Auch im fünften Spiel des Jahres bleibt der SC Preußen Münster ungeschlagen. Der Weg zum 1:1-Unentschieden gegen den SV Sandhausen war am Samstagnachmittag aber kein einfacher. Gerade in der ersten Hälfte waren die Gäste die bessere Mannschaft, die auch verdient in Führung ging. Mit mehreren Wechseln und dem Stadion im Rücken fanden die Adlerträger in Durchgang zwei aber zurück ins Spiel und erarbeiteten sich den 1:1-Ausgleichstreffer. Viel Zeit zum regenerieren bleibt nach diesen intensiven 90 Minuten aber nicht, bereits am Dienstag steht das Nachholspiel gegen Borussia Dortmund II an.

Mit einigen Fragezeichen waren die Adlerträger in den Spieltag gestartet, der Aufstellungsbogen beseitige zumindest zwei. Niko Koulis war einsatzbereit und begann in der Innenverteidigung wie gewohnt an der Seite von Simon Scherder, dazu war auch Joel Grodowski rechtzeitig fit und kehrte nach zwei Spielen in die Startelf zurück. Für ihn musste Thorben Deters auf die Bank. Dazu feierte Dominik Schad sein Startelf-Comeback und übernahm hinten links den Job des verletzten Benjamin Böckle.

Schwer in Gang gekommen

Fast etwas frühlingshaft fühlte sich das am Samstag im Preußenstadion an. Milde Temperaturen, dazu geierte der Lorenz, das ist jovel am Spieltag. Rund 8.900 Preußenfans folgten diesem Aufruf, sahen aber in der Anfangsphase kein besonders unterhaltsames Spiel. Sandhausen hatte viel den Ball, aber wenig in den gefährlichen Zonen. Die Adlerträger warteten etwas ab, griffen erst im Mittelfeld an. So lief der Ball auf beiden Seiten immer wieder durch die hinteren Reihen, gefährlich wurde es aber selten. Trotzdem gingen die Gäste nach etwas mehr als einer halben Stunde in Führung. Und die Entstehung passte zur Partie. Einen hohen Ball im Mittelfeld konnte ter Horst erst nicht klären, da kam Livan Burcu an den Ball. Der traf ihn eigentlich auch nicht richtig, schoss Simon Scherder aber so unglücklich ab, dass der Ball SVS-Stürmer Markus Pink perfekt in den Lauf sprang. Der hatte noch rund 30 Meter vor sich, behielt aber die Nerven und schob Schulze Niehues den Ball zur 1:0-Führung für Sandhausen durch die Beine (35.). Das war ärgerlich, hatte sich aber irgendwie angekündigt. Die Adlerträger waren bisher nicht so auf Betriebstemperatur, wie sie es in den letzten Spielen noch ausgezeichnet hat.

Merklich unzufrieden war auch Trainer Sascha Hildmann, der zur Pause doppelt wechselte und seine rechte Seite tauschte. Yassine Bouchama und Sebastian Mrowca kamen ins Spiel, dafür blieben der gelb-verwarnte ter Horst und Kyerewaa in der Kabine. Aber auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel wirkten die Preußen ungewohnt fahrig und unkonzentriert in ihren Aktion. Und sie hatten Glück, nicht höher hinten zu liegen. Yassin Ben Balla hatte eine gute Kopfballchance (52.), kurz danach klärte Koulis stark, ansonsten wäre es richtig gefährlich geworden (53.). Weil es nicht besser wurde, schickte der Coach das nächste Zeichen. Thorben Deters und Gerrit Wegkamp kamen rein, Preißinger und Batmaz machten Platz. Das war scheinbar der Weckruf, den die Mannschaft gebraucht hatte.

Zurück im Spiel

Ein Scherder-Kopfball und ein Lorenz-Freistoß waren dann erste Torannäherungen, viel entscheidender war aber, dass die Adlerträger jetzt ein ganz anderes Feuer in ihrem Spiel hatten. Sie waren in den Zweikämpfen griffiger, spielten mutiger und auch das Stadion begann aufzuwachen. Ein, zwei Mal wurde es auch danach in Strafraumnähe gefährlich, den entscheidenden Moment kreierte dann Joel Grodowski. Ein Haken, ein starker Abschluss mit Links und das Stadion tobte – 1:1 (66.). Das Spiel war damit ein ganz anderes und Sandhausen, das fast eine Stunde alles unter Kontrolle hatte, war jetzt am kämpfen. Auch mit dem Ausgleich im Rücken drückten die Adlerträger weiter und hätten durch Yassine Bouchama in der Schlussphase beinahe noch das 2:1 erzielt, SVS-Keeper Rehnen parierte seinen Abschluss aber überragend (83.). In den letzten Minuten fanden aber auch die Gäste nochmal zurück ins Spiel und trafen durch einen abgefälschten Ben Balla-Schuss auch, Referee Michael Bacher ließ den Treffer aber nicht zählen, weil SVS-Stürmer Otto den Ball mit dem Arm gefälscht hat. Wenig später verhinderte dann Max Schulze Niehues mit starken Paraden noch den späten Rückstand und hielt den Zähler fest.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – ter Horst (Mrowca, 46.), Scherder, Koulis, Schad – Kyerewaa (Bouchama, 46.), Bazzoli, Preißinger (Deters, 58.), Lorenz – Grodowski (Steczyk, 80.), Batmaz (Wegkamp, 58.)

Sandhausen: Rehnen – Zander, Fuchs (Girdvainis, 68.), Geschwill, Weik – Ehlich, Ben Balla, Mühling, Burcu – Pink (Otto, 68.), Greil (Meier, 83.)

Tore: 0:1 Pink (35.), 1:1 Grodowski (66.)

Gelbe Karten: ter Horst, Bouchama, Preißinger, Grodowski, Bazzoli / Fuchs, Ehlich

Zuschauer: 8.898

Schiedsrichter: Michael Bacher

 

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