Von Spieltag 16 bis Spieltag 27 grüßte die U23 des SC Preußen Münster in der Westfalenliga dauerhaft von Tabellenplatz zwei, hatte zwischenzeitlich sogar Rang eins im Visier. Diese Zeit ist jetzt vorbei. Am Sonntagnachmittag unterlagen die Adlerträger dem SV Schermbeck im Spitzenspiel spät mit 0:2 und sind damit auf den dritten Platz abgerutscht. Ausgerechnet im Saisonendspurt rückt die Relegation damit erstmal in die Ferne, die Münsteraner sind jetzt auf Schützenhilfe und Patzer der Konkurrenz angewiesen. Mitten in die Enttäuschung wog bei Cheftrainer Sören Weinfurtner aber auch stolz auf seine Truppe: „Das war ein denkwürdiges Spiel, über das man selbst noch in Jahren spricht. Die Jungs hatten aber eine gute Einstellung zum Spiel und haben alles investiert, ihnen kann man keinen Vorwurf machen.“
Dabei begann in der ersten Hälfte alles nach den Vorstellungen des Übungsleiters: „Wir waren gut drin und haben es geschafft, die Stärken von Schermbeck zu egalisieren. Wir selbst haben immer wieder spielerische Elemente eingebaut, haben es aber verpasst, unsere Überlegenheit in Tore umzumünzen.“ Da ließen sich die Adlerträger auch nicht von den zwischenzeitlichen Unterbrechungen wegen des Wetters aus der Konzentration bringen: „Sowohl nach der ersten längeren Pause, aber auch nach der zweiten waren wieder gleich wieder voll da und haben die Spannung hochgehalten, das hat mir imponiert.“ Zu Beginn der zweiten Halbzeit „war auch noch alles okay, dann haben wir aber ein wenig den Faden verloren“, wie Weinfurtner es analysierte.
„Gegen Gievenbeck wieder Feuer geben“
Seine Elf ließ sich weiter hinten reindrängen und der Druck wurde immer größer. „Irgendwann kannst du gegen diese Offensive nicht mehr alles verteidigen“, musste der Coach mit ansehen, wie der Ball in der 90. Minute im Netz zappelte. Dominik Milaszewski traf für Schermbeck. Die U23 warf alles nach vorne, kassierte kurz darauf einen Konter und das 0:2 durch Marc Schröter (90. + 4). „Das war eine bittere Nummer, die uns ärgert. Die Jungs haben voller Leidenschaft alles investiert, konnten sich aber nicht belohnt“, haben es die Preußen jetzt nicht mehr in der eigenen Hand: „Wenn, dann haben wir es aber nicht in diesem Spiel hergeschenkt. Die Spiele gegen Clarholz oder Stadtlohn, in denen wir Punkte haben liegenlassen, schmerzen jetzt noch mehr. Aber es ist erst zu Ende, wenn die dicke Lady gesungen hat – und das hat sie noch nicht. Wir müssen jetzt die Wunden lecken und die Jungs wieder aufrichten, um gegen Gievenbeck wieder richtig Feuer zu geben.“