Die englische Woche endet für den SC Preußen Münster mit einem ernüchternden 0:0-Unentschieden gegen den FC Wegberg-Beeck. Besonders ärgerlich aus Preußensicht war, dass Joel Grodowski in Halbzeit eins nur durch eine Notbremse vom Führungstreffer abgehalten werden konnte. Die Gäste spielten zwar fortan in Unterzahl, im Rückblick wäre das Tor aber wohl deutlich wertvoller für die Adlerträger gewesen. So igelte sich Wegberg in der eigenen Hälfte ein und machte den Münsteranern das Leben schwer, denen es am 18. Spieltag nicht mehr gelingen sollte, eine ihrer Möglichkeiten in ein Tor umzumünzen.

Personelle Wechsel hatte Trainer Sascha Hildmann bereits am Freitag angekündigt und erwartungsgemäß auch umgesetzt. Gianluca Przondziono durfte nach längerer Zeit mal wieder von Beginn an auflaufen und nahm die Position von Naod Mekonnen ein. Dazu feierte auch Jules Schwadorf, nachdem er in den letzten Wochen mehrfach schon als Joker ins Spiel kam, sein Startelf-Comeback.

Partie braucht Anlaufzeit

Bei frostigen Temperaturen und grauem Novemberwetter begann das Duell im Preußenstadion, das ein wenig Anlaufzeit benötige. Die Preußen brauchten offensichtlich, um am frühen Samstagnachmittag auf Betriebstemperatur zu kommen. Da fehlte gegen einen gut organisierten Gegner in den ersten Minuten noch die Präzision, um gefährlich ins letzte Drittel vorzustoßen. Je länger der erste Durchgang dauerte, umso sicherer wurden die Münsteraner aber in ihrem Spiel. Hinten brannte nichts an, nach vorne wurden die Ideen zunehmend zielstrebiger. Besonders Jules Schwadorf hatte seine Füße immer wieder im Spiel, wenn die Adlerträger vor dem Tor auftauchten. So zum Beispiel als er Joel Grodowski bediente, der scheiterte aber an FCW-Keeper Denis Jansen. Nur Sekunden später überlupfte „Jhonny“ den Schlussmann mustergültig, stand diesmal aber im Abseits.

Nach einer halben Stunde lief der Ball schon deutlich flüssiger durch die Reihen der Preußen, die mittlerweile auch auf den Führungstreffer drängten. Eine weitere ordentlich bis gute Chance hatte Gianluca Przondziono, der Winkel bei einer Schauerte-Flanke wurde aber doch zu spitz. Für einen Aufreger im Spiel sorgte wenig später ein Befreiunsschlag von Niklas Heidemann, der die Defensive von Wegberg-Beeck offensichtlich überraschte. Grodowski lief in der Folge alleine auf Torwart Jansen zu, der ihn kurz vor dem Strafraum fällte. Glatt Rot für den Schlussmann, den Preußen blieb mehr als eine Halbzeit in Überzahl (36.). Vor dem Seitenwechsel konnte die Hildmann-Elf daraus jedoch keinen Profit mehr schlagen. Und nach der Pause wurde es noch schwieriger.

Chancen bleiben ungenutzt

Wegberg-Beeck igelte sich erwartungsgemäß in der eigenen Hälfte ein und verteidigte jeden Angriffsversuch der Hausherren leidenschaftlich. Mehr als Versuche konnte man das auch nicht nennen, was die Preußen zu Beginn des zweiten Durchgangs kreierten. Es wikte alles schwerfällig und fast etwas halbherzig. Das spielte den Gästen natürlich in die Karten, die selbst mutiger wurden. Ein Kopfball von Marvin Brauweiler flog nur knapp am langen Pfosten vorbei, etwas später kam Norman Post zu einem Abschluss, der am Außennetz landete. Die Restverteidung wurde da phasenweise fahrlässig, entsprechende Ansagen gab es von der Seitenlinie von Trainer Hildmann.

Die Adlerträger berappelten sich nach etwas mehr als einer Stunde aber wieder und es entwickelte sich zunehmend ein Spiel auf ein Tor, das fast an eine Handballpartie erinnerte. Die Hausherren ließen das Leder fleißig in der Hälfte der Gäste zirkulieren und warteten auf den richtigen Moment, der aber nicht mehr kommen sollte. Die eingewechselten Benedikt Zahn und Lukas Frenkert kamen noch zu guten Chancen, doch der ebenfalls eingewechselte Ersatzkeeper Eric Wille entschärfte die beste Gelegenheit mit einer starken Parade. Ganz zum Ärger der Preußen, die nicht mehr über das 0:0-Unentschieden hinauskamen und nach der Niederlage unter der Woche wieder Punkte liegen ließen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Erdogan, Heidemann (Frenkert, 81.) – Klann (Möbius, 46.), Przondziono – Langlitz, Schwadorf, Grodowski (Atilgan, 63.) – Remberg (Zahn, 63.)

Wegberg-Beeck: Jansen – Leersmacher, Hühne, Wilms, Meurer – Brauweiler, Mandt (Filipovic, 87.) – Kabami (Asani, 90.+3), Kühnel (Wille, 39.), Post – Hasani

Tore: –

Gelbe Karten: Scherder, Schwadorf, Frenkert / Leersmacher, Skraparas

Rote Karte: Jansen (36.)

Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis

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