Auf der langen Reise zum weitesten Auswärtsspiel der Saison hatte der SC Preußen Münster die zuletzt gute Form nicht wirklich mitnehmen können, bei der SpVgg Unterhaching unterlagen die Adlerträger mit 0:1. Dabei war der SCP über weite Strecken einfach zu harmlos, um etwas Zählbares mitzunehmen und der spielstarke Aufsteiger hatte vor allem im ersten Durchgang alles im Griff. Der Treffer des Tages fiel dann zwar in der zweiten Hälfte eher aus dem Nichts, die Münsteraner hatten aber auch nicht mehr die richtige Antwort parat.
Dabei hatte Fußballlehrer Benno Möhlmann an der Startelf gar nicht viel verändern müssen, lediglich Danilo Wiebe ersetzte im 4-2-3-1-System den angeschlagenen Sandrino Braun auf der Doppelsechs. Ansonsten schenkte der Coach den Akteuren das Vertrauen, die zuletzt im Derby zu überzeugen wussten.
Ereignisarmer Durchgang eins
Bei herrlichem Sonnenschein starteten die Preußen im Sportpark Unterhaching mit einer defensiven Ausrichtung in die Partie, überließen den Hausherren die Feldvorteile und zogen sich in die eigene Hälfte zurück. Unterhaching war dementsprechend mit viel Ballbesitz um Spielkontrolle bemüht, konnte diese in der Anfangsphase aber nicht wirklich in Torchancen ummünzen. Die gut gestaffelte Defensive des SCP wirkte sattelfest, wenn sorgten Standards von Sascha Bigalke für Gefahr. In die andere Richtung fanden die Münsteraner allerdings beinahe gar nicht statt, die Offensive konnte so gut wie keine Akzente setzen. Die beste Möglichkeit der Adlerträger war nach einer guten halben Stunde ein abgefälschter Schuss von Philipp Hoffmann, der sich tückisch senkte, aber am zweiten Pfosten vorbeisegelte. Auf der anderen Seite mussten die mitgereisten Preußenfans mehrfach zittern. Besonders gefährlich wurde es, als ein Klärungsversuch von Sebastian Mai nur knapp den eigenen Kasten verfehlte. Ansonsten passierte im ersten Durchgang wenig nennenswertes, das Spiel war in erster Linie von der taktischen Ausrichtung beider Teams geprägt.
Bigalke mit der Führung
Diese wird dann Gesprächsthema in der Kabine gewesen sein, denn aus der Pause kamen die Schützlinge von Benno Möhlmann mit neuem Schwung und einer offensiveren Ausrichtung. Der SCP versuchte jetzt deutlich früher Druck auf die Hachinger auszuüben und entwickelte dadurch auch gleich mehr Drang nach vorne. Zwingende Chancen sprangen dabei zwar nicht raus, aber die Preußen nahmen wieder mehr am Spiel teil. Belohnt werden sollten die Gäste aber nicht, ganz im Gegenteil. Ein einfacher langer Ball von Unterhaching wurde gefährlich, weil Ole Kittner sich leicht verschätzte und Nils Körber zum Klären rausstürmen musste. Der Keeper faustete den Ball aus dem Strafraum, aber genau vor die Füße von Sascha Bigalke, der mit einem Heber das 1:0 für die Hausherren besorgte (72.).
Auch wenn die Führung insgesamt nicht ganz unverdient war, der Treffer fiel doch ein wenig aus dem Nichts. Benno Möhlmann reagierte auf den Rückstand, brachte kurz darauf mit Jeron Al-Hazaimeh und YOUNGSTAR Justin Steinkötter – der sein Drittliga-Debüt feiern durfte – neue Kräfte und mehr Offensivpower. Aber auch die Schlussoffensive des SC Preußen fiel zu harmlos aus und der Sportpark Unterhaching bleibt auch in dieser Saison für die Westfalen kein glückliches Pflaster.
Die Daten zum Spiel:
SCP: Körber – Tritz, Kittner, Mai, Menig (Al-Hazaimeh, 76.) – Wiebe, Rizzi – Hoffmann (Heinrich, 83.), Rinderknecht (Steinkötter, 76.), Kobylanski – Rühle
Unterhaching: Müller – Bauer, Welzmüller, Winkler, Dombrowka – Steinherr, Taffertshoffer, Greger (Schels, 82.), Porath (Hagn, 73.) – Hain, Bigalke
Tore: 0:1 Bigalke (72.)
Gelbe Karten: Rühle
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Tim Skorczyk