Heimsieg! Der SC Preußen Münster schlägt den 1. FC Saarbrücken mit 4:1 und klettert in der Tabelle damit auf Rang zwei. Gleichzeitig ist durch den Sieg auch die DFB-Pokal-Qualifikation in trockenen Tüchern und der Relegationsplatz den Preußen nur noch rechnerisch zu nehmen. Den Grundstein für all das legten die Adlerträger am Sonntagmittag schon früh im Spiel, als Marc Lorenz und Joel Grodowski auf 2:0 stellten. Weil auch das zwischenzeitliche 3:1 die Mannschaft nicht aus der Bahn warf, war der Heimsieg nach 90 Minuten verdient.

Traumstart

„Wir sehen natürlich die anderen Ergebnisse und wollen diese Chance jetzt nutzen“, sagte Trainer Sascha Hildmann noch vor dem Spiel. Und genau diese Botschaft hatte sich die Mannschaft, die schon wie in der Vorwoche ohne Veränderung begann, zu Herzen genommen. Aber nicht nur die Mannschaft, das ganze Stadion wirkte wie angezündet und entfachte von der ersten Sekunde an eine ganz besondere Stimmung. Das in Kombination ermöglichte eine Anfangsphase, die sich vielleicht ins Gedächtnis einbrennen wird. Mit einer unglaublichen Energie drückten die Adlerträger die Gäste von Beginn an hinten rein und gewannen fast jeden Zweikampf. Als dann eine Halbfeld-Flanke von Marc Lorenz ohne Berührung ins lange Eck segelte und zur 1:0-Führung einschlug, hob das Stadion ab (7.). Beinahe wäre es fast im Gegenzug geerdet worden, der Kopfball von Luca Kerber blieb aber zum Glück erfolglos (9.). Das war wichtig, denn anstelle von 1:1 stand es Sekunden später 2:0. Luca Bazzoli steckte stark auf Joel Grodowski durch, der ganz abgezockt zum 2:0 FCS-Keeper Tim Schreiber überlupfte (10.). Wahnsinn, was jetzt los war.

Und die Taktzahl sollte nicht abnehmen. Tim Civeja und Simon Stehle hatten für Saarbrücken zwei weitere Großchancen, es war aber einmal mehr in dieser Saison auch Schlussmann Max Schulze Niehues, der einen Gegentreffer verhinderte. Auf der anderen Seite hätte Marc Lorenz auf 3:0 erhöhen müssen, als ein verunglückter Querpass des FCS vor seinen Füßen landete. Freistehend traf er den Ball aber nicht sauber (21.). Die wilde Fahrt ging auch danach weiter. Mit Glück für die Preußen. Erst verpasste Amine Naifi einen Pass nur um Centimeter (34.), dann klärte Luca Bazzoli einen Zeitz-Kopfball auf der Linie (41.). Durchatmen. Der Schlussakkord dieser außergewöhnlichen Halbzeit gehörte dann erneut den Preußen. Und erinnerte nicht nur aufgrund des Zeitpunkts an letzte Woche. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte brachte Marc Lorenz eine Ecke in den Strafraum, es herrschte ein kurzes Getümmel, dann drückte Jano ter Horst den Ball zum 3:0 über die Linie (45.+1). Wahnsinn, man kann es nicht anders beschreiben.

Cool geblieben

Das Ziel für Halbzeit zwei war dann klar: Kein schnelles Gegentor. Es sah zunächst auch gut aus, Lorenz und Batmaz zwangen FCS-Keeper Schreiber zu starken Paraden. Der Gegentreffer sollte aber fallen. Einen Freistoß aus zentraler Position setzte der Saarbrücker Tim Civeja an den Innenpfosten, im Nachsetzen traf Dominik Becker – 3:1 (57.). Sollte es in diesem Spiel nochmal spannend werden? Nein. Malik Batmaz lag schließlich durch den Treffer von Joel Grodowski in der Torjägerliste eins zurück, das musste geändert werden. Ballannahme an der Strafraumkante, ein Haken, trockener Abschluss – 4:1 (69.). Wieder tobte das Preußenstadion – und in den Jubel mischte sich jetzt auch eine spürbare Erleichterung. Spätestens mit dem vierten Tor war das Duell entschieden und den Gästen der Zahn gezogen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Koulis, Hahn, Böckle – Bouchama (Deters, 46.), Mrowca (Preißinger, 73.), Bazzoli, Lorenz – Grodowski (Steczyk, 66.), Batmaz (Kyerewaa, 81.)

Saarbrücken: Schreiber – Böder, Becker, Zeitz, Becker, Gaus (Di Michele Sanchez, 63.) – Kerber, Sontheimer, Civeja (Günther Schmidt, 78.) – Naifi (Brünker, 46.), Stehle (Biada, 63.)

Tore: 1:0 Lorenz (7.), 2:0 Grodowski (10.), 3:0 ter Horst (45.+1), 3:1 D. Becker (57.), 4:1 Batmaz (69.)

Gelbe Karten: Koulis, Deters / Stehle, Di Michele Sanchez, Brünker

Zuschauer: 12.323

Schiedsrichter: Dr. Max Burda

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