Die schwache Auswärtsphase des SC Preußen Münster hält weiter an. Am Samstagnachmittag unterlagen die Adlerträger dem SV Wehen Wiesbaden mit 0:2 und kassierten in der englischen Woche die dritte Niederlage in Folge. In der Hessener Landeshauptstadt startete der Sportclub, wie auch schon in Cottbus, wieder schlecht und sollte den frühen Rückstand wieder nich aufholen. Ein Konter in Durchgang zwei brachte schließlich die verdiente Entscheidung. In der Tabelle rutschen die Münsteraner damit auf Platz 12.

Mit dem Wissen, dass sowohl René Klingenburg als auch Kevin Rodrigues Pires für das Spiel ausfallen, musste sich Marco Antwerpen eine Lösung für das Mittelfeldzentrum überlegen. Hauptbestandteil war, dass Simon Scherder aus der Dreierkette auf die Sechs vorrückte. Lion Schweers und Ole Kittner bildeten im 4-3-3-System das Innenverteidigerduo, Sandrino Braun und Martin Kobylanski agierten als Achter vor Scherder. In der Sturmspitze durfte wieder Rufat Dadashov ran.

Déjà-vu gleich zu Beginn

Das Spiel in der Wiesbadener Brita-Arena begann für die Adlerträger gleich mit einem bitteren Déjà-vu an das letzte Auswärtsspiel. Nach vier Minuten legte sich SVW-Akteur Moritz Kuhn das Leder gute 18 Meter vor dem Strafraum zurecht und zirkelte den Ball in den Winkel – 0:1 (5.). Wieder ein frühes Gegentor, wieder durch einen Standard. Diesmal ließen sich die Preußen aber nicht gleich aus der Bahn werfen, sondern blieben ihrer Linie treu. Und sollten nur wenig später den nächsten Flashback bekommen, der sich schon durch die gesamte Saison zieht. Lucas Cueto zog in den Strafraum und wurde am Fuß getroffen. Statt auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, zückte Referee Patrick Alt aber die gelbe Karte für eine angebliche Schwalbe. Eine klare Fehlentscheidung, erneut zu Ungunsten des SCP.

Wie Cheftrainer Marco Antwerpen unter der Woche gefordert hatte, schenkten die Adlerträger das Spiel – trotz der Rückschläge – nicht her, sondern boten Wiesbaden die Stirn. Hinten standen die Münsteraner wieder recht sicher, ein Kopfball von Schäffler nach einer Ecke und ein weiterer Schuss von Kuhn waren die einzigen Chancen. In die andere Richtung versuchten es die Preußen spielerisch anzugehen und bauten schon tief in der eigenen Hälfte auf, schafften es aber zu selten, das Mittelfeld effektiv zu überbrücken, um in die gefährlichen Räume vorzudringen. In der Pause reagierte der Preußentrainer, brachte Tobias Rühle für Simon Scherder und gab seiner Elf so eine offensivere Ausrichtung.

Hansch mit der Vorentscheidung

Für wirklich neuen Schwung sorgte die taktische Umstellung aber nicht, den besseren Start nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren. Erst traf Niklas Shipnoski nur den Pfosten, wenig später verzog Daniel Kofi Kyereh. In diesen Situationen hatten die Adlerträger noch Glück, dass Wehen nicht zuschlug, aber auch das war irgendwann aufgebraucht. Einen schön herausgespielten Angriff veredelte Jules Schwadorf mit einem sehenswerten Lupfer über Schulze Niehues, auf der Linie war Angreifer Florian Hansch zur Stelle – 0:2 (67.). Gerade in der Offensive fehlten den Preußen im zweiten Durchgang aber die Ideen und die Mittel, um nochmal zur Aufholjagd anzusetzen. So blieb es nach 90 Minuten beim 0:2, weil auch Wiesbaden seine weiteren Chancen nicht nutzte. Das bedeutet die dritte Niederlage in Folge und keine Punkte in der englischen Woche.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig, Schweers, Kittner, Heidemann – Kobylanski, Scherder (Rühle, 46.), Braun – Hoffmann (Müller, 68.), Dadashov (Heinrich, 89.), Cueto

Wiesbaden: Kolke – Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Dittgen – Shipnovski, Titsch Rivero, Mrowca, Schwadorf (Diawusie, 76.) – Schäffler (Hansch, 65.), Kyereh

Tore: 0:1 Kuhn (5.), 0:2 Hansch (67.)

Gelbe Karten: Schwadorf / Schweers, Dadashov

Zuschauer: 2.024

Schiedsrichter: Patrick Alt

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