Der Aufwind hält an! Mit 1:0 schlägt der SC Preußen Münster am späten Samstagnachmittag den Halleschen FC im Preußenstadion und fährt den fünften Sieg in Folge ein. Dabei war vor allem die erste Halbzeit eine echte Geduldsprobe für die Adlerträger, die auf einen tiefstehenden Defensivblock des HFC trafen. Der goldene Treffer von Joel Grodowski in Halbzeit zwei reichte aber, um die nächsten drei Punkte an der Hammer Straße zu behalten.
Hinter den Einsätzen von Jano ter Horst und von Torschütze Joel Grodowski standen am Freitag noch Fragezeichen, die erledigten sich aber zum Glück an Samstag, beide waren einsatzbereit. Dafür musste Thorben Deters passen, er zog sich im Abschlusstraining eine muskuläre Verletzung zu und fiel aus. Für ihn begann Yassine Bouchama auf der rechten Seite, dazu startete Simon Scherder wie angekündigt wieder in der Innenverteidigung.
Geduld gefragt
„Das kann ein offener Schlagabtausch werden“, sagte Trainer Sascha Hildmann noch vor dem Spiel. Die Gäste aus Halle wollten aber scheinbar genau das vermeiden und standen im Preußenstadion, über dem der Lorenz endlich mal wieder geierte, von Beginn an tief und abwartend im 5-3-2. Die Idee des HFC war klar: Hinten Joel Grodowski und Malik Batmaz keine Räume für ihre Tiefenläufe bieten, um bei eigenen Ballgewinnen selbst über Dominik Baumann und Tarsis Bonga zu kontern. Weil sowohl die Idee von Halle aufging, aber auch die Preußen alle Umschaltversuche der Hallenser stark verteidigten, passierte in Halbzeit eins wenig Spannendes. Die Adlerträger hatten zwar viel den Ball und suchten emsig nach der Lücke im rot-weißen Defensivblock, fanden aber quasi nie ein Durchkommen. Es war eine Geduldsprobe, für die die Preußen in der Pause nochmal neue Lösungen besprechen konnten.
Bouchama bereitet vor, Grodowski veredelt
Gesagt, getan. Aus der Kabine kamen die Hausherren noch druckvoller und erhöhten die Schlagzahl – mit Erfolg. Entscheidender Moment war eine Balleroberung von Yassine Bouchama, der dem HFC den Ball auf der rechten Seite klaute und den Angriff nach vorne trug. Am Strafraum legte er quer, Grodowski probierte es mit dem ersten Kontakt und traf unhaltbar ins lange Eck zur 1:0-Führung (54.). Der Adler flog wieder und ließ die Kurve und das Stadion toben. Das Spiel bekam dadurch natürlich eine andere Note, Halle musste jetzt offensiver werden. Und hätte mit etwas Glück fast kurz darauf den Ausgleich erzielt, Baumanns Kopfball landete aber an der Latte (61.). Nur drei Minuten später zappelte der Ball auf der anderen Seite wieder im Netz. Ein Standard wurde verlängert, am zweiten Pfosten drückte Jano ter Horst den Ball über die Linie. 2:0? Leider nein, Abseits (64.).
Das Tempo im Spiel war jetzt aber ein anderes. Vor allem, weil Halle offensiv mitmischte und gerade in der Schlussphase alles versuchte, noch auf den Ausgleich zu drängen. Immer wieder flogen lange Bälle in Richtung Preußentor, immer wieder hielten die Adlerträger aber ihren Kopf hin und klärten die Szenen. Ein bisschen Zittern gehörte noch dazu, als Schiedsrichter Jarno Wienefeld die Partie aber abpfiff, stand der fünfte Sieg in Folge fest.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Schad – Bouchama (Oubeyapwa, 57.), Mrowca (Preißinger, 67.), Bazzoli, Lorenz – Grodowski (Steczyk, 67.), Batmaz (Wegkamp, 78.)
Halle: Schulze – Eitschberger (Kreuzer, 76.), Lofolomo, Nietfeld, Landgraf, Hug (Halangk, 71.) – Deniz, Halimi (Berko, 86.), Gayret – Baumann, Bonga (Casar, 71.)
Tore: 1:0 Grodowski (54.)
Gelbe Karten: Koulis, Mrowca, ter Horst, Lorenz / Hug, Lofolomo
Zuschauer: 11.845
Schiedsrichter: Jarno Wienefeld