Die englische Woche sollte für den SC Preußen Münster nicht den perfekten Abschluss bereithalten. Gegen eine zweikampfstarke und bissige U23 von Werder Bremen bekamen die Adlerträger den Ball trotz vieler Möglichkeiten einfach nicht im Kasten unter und mussten sich nach dem Schlusspfiff eigentlich nur die schwache Chancenausbeute vorwerfen lassen. Nach 90 Minuten bedeutete das, nachdem Rafael Kazior die Gäste in Durchgang eins in Führung gebracht hatte, die erste Saisonniederlage.
Unter der Woche hatte Cheftrainer Benno Möhlmann bereits erklärt, dass der 63-Jährige auf den Flügelpositionen bisher noch nicht die notwendige Durchsetzungskraft gesehen habe. Und so wechselte der Fußballlehrer am Samstag gleich auf beiden Seiten: Links kehrte Moritz Heinrich in die Anfangsformation zurück, auf der rechten Seite durfte Lennart Stoll erstmals in dieser Saison von Beginn an ran.
Kazior mit der SVW-Führung
Wie erwartet trafen die Preußen am vierten Spieltag auf eine äußerst spielfreudige Bremer Mannschaft, die zu Beginn ein gepflegtes Passspiel an den Tag legte und zeigte, warum sie so gut in die Saison gestartet ist. Trotzdem waren es in der Anfangsphase die Hausherren, die mehr vom Spiel und auch einige gute Ansätze in der Vorwärtsbewegung hatten. Im und um den gegnerischen Sechzehner fehlte dann aber die Präzision, um den Ball im Kasten unterzubringen.
Das machten die Norddeutschen in einer Situation besser und trugen einen Angriff über die linke Seite schnell voran. Eine Jacobsen-Flanke konnte Kazior dann am kurzen Pfosten ungestört zur Führung einnicken (27.). Und mit dem Treffer kam zusätzliche Hitzigkeit in die Partie: Beide Seiten wurden ruppiger in den Zweikämpfen, rieben sich zunehmend aneinander auf. Fußballerisch blieb da nur eine Situation hängen, als Martin Kobylanski den Ausgleich auf dem Fuß hatte, aber am Pfosten scheiterte. So ging es aus Preußensicht mit dem Rückstand in die Pause.
Hitzige Partie in Durchgang zwei
Die Gemüter hatten sich in der Halbzeit aber nur kurz beruhigt, auch nach dem Seitenwechsel bekam Referee Steffen Mix jede Menge zu tun. Viele kleine Nickeligkeiten, viele intensiv geführte Zweikämpfe. Und ein Tor vom eingewechselten Tobias Warschewski, das abgepfiffen wurde. In einem nicht klar ersichtlichen Gestocher soll der Angreifer den Torwart getroffen haben; nicht eindeutig zu beurteilen.
Beruhigend wirkte der Pfiff aber nicht. Dabei hatten die Adlerträger, die in Durchgang zwei klar am Drücker waren, auch noch weitere, richtig gute Möglichkeiten: Grimaldi scheiterte mehrfach aus aussichtsreicher Position, ein Kopfball von Kobylanski wurde von Keeper Tobias Duffner in höchster Not entschärft. Je näher die Partie ihrem Ende kam, umso mehr stellten sich die Bremer hinten rein. Auch, weil Isiah Ahmad Young eine Gelb-Rote Karte sah und die Gäste für fast 25 Minuten in Unterzahl agieren mussten.
Die Hausherren drückten, die Hausherren drängten, es sollte aber kein Treffer mehr fallen. Die Werderaner retteten den knappen Vorsprung über die Zeit und nach 90 Minuten mussten die Schützlinge von Benno Möhlmann mit der ersten Saisonniederlage leben.
Die Daten zum Spiel:
SCP: Körber – Tritz, Mai, Schweers, Menig- Wiebe – Stoll, Kobylanski, Rizzi, Heinrich (Warschewski, 59.) – Grimaldi
Bremen: Duffner – Eggersglüß, Volert, Volkmer, Jacobsen – Jensen, Touré (Rosin, 59.), Käuper (Bünning, 76.), Aycicek – Young, Kazior
Tore: 0:1 Kazior (27.)
Gelbe Karten: Grimaldi, Rizzi, Warschewski, Mai / Käuper, Touré, Jacobsen, Aycicek, Bünning
Gelb-Rote Karte: Young (67.)
Zuschauer: 6.571
Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind)