560 Kilometer reiste der SC Preußen Münster nach Sachsen, um beim FSV Zwickau den Aufwärtstrend fortzusetzen. Nach 90 Minuten in der Eiskammer von Zwickau herrschte dann aber wieder weitestgehend Ernüchterung im Lager des Adlerclubs. In einer umkämpften Partie unterlagen sie den Hausherren mit 0:1. Nils Miatke erzielte bereits nach vier Zeigerumdrehungen den Treffer des Tages. Mit leeren Händen ging es also wieder nach Hause, der Aufwärtstrend ist zumindest kurzzeitig gestoppt.
Der souveräne Erfolg aus dem letzten Heimspiel war auch Cheftrainer Marco Antwerpen im Kopf hängen geblieben, der Fußballlehrer vertraute in Zwickau auf dieselbe Anfangself. Das bedeutete, dass die Preußen wieder mit einer Dreierkette agierten, davor bildeten Martin Kobylanski und Sandrino Braun das Zentrum. „Wir wollen auswärts mal lange die Null halten und dann vorne unsere Chancen nutzen“, wollte der Coach durch die Formation auch die zuletzt starke Defensive in Sachsen auf den Rasen bekommen.
Früher Gegentreffer
Das Schwanennest in Zwickau entpuppte sich eher als Kühlschrank, es herrschten Temperaturen unter dem Gerfrierpunkt und dazu pfiff ein eisiger Wind durchs Stadion. Nicht die besten Bedingungen zum Fußballschauen, aber der Platz machte einen guten Eindruck und so stand einem packenden Fight nichts im Wege. Den Matchplan, den sich die Preußen vor Spielbeginn zurecht gelegt hatten, konnten sie allerdings nach vier Minuten schon wieder neu auslegen. Mit der ersten Offensivaktion brachen die Hausherren über links durch, eine Flanke von Rene Lange verwandelte Nils Miatke aus guten 16 Metern sehenswert im langen Eck. Max Schulze Niehues war das chancenlos, die Adlerträger früh in Rückstand (4.).
Und der Gegentreffer hatte eine altbekannte Wirkung in den Köpfen: Die Münsteraner kamen nicht in Tritt, in den Zweikämpfen fehlte häufig der letzte unbedingte Wille und bei jedem FSV-Standard mussten die mitgereisten Preußenfans bangen, dass die Zwickauer nachlegen. Immer wieder hatte Tabellensiebzehnte Varianten und mit Angreifer Ronny König einen Zielspieler, der bei hohen Bällen stets Gefahr ausstrahlte. Auf der anderen Seite dauerte es bis zur 36. Minute, bevor der SCP seine zweite kleinere Möglichkeit hatte. Gleich in der Anfangsminute kam Rühle einmal zum Schuss, jetzt probierte Kobylanski es einmal, aber ohne Gefahr. Die beste Gelegenheit auf den Ausgleich hatte noch Adriano Grimaldi, der kurz vor der Pause aber den Ball per Kopf aber aufs Tornetz setzte.
Lucky Punch bleibt aus
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst nicht wirklich: Die Zwickauer waren Herr im Haus, vor allem im umkämpften Mittelfeld. Gar nicht mal spielerisch, aber in den Zweikämpfen kauften sie den Preußen einfach den Schneid ab. Es dauerte über eine Stunde, bevor die Münsteraner in der Zwickauer Kälte anfingen aufzutauen. Es begann mit Einzelaktionen, an der sich die gesamte Mannschaft hochzog. Der Druck auf den Kasten des FSV wurde größer, nahm aber nie Gestalten an, die nicht mehr zu verteidigen waren. Ein Scherder-Kopfball konnte Keeper Brinkies noch über die Latte lenken, außerdem gab es noch kurz vor Schluss eine strittige Szene, in der die Adlerträger einen Handelfmeter haben wollten. Der Pfiff blieb aus, die letzte Hoffnung war damit verschwunden, denn kurz nach beendete Referre Eric Müller auch die Partie.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schweers, Kittner (Rizzi, 65.), Scherder – Menig, Braun, Kobylanski, Al-Hazaimeh – Hoffmann (Cueto, 55.), Grimaldi, Rühle (Warschewski, 77.)
Zwickau: Brinkies – Barylla, Antonitsch, Acquistapace, Lange – Washausen – Bahn (Schröter, 68.), Könnecke, Miatke (Frick, 82.) – Eisele (Schnabel, 76.) , König
Tore: 0:1 Miatke (4.)
Gelbe Karten: Lange, Miatke / Kittner, Braun, Al-Hazaimeh
Zuschauer: 3.310
Schiedsrichter: Eric Müller