Im September 2021 erlebten die Fans im Preußenstadion die letzte Heimniederlage, heute, 14 Monate später, war es leider wieder soweit. Mit 1:0 setzte sich der Wuppertaler SV durch – nicht unverdient, obwohl der SC Preußen überwiegend die bessere und aktivere Mannschaft stellte. Den Gästen reichte vor 9.588 Zuschauern eine entscheidende Szene.

„Never change a running system“ – getreu diesem Motto schickte unser Trainerteam die Erfolgself der letzten Wochen ins Rennen. Mit Dreierkette und Doppelspitze sollten auch die Wuppertaler Löwen bezwungen werden. Mit Thorben Deters, Tom Müller (beide Magen-Darm-Infekt) und Simon Scherder (Muskelfaseriss), fehlten drei etablierte Kräfte im Spieltagsaufgebot, mit Lukas Frenkert kehrte aber auch ein Langzeitverletzter nach mehrmonatiger Pause in den Kader zurück.

Die Adlerträger begannen sehr druckvoll, hielten die Gäste lange und konsequent vom eigenen Sechzehner fern, schnürten sie gerade in der Anfangsphase in der gegnerischen Hälfte ein. Einen ersten Aufreger gab es schon in der 3. Minute, als im Strafraum eine Wuppertaler Hand im Spiel war – allerdings angelegt und angeschossen – zu wenig für einen Elfer. In der Folge blieben die Preußen spielbestimmend, ohne aber zwingende Torchancen herauszuspielen. Und der WSV? Meldete sich erstmals mit einem Freistoß ans Außennetz zu Wort – 36 Minuten waren da gespielt. Zwei Zeigerumdrehungen später hielt Stiepermann aus 20 Metern drauf, aber kein Problem für Max Schulze Niehues. Mit dem Pausenpfiff hatten dann Wegkamp und Teklab im Zusammenspiel die beste Chance zur Führung – es fehlte nur eine Fußspitze. Pause.

So harmlos die Gäste im ersten Durchgang auch waren, nach dem Seitenwechsel erwischten sie den besseren Start: Plötzlich stand Stiepermann frei, Kok konnte ihn zwar noch stellen aber den nachrückenden Güler nicht, der mit Unterstützung des Innenpfostens vollendete – 0:1 (49.). Die Chance zum Ausgleich hatte Marc Lorenz nach 57 Minuten auf dem Fuß, sein Freistoß schlug aber wenige Zentimeter neben dem Kasten ein. Neue Impulse durch die Hereinnahme von Shaibou Oubeyapwa (für Teklab) und Deniz Bindemann (für Bouchama) sollten her, doch die Hausherren taten sich schwer gegen gut gestaffelte Wuppertaler, mit guter Zweikampf-Präsenz. Es fehlte trotz optischer Überlegenheit die zündende Idee, Lücken in der WSV-Hintermannschaft taten sich zu selten auf. Stattdessen musste Schulze Niehues mit starkem Reflex gegen Peitz klären (80.). Die Münsteraner hielten den Druck aufrecht, doch das schaffte Räume für den Gegner, der gerade in den Schlussminuten noch einige gefährliche Konter fahren konnte. Anders als die Preußen.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok (Langlitz, 86.), Hahn – Teklab (Oubeyapwa, 61.), Remberg, Grote, Lorenz – Bouchama (Bindemann, 69.) – Wegkamp, Wooten

Tore: 0:1 Güler (49.)

Gelbe Karten: Teklab, Remberg / Berisha, Hagemann, Müller, Demming, Schweers, Langhoff

Zuschauer: 9.588

Schiedsrichter: Felix Weller

 

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