zufrieden.
120 Sekunden vor Schluss ertönte erneut ein fragwürdiger Pfiff im Schatten des Preußenstadions. Romario Wiesweg setzte im eigenen Strafraum den Körper ein und spitzelte SC-Akteur Fabio Serrone das Leder vom Fuß – der Linienrichter hob die Fahne und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Ein zweites Mal konnte Tantow jedoch nicht parieren, sodass Herforder Tim Vezzon zum späten Ausgleich und 1:1-Endstand aus elf Metern einschob (88.).
Enttäuschung und Vorfreude
„Das Ergebnis und das Zustandekommen sind einfach nur bitter. Natürlich wurmt es uns, das letzte Spiel des Jahres nicht gewonnen zu haben. Auch diese Partie hat gezeigt, dass wir nach dem Jahreswechsel personell nachlegen müssen, um adäquate Möglichkeiten auf der Bank zu haben. Wir können aber insgesamt sehr zufrieden mit der Hinrunde sein und dürfen uns auf 2015 freuen“, blickte Sören Weinfurtner trotz des bitteren Remis gegen Herford optimistisch in die Zukunft und sah dabei noch viel Entwicklungspotenzial bei seinen Schützlingen.