Ein leidenschaftliches Derby hatten sich alle im Vorfeld des Duells mit dem VfL Osnabrück erhofft, ein stimmungsgeladenes und intensiv geführtes Spiel haben die 11.752 Zuschauer am Samstagnachmittag zu sehen bekommen. Über 90 Minuten lang schenkten sich die beiden Mannschaften auf dem Platz nichts und teilten sich so am Ende nicht unverdient die Punkte torlos. Dabei war das 0:0-Unentschieden aber eins der interessanteren Art, das neben vielen Zweikämpfen und Nickeligkeiten auch die eine oder andere Chance bereithielt.

Für das Derby hatte sich Marco Antwerpen wieder ein paar Änderungen überlegt, um auch nach dem schwachen Lotte-Spiel wieder besser aufzutreten. Eine Schlüsselrolle dafür sollte der wieder genesene René Klingenburg einnehmen, der ins Mittelfeldzentrum zurückkehrte. Zudem entschied sich der Fußballlehrer wieder für eine Viererkette, in der Ole Kittner und Simon Scherder das Zentrum sichern sollten. Sandrino Braun rückte wieder eine Position nach vorne auf die Sechs.

Typisches Derby

Gleich mit Spielbeginn wurde es stimmungsvoll im Preußenstadion, auf dem Platz und auf den Rängen hatten Spieler und Fans gleichermaßen in den Derbymodus geschaltet. Dementsprechend hitzig ging es schon in der Anfangsphase auf dem Platz zu, bereits nach acht Minuten gab es nach einem rüden Foul an Sandrino Braun eine erste Rudelbildung. Kämpferisch stimmte die Einstellung bei beiden Mannschaften, da schenkten sie sich, wie es sich in einem Derby gehört, nichts. Auch spielerisch versuchten die Teams im Spiel Fuß zu fassen, wirkliche Akzente konnten aber beide im ersten Durchgang nicht setzen. Ein Schuss von Ulrich Taffertshofer aus gut 16 Metern war die beste Aktion des VfL, für die Preußen hatte Cyrill Akono die Führung auf dem Fuß, stand aber ohnehin knapp im Abseits. So ging es mit einem 0:0 in die Pause, in puncto gelben Karten führten die Lila-Weißen mit 3:1.

Nach dem Seitenwechsel verlor das Duell dann für eine längere Zeit völlig seinen Rhythmus, beinahe im Minutentakt sorgten kleinere Fouls für Unterbrechungen, die keinen richtigen Spielfluss mehr aufkommen ließen. Die Gäste aus Niedersachsen kamen nach 60 Minuten aber trotzdem zu ihrer größten Chance, weil die Adlerträger sie leichtfertig einluden. Kevin Rodrigues Pires wollte auf Max Schulze Nieshues zurücklegen, hatte aber den lauernden Marc Heider nicht gesehen. Der VfL-Kapitän fing den Pass ab und legte auf Amenyido zurück, der das Leder freistehend an die Lattenunterkante setzte und das Geschenk der Hausherren so liegen ließ. Die Preußen wiederum tauchten in der Offensive nur ganz selten auf, eine richtig gefährliche Szene konnten sie gar nicht verbuchen.

Chancen, aber keine Tore

Und nachdem Schulze Niehues nach einer Stunde noch im Glück gegen Amenyido war, bekam er wenig später noch mehr zu tun. Erst landete ein Schuss von Heider am Pfosten, danach parierte der SCP-Keeper einen scharf getretenen Freistoß von Marcos Alvarez gut. Mit diesen Szenen nach etwas mehr als 70 Zeigerumdrehungen gewann das Derby nochmal wieder an Fahrt – und brachte die beste Chance der Adlerträger ein. Im Strafraum hatten sie Rodrigues Pires komplett blank gespielt, doch der Linksfuß schob den Ball am Tor vorbei. Das war eine Riesenchance zum Sieg. Und am Ende auch die letzte richtige Möglichkeit im Spiel, das – passend zum Verlauf – mit viel Kampf und ohne große Highlights zu Ende ging.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Nieshues – Menig, Kittner, Scherder, Heidemann – Braun – Klingenburg, Pires – Kobylanski (Rühle, 65.) – Hoffmann (Müller, 74.), Akono (Dadashov, 82.)

Osnabrück: Körber – Engel, Susac, Trapp – Renneke, Taffertshoffer, Blacha, Agu (Farrona Pulido, 37.) – Amenyido (Ouahim, 80.), Girth (Alvarez, 71.), Heider

Tore: –

Gelbe Karten: Hoffmann, Klingenburg / Trapp, Blacha, Taffertshofer, Susac, Farrona Pulido

Zuschauer: 11.752

Schiedsrichter: Christian Dingert

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