Es war das Spitzenspiel des 12. Spieltags, das der SC Preußen Münster am Sonntagnachmittag mit 1:0 gegen die Würzburger Kickers gewann. In einer umkämpften Partie wechselten sich beide Mannschaften immer wieder mit ihren besseren Phasen ab, insgesamt begegneten sich beide auf Augenhöhe. Spielentscheidend war schlussendlich ein Geniestreich von Martin Kobylanski, der den Ball von der Außenlinie in den Gieben zirkelte. Mit den drei Punkten springen die Adlerträger vorerst auf Tabellenplatz zwei.

Bereits im Vorfeld des Spiels waren sich die beiden Cheftrainer einig, dass das Spitzenspiel aus taktischer Sicht eine interessante Partie werden dürfte. So ließ sich Marco Antwerpen für das Duell wieder etwas einfallen: Im 3-5-2-System durfte Moritz Heinrich auf der linken Seite von Beginn an ran, Dauerbrenner Niklas Heidemann erhielt eine Pause. Die Doppelspitze bildeten wieder Tobi Rühle und Rufat Dadashov, ansonsten vertraute der Coach auf seine Stammformation, die in den letzten Wochen überzeugte.

Würzburg beginnt stark, Preußen werden besser

„Da kommt ein echts Brett auf uns zu“, betonte der Preußentrainer immer wieder vor dem Spitzenspiel gegen die Würzburger, die ihre Qualitäten auch von Beginn an im Preußenstadion unter Beweis stellten. Die Kickers stellten die Münsteraner hoch zu und verhinderten dadurch einen organisierten Spielaufbau der Adlerträger, die sich sichtlich schwer taten, entsprechende Lösungen zu finden. Aber auch in der Vorwärtsbewegung zeigten die Rothosen die besseren Ansätze in der Anfangsphase und tauchten mit ihrer sehr offensiven Ausrichtung immer wieder gefährlich am Strafraum des SCP auf. Gut 20 Minuten dauerte es dann am Sonntagnachmittag, bis die Hausherren auch in der Offensive erste Lebenszeichen von sich gaben, die aber zunächst noch recht harmlos versandeten.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte René Klingenburg dann eine erste Großchance, als er einen Abpraller auf Höhe des Elfmeterpunkts per Seitfallzieher wieder auf den Kasten brachte. Keeper Leon Bätge wäre nicht mehr zu Stelle gewesen, der Ball wurde aber von einem FWK-Verteidiger geblockt. Doch die Preußen traten mittlerweile deutlich mutiger auf und bekamen auch die quierligen Kickersangreifer besser im Griff. Diesen Schwung konnten die Antwerpen-Schützlinge auch mit in die zweite Hälfte nehmen, wo sie zu Beginn des zweiten Durchgangs die aktivere Mannschaft waren. Wirklich aus dem Spiel waren die Gäste aber nie, waren immer für eine Chance gut.

Geniestreich bringt Entscheidung

In dieser umkämpften Partie zeichnete sich mit der Zeit ab, dass das erste Tor wohl die Entscheidung bringen würde. Und für eben diese besonderen Momente ist Martin Kobylanski geschaffen. Seinen Eckball konnte Keeper Bätge noch rausfausten, aber genau vor die Füße von Kobylanski, der sich das Leder gleich wieder zurechtlegte und das lange Eck anvisierte. Bätge stand noch zu weit vorn, der Ball schlug im Giebel ein – 1:0! (76.) Würzburg schmiss – wie es im Fußball eben läuft – in der Schlussphase nochmal alles nach vorne, die Adlerträger stemmten sich aber ebenso mit allem was sie hatten dagegen. Und in einer Situation, als alle Preußen geschlagen waren, war der Querbalken zur Stelle. Es waren das nötige Quäntchen Glück, eine kämpferisch astreine Leistung und der eine Moment von Martin Kobylanski ausschlagend, um das Spitzenspiel zu Gunsten des SCP entschieden.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Nieshues – Schweers, Kittner, Borgmann – Menig, Klingenburg, Pires, Kobylanski (Scherder, 81.), Heinrich – Rühle (Müller, 70.), Dadashov

Kickers: Bätge – Hägele, Bachmann, Schuppan – Göbel, Gnase (Küc, 86.), Skarlatidis, Kurzweg (Elva, 86.) – Kaufmann, Ademi, Baumann (Mast, 65.)

Tore: 1:0 Kobylanski (76.)

Gelbe Karten: Rühle, Pires, Heinrich / Kurzweg, Schuppan

Zuschauer: 7.116

Schiedsrichter: Florian Heft

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