Der SC Preußen Münster verliert den Westschlager bei RW Essen nach einem späten Treffer der Hausherren mit 0:1. Zuvor boten sich über 90 Minuten beide Mannschaften einen Schlagabtausch, der in beide Richtungen hätte ausgehen können. So waren es aber die Adlerträger, die den bitteren Knock-Out kassierten und trotz einer guten Leistung die Heimreise ohne Zählbares antreten mussten.

An seiner Startelf änderte Trainer Sascha Hildmann in Essen nur auf einer Position etwas. Malik Batmaz, unter der Woche noch Doppeltorschütze, durfte beginnen und erhielt den Vorzug vor Gerrit Wegkamp. Ansonsten vertraute der Coach auf die Jungs, die ihre Aufgabe gegen Ingolstadt gut gelöst hatten.

Tempo und Chancen auf beiden Seiten

An der Hafenstraße begann die Partie, die von Beginn viel Tempo und auch Chancen auf beiden Seiten zu bieten hatte. Ein lockeres Abtasten wurde am frühen Abend schnell übersprungen. Die erste Chance gehörte dabei den Hausherren, als Moussa Doumbouya zum Abschluss kam, aber zum Glück verzog. Auf Preußenseite prüfte Yassine Bouchama RWE-Keeper Golz mit einem Drehschuss ein erstes Mal, den parierte der Schlussmann aber sicher. Nur drei Minuten später probierte es Malik Batmaz aus ähnlicher Position, bekam aber keinen Druck hinter seinen Versuch. Die beste Chance in Durchgang eins gehörte dann aber erneut Essen. Bei einer Flanke hatte Doumbouya zu viel Platz und kam am Fünfmeterraum frei zum Kopfball, machte daraus aber nichts. Rund 20 Minuten waren da erst von der Uhr. Auch danach blieb das Tempo hoch, die Adlerträger leisteten sich im eigenen Spiel nach vorne aber einfach zu viele Ungenauigkeiten. Immer wieder fanden Pässe in aussichtsreichen Situationen keinen Abnehmer und mögliche Chancen verpufften. Richtig gefährlich wurde erst kurz vor der Pause nochmal, als der Essener Wiegel bis in den Strafraum vordrang und Max Schulze Niehues in höchster Not partierte.

Nur Minuten nach der Pause waren es dann die Preußen, die jubelten. Yassine Bouchama hatte sich über die rechte Seite richtig stark bis in den Strafraum vorgearbeitet, wo er auf Oubeyapwa zurücklegte. Der schloss überlegt mit links ins lange Eck ab und traf – nur war das Spiel zu dem Zeitpunkt schon von Schiedsrichter Lukas Benen unterbrochen worden. Bouchama soll bei seinem Dribbling Verteidiger Brumme gefoult haben. Ein abgefälschter Schuss von Mrowca war kurz danach die nächste Chance, bevor sich lange viel zwischen beiden Strafräumen abspielte. Eine kurze Verschnaufpause für beide Teams gab es in Minute 70, als Referee Benen die Partie unterbrach und um die zehn Greenkeeper aufs Feld eilten, um den ramponierten Rasen einigermaßen wieder zu glätten. Die Mannschaften nutzten das für eine kurze Trinkpause, die es bei den angenehmen Abendtemperaturen aber sicherlich normalerweise nicht gegeben hätte.

Golz rettet, Eisfeld trifft

Es war aber auch der letzte Moment zum Durchatmen vor einer heißen Schlussphase an der Hafenstraße. Erst traf Obuz für RWE nur den Pfosten, auf der anderen Seite hielt Golz überragend gegen Kyerewaa. Und Golz war es auch, der kurz vor Schluss einen Freistoß von Mrowca aus dem Winkel fischte und so eine späte Preußenführung verhinderte. Das letzte Wort war damit aber leider noch nicht gesprochen. In der Nachspielzeit klärten die Adlerträger eine Szene nicht sauber genug und wurden dafür von Thomas Eisfeld bitterböse bestraft – 0:1 (90.). Es war das Last-Minute-Knockout, auf den die Mannschaft am späten Abend keine Antwort mehr hatte.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Oubeyapwa (Deters, 81.), Mrowca, Preißinger, Kyerewaa – Bouchama (Ghindovean, 81.) – Grodowski (Wooten, 85.), Batmaz (Wegkamp, 66.)

Essen: Golz – Wiegel, Rios Alonso, Götze, Brumme – Sapina (Rother, 76.), Müsel (Eisfeld, 66.) – Young (Vonic, 66.), Harenbrock, Obuz – Doumbouya (Berlinski, 76.)

Tore: 0:1 Eisfeld (90.)

Gelbe Karten: Sapina / Kyerewaa

Zuschauer: 18.677

Schiedsrichter: Lukas Benen

 

 

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