Eine derbe 0:3-Niederlage kassierte der SC Preußen Münster am Samstagnachmittag vor 5.248 Zuschauern (darunter knapp 100 Münsteraner) im etwa 600 Kilometer entfernten Stadion der Freundschaft beim FC Energie Cottbus. 26 Minuten brauchten die Gastgeber nur, um drei Tore zu erzielen. Von diesen Rückschlägen erholte sich der SCP nicht mehr.
Marco Antwerpen hatte zwar angekündigt, trotz des überzeugenden 4:0-Heimerfolgs vor Wochenfrist gegen den VfR Aalen mit Blick auf die englische Woche auch personelle Änderungen in Erwägung zu ziehen, verzichtete aber beim FC Energie doch darauf. Und so schickte er die identische Aufstellung ins Rennen, mit der zuletzt so stabilen Viererkette mit Menig, Kittner, Scherder und Heidemann, und mit Braun davor als Absicherung. Hinter der Drei-Mann-Angriffsreihe um Rühle, Akono und Cueto agierten Klingenburg und Kobylanski.
Eiskalte Dusche
Und dann verpennten die Adlerträger, die sich viel vorgenommen hatten, die Anfangsphase komplett und lagen schon nach sieben Minuten mit 0:2 hinten. Vier Zeigerumdrehungen dauerte es nur, bis es zum ersten Mal klingelte, weil Menig einen Rangelov-Freistoß von der Strafraumgrenze unhaltbar ins eigene Netz lenkte. Nur 180 Sekunden später rappelte es schon wieder im Preußen-Karton. Einen langen Ball von Viteritti verlängerte Scherder unglücklich, Energie nutze das eiskalt aus, so dass Mamba am Fünfer schließlich nur noch einschieben musste.
Nach 20 Minuten meldete sich dann der SCP erstmals zu Wort. Nach einem Foul an Klingenburg nahm sich Kobylanski das Spielgerät und scheiterte aus knapp 22 Metern am Außenpfosten. Wer dann auf eine Initialzündung hoffte, wurde leider schnell eines Besseren belehrt, weil der FC in der 26. Minute auf 3:0 erhöhte. Kobylanski platzierte einen Freistoß direkt in den Armen von Energie-Schnapper Rauhut, der den Konter einleitete. Und die Hausherren mussten noch nichteinmal hohes Tempo gehen, um die 80 Meter bis zum gegnerischen Strafraum zu überbrücken. Als Braun dann gegen Bohl im Zweikampf den Kürzeren zog, ließ der sich nicht zweimal bitten und netzte ein.
Keine Antworten
Und dann? Kam weiter zu wenig. Spielerisch fanden die Adlerträger keine Mittel, zogen immerhin ein paar Fouls. Doch auch die Freistöße waren dann meist leichte Beute für die Lausitzer. Die machten das – wen wundert es mit einer 3:0-Führung im Rücken – ganz souverän und ließen dank einer konzentrierten Abwehrleistung und guten Zweikampfverhaltens nichts anbrennen. Pause.
Zunächste ohne personelle Änderungen ging es in den zweiten Durchgang, der, so viel sei vorweggenommen, keine Highlights bereithielt. Die Preußen waren nun besser in den Zweikämpfen, konnten sich aber kaum Chancen herausarbeiten. Was im übrigen auch für die Rot-Weißen galt. Auch die Hereinnahme von Philipp Hoffmann (52.) leitete keine Trendwende ein. Zu allem Überfluss sah dann Braun nach einem Foulspiel die gelb-rote Karte, sodass es in Unterzahl in die Schlussphase ging (68.). In der hielten sich die Münsteraner zwar schadlos, konnten aber trotz offensiver Wechsel nichts mehr nach vorne ausrichten.
Daten zum Spiel
Aufstellung FCE: Rauhut – Weidlich, Müller, Matuwila, Schlüter – Rangelov (C) (Hemmerich, 73.), Gjasula, Bohl, de Freitas (Holthaus, 83.), Viteritti (Geisler, 68.) – Mamba
Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Menig, Kittner, Scherder (C), Heidemann – Braun – Klingenburg, Kobylanski (Dadashov, 80.) – Rühle (Hoffmann, 52.), Akono (Pires, 70.), Cueto (Dadashov
Tore: 1:0 Rangelov (4.) 2:0 Mamba (7.) 3:0 Bohl
Gelbe Karten: Rangelov / Braun (Gelb-rot)
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus
Zuschauer: 5.248